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H. A. Guerber德语故事:Die Taube

时间:2021-10-22来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: H. A. Guerber德语故事
Auf einem ziemlich hohen Berge in Deutschland stand ein altes Schloß. In dem Schlosse wohnte der Ritter von Falkenburg mit seiner schönen Frau und ihrer kleinen Tochter Elsa. Der Ritter war ein sehr guter und tapferer Mann, immer bereit, den Armen und Schwachen zu helfen.
 
Seine Frau, Ottilie, besuchte die Kranken und Armen und gab viele Almosen. Die Unglücklichen kamen immer zu ihr, um ihr ihr Leid zu klagen und konnten die Güte der schönen Frau nicht genug loben. Die kleine Tochter Elsa war ungefähr zehn Jahre alt und blieb immer bei ihrer Mutter.
 
Das Schloß war sehr einsam, denn außer dem Dorfe am Fuße des Berges waren keine Häuser in der Nähe. Zu jener Zeit, im vierzehnten Jahrhundert, hatten die Kinder nicht so schöne Bücher und Spielsachen wie jetzt.
 
Die kleine Elsa konnte zwar lesen und schreiben, auch nähen und stricken, aber ihre größte Freude war, in ihrem kleinen Garten viele bunte Blumen zu ziehen.
 
Eines Tages als sie bei der Mutter unter einem dicht belaubten Baume im Garten saß, hörten sie plötzlich ein Krachen und im nächsten Augenblick fiel ihnen ein großer Raubvogel vor die Füße. Die kleine Elsa erschrak sehr, und ihr Geschrei verscheuchte den Vogel, der schnell fortflog.
 
„Schrei nicht so, meine Tochter,“ sagte die Mutter. „Der Vogel ist schon wieder fort. Es war ein Raubvogel. Er wollte uns nichts zu Leide thun, aber verfolgte wahrscheinlich einen anderen Vogel.“
 
Sie hörten jetzt ein kleines Geräusch hinter sich, und fanden, unter einem Busche, eine schöne, weiße, verwundete Taube.
 
Die kleine Elsa hob sie auf und sagte:
 
„Sieh, Mutter! die arme Taube zittert noch vor Furcht. Ich kann das Klopfen ihres kleinen Herzens fühlen. Sieh, wie weiß ihre Federn sind, und die Beine und Krallen sind rot wie Korallen. Was wollen wir damit thun, liebe Mutter?“
 
„Nun, wir wollen sie dem Koch geben, und du sollst sie zu Mittag essen,“ sagte die Mutter, das Kind scharf beobachtend.
 
„Ach, liebe Mutter, das wäre ja zu grausam!“ rief die kleine Elsa die Mutter ängstlich ansehend.
 
Als sie aber die Mutter lächeln sah, rief sie freudig: „Mutter, du hast mich wohl prüfen wollen, nicht wahr?“
 
„Ja, mein Kind,“ erwiderte die Mutter, „und es freut mich, daß du ein gutes, fühlendes Herz hast. Du darfst die Taube behalten. Stecke sie in einen Käfig, füttere sie gut, und gieb ihr frisches, klares Wasser und reinen Sand bis sie größer und stärker ist und herumfliegen kann, ohne den Raubvögeln zur Beute zu fallen.“
 
Die kleine Elsa hatte große Freude an ihrem Vogel. Bald wurde die Taube so zahm, daß die Thür des Käfigs immer offen stand, und bald flog sie ungehindert durchs Fenster ein und aus. Die Taube hatte das Kind so gern, daß sie es nie lange verließ, und wenn sie auch hoch oben auf dem Turme des Schlosses saß, flog sie herunter, sobald die kleine Elsa pfiff.
 
Die Mutter sagte oft: „Deine Taube gibt dir ein gutes Beispiel, sie ist so folgsam, daß ich hoffe, mein Töchterchen wird auch immer so schnell meinem Rufe folgen.“
 
 
Eines Tages kam die Witwe des Ritters von Hohenburg, mit ihrer Tochter Emma in das Schloß. Die Dame schien sehr traurig, und als sie den Ritter von Falkenburg sah, rief sie ihm zu:
 
„Edler Ritter, als mein geliebter Mann so jung an einer gefährlichen Wunde sterben mußte, hieß er mich zu Ihnen kommen, wenn ich je Hülfe brauchte. Er sagte mir: ‚Der Ritter von Falkenburg ist ebenso gut wie tapfer, und, da du weder Vater noch Bruder hast, mußt du ihn zu Hülfe rufen, wenn du deren bedarfst.‘ Meine zwei Nachbarn sind beide sehr schlecht; der eine nimmt mir meine schönen Wälder, und der andere nimmt mein Korn und mein Gras. Wenn ich klage, lachen sie beide, und da ich keine Verwandten habe, und ganz allein mit meiner Tochter und einigen treuen Bedienten wohne, denken die bösen Ritter, daß sie thun können, was ihnen beliebt. Helfen Sie mir, Herr Ritter, sonst wird mir und meinem Kinde bald nichts mehr bleiben.“
 
Der Ritter von Falkenburg antwortete nicht sogleich, und die kleine Elsa rief: „Ach, Vater, hilf doch der schönen Frau und dem kleinen Mädchen! Als ich meine kleine Taube annahm um sie vor dem bösen Raubvogel zu beschützen, sagte mir die Mutter, daß man einem Schwächeren immer helfen und ihn beschützen soll.“
 
„Deine Mutter hat Recht,“ erwiderte der Vater. „Ich werde der Dame helfen, so gut ich kann. Ich antwortete nur nicht sogleich, weil ich auf einen guten Plan sann, um die beiden Ritter zu bestrafen.“
 
 
Der Ritter und seine Frau luden die Witwe jetzt ein, einige Tage im Schloß Falkenburg zu verweilen (bleiben). Unterdessen ging der Ritter, um ihre Feinde aufzusuchen. Er sagte ihnen, daß er die gnädige Frau von Hohenburg unter seinen Schutz genommen habe, und daß er ihnen den Krieg erklären würde, wenn sie sich nicht als gute Nachbarn zeigten.
 
Die zwei Ritter wußten so wohl, daß der Ritter von Falkenburg immer Wort hielt, und fürchteten sich so sehr vor diesem tapferen Manne, daß sie jetzt beide ihr Ehrenwort gaben, die gnädige Frau von Hohenburg in Ruhe zu lassen.
 
Die Witwe war dem Ritter von Falkenburg sehr dankbar, als sie vernahm, daß ihre Feinde ihr Ehrenwort gegeben, sie nicht mehr zu berauben.
 
Die zwei kleinen Mädchen, die unterdessen sehr gute Freundinnen geworden waren, wären gerne zusammen geblieben, aber jetzt mußte die Witwe mit Emma nach Hause gehen.
 
„Mutter, ich möchte Emma etwas geben, um ihr meine Liebe zu bezeugen,“ sagte die kleine Elsa.
 
„Nun, mein Kind, gieb ihr, was du willst. Wenn du ihr etwas giebst, das du selbst schätzest (liebst), wirst du ihr deine Liebe am besten zeigen.“
 
Die kleine Elsa sann eine Weile nach und dann rief sie: „Emma soll meine Taube haben! Den Vogel habe ich am liebsten!“
 
Es war ihr schwer, sich von der Taube zu trennen, dennoch gab sie sie ihrer Freundin. Da sagte der Ritter:
 
 
„Fräulein Emma, Sie werden die Taube in einen Käfig stecken müssen bis sie Elsa vergessen hat, sonst fliegt sie sogleich wieder hierher zurück.“
 
Die Freunde trennten sich jetzt und Emma und ihre Mutter gingen nach Hause, wo die Taube in einen Käfig gesteckt wurde. Am folgenden Tage kamen zwei Pilger in das Schloß Hohenburg. Sie hatten lange, braune Röcke mit Kapuzen an, und erzählten viel vom Heiligen Lande, wohin sie, wie sie sagten, eine Pilgerfahrt gemacht.
 
Emma und ihre Mutter hatten viele Freude an ihren Erzählungen, und als sie am folgenden Morgen wieder weiter zogen, sagte die Dame:
 
„Da Sie nach Thüringen reisen, werden Sie gegen Abend im Schlosse Falkenburg ankommen. Da werden Sie übernachten; bitte, grüßen Sie den Ritter und seine Gemahlin von mir.“
 
„Ja,“ rief Emma, „bitte grüßen Sie auch das Fräulein Elsa, und sagen Sie ihr, daß die Taube sehr wohl ist.“
 
Die Pilger versprachen, der Familie von Falkenburg die Grüße zu bestellen, und da sie sagten, daß sie den Weg nach dem Schlosse nicht kannten, schickte die gute Frau von Hohenburg einen jungen Diener mit, um ihnen den Weg dahin zu weisen.
 
Dieser junge Diener war ein Italiener, sprach aber gut Deutsch. Der Ritter von Hohenburg hatte ihn erzogen, weil seine Eltern beide tot waren. Die Pilger dachten, der Diener verstehe nur Deutsch und während sie ihm folgten, fingen sie an, Italienisch zu sprechen.
 
 
Der Diener wollte ihnen eben sagen, daß er Italienisch verstehe, als er hörte, daß diese Männer keine Pilger, sondern Räuber waren. Sie gehörten zu einer Bande von Räubern, welche der Ritter von Falkenburg aus der Gegend getrieben hatte, und sie wollten sich jetzt rächen.
 
Ihr Plan war, als Pilger in das Schloß zu gehen. Sie wußten, daß man sie da übernachten lassen würde. Sie wollten nachts ein Licht ins Fenster stellen, zum Zeichen für ihre Verbündeten draußen, daß sie zur Gartenthür kommen sollten. Diese Thür wollten sie dann geräuschlos öffnen, die Verbündeten hereinlassen und dann wollten sie die Einwohner des Schlosses töten, die Räume plündern und endlich das Schloß anzünden.
 
Der Jüngling hörte das alles, und einmal, als der eine Pilger über einen Stein fiel, sah er, daß er eine stählerne Rüstung unter dem braunen Rocke trug. Er fürchtete sich sehr, und wußte nicht, was er thun sollte.
 
Bald kamen sie an einen kleinen Fluß. Das Wasser lief zwischen zwei hohen Felsen und darüber war ein Baumstamm als Brücke geworfen. Da sagte der älteste der Pilger:
 
„Vielleicht hat der Diener meine Rüstung doch gesehen. Er könnte uns verraten. Gehe du erst hinüber; ich werde ihn dann hinübergehen heißen und ihm folgen. Wenn wir auf die Mitte der Brücke kommen, werde ich ihn in das Wasser hinunterstoßen und dann kann er uns nicht verraten.“
 
Als der junge Diener das hörte, wurde er sehr blaß vor Angst, und er sagte zu den Pilgern:
 
 
„Ach, ich kann nicht über die Brücke gehen, mir schwindelt!“
 
„Nun, ich will dich hinübertragen,“ sagte der älteste Pilger.
 
„Nein, nein!“ rief der Diener. „Sie würden mich fallen lassen! Sehen Sie, gute Pilger, Sie brauchen meine Hülfe nicht mehr. Von hier aus geht der Weg gerade zum Schlosse, wo Sie übernachten sollen. Lassen Sie mich jetzt nach Hause gehen.“
 
Die falschen Pilger sprachen jetzt noch ein wenig auf Italienisch, und während der älteste sagte, daß es besser wäre, den Jüngling zu töten, sagte der jüngere, daß er ihn solle gehen lassen. Endlich rief der älteste:
 
„Nun, er kann gehen. Wir werden die Brücke in den Fluß werfen. Dann kann Niemand hinüber, und du weißt, daß es viele Stunden braucht, wenn man den anderen Weg herumgehen muß. Er versteht doch kein Wort Italienisch und wenn er auch Alles verstanden hätte, könnte er unseren Plan dem Ritter nicht früh genug sagen. Ehe ein Bote den anderen Weg herumkommen kann, werden der Ritter und seine Familie tot und das Schloß niedergebrannt sein.“
 
Endlich ließen die Pilger den Jüngling gehen, und sobald er nicht mehr von ihnen gesehen werden konnte, lief er so schnell als möglich nach Hause. Da erzählte er der Witwe Alles. Sie erschrak sehr und wollte den Ritter warnen, aber es war unmöglich, schnell genug dahin zu gelangen.
 
Der Diener sagte: „Gnädige Frau, man kann nicht mehr über den Fluß gehen bis man an die große Brücke, fünfzehn Meilen von hier, kommt. Man müßte Flügel haben, um schnell genug dahin zu kommen.“
 
Die kleine Emma, die Alles gehört hatte, rief jetzt: „Ach, Mutter, die Taube! die Taube! Schreibe schnell einen Brief. Wir werden ihn der Taube um den Hals binden, und sie fliegt sicher gleich zu Elsa!“
 
Die Mutter verstand. Ohne eine Minute zu verlieren, schrieb sie eine Warnung. Der kleine Brief wurde der Taube fest um den Hals gebunden und dann wurde sie frei gelassen.
 
Sie flog hoch auf, und nach einigen Minuten flog sie schnell gegen Falkenburg.
 
„Gott gebe, daß unsere Warnung glücklich ankommt!“ sagte die Witwe.
 
Sie brachte die Nacht auf dem Turm zu, wo sie betete und unermüdlich gegen Falkenburg hinschaute, wo sie fürchtete, das rote Licht eines Feuers zu sehen.
 
Unterdessen waren die Pilger in dem Schlosse von Falkenburg angekommen. Der Ritter hieß sie willkommen, und bat sie, sich im Pilgerzimmer ein wenig auszuruhen, und sagte, daß er ihren Erzählungen erst nach dem Abendessen gern zuhören würde.
 
Die Familie von Falkenburg saß allein im Wohnzimmer als sie ein kleines Geräusch hörten. Elsa ging an das Fenster und rief schnell: „Mutter, hier ist meine Taube! Sieh, sie ist entflohen! Emma hat ihr ein rotes Band um den Hals gebunden, und ach, da ist auch ein Stück Papier!“
 
Vater und Mutter traten jetzt näher. Der Ritter nahm das Papier, entfaltete es und las:
 
 
„Guter Ritter von Falkenburg.
 
„Die zwei Pilger, die Sie im Hause haben, sind Räuber. Sie waren gestern hier über Nacht und mein Diener hat sie über den Berg führen müssen, da sie sagten, daß sie den Weg zu Ihrem Schlosse sonst nicht finden würden.
 
„Unterwegs sprachen sie Italienisch, und Bernhardt, der in Italien geboren ist, hat Alles verstanden. Sie haben die Brücke zertrümmert. Diese Nacht sollen sie ein Licht in das Fenster des Pilgerzimmers stellen. Ihre Verbündeten werden dann kommen und von den Pilgern durch die Gartenthür herein gelassen werden. Während Sie schlafen, sollen Sie alle ermordet werden. Die Räuber wollen das Schloß plündern und darauf anzünden. Gott gebe, daß diese Warnung nicht zu spät kommt und Sie sich werden verteidigen können.
„Emma von Hohenburg.“
 
Der Ritter war sehr erstaunt, aber jetzt, da er gewarnt worden, war keine Gefahr mehr, und er machte schnell einen Plan, um die Räuber in Verhaft zu nehmen.
 
Der Ritter rief dann seine Diener, teilte ihnen alles mit und erklärte, was er thun wollte, um die Räuber zu verhaften. Dann ließ er die falschen Pilger hereinkommen.
 
Sie fingen gleich an zu sagen, daß die Frau von Hohenburg sehr gütig gewesen sei, und ihren Gruß schicke. Dann fingen sie an, den Ritter und dessen Gemahlin zu loben.
 
Der Ritter war so böse, diese falschen Worte zu hören, daß er bald ausrief:
 
„Schweigen Sie! Sie lügen! Ich weiß alles! Sie sind keine frommen Pilger, sondern Räuber. Sie sind hierher gekommen, um mich, meine Familie und alle meine Diener zu morden. Sie wollen durch ein Licht in dem Fenster Ihres Zimmers Ihre Verbündeten hierher bringen, sie durch die Gartenthür in das Schloß führen, und wenn Sie alle gemordet und genug geplündert haben, wollen sie das Schloß in Brand stecken (verbrennen).“
 
Die Pilger waren höchst erstaunt, aber ehe sie ein Wort sagen konnten, rief der Ritter seine Diener herbei und ließ die zwei bösen Männer in Verhaft nehmen.
 
Dann zündete er selbst ein Licht an, stellte es in das Fenster, und um die bestimmte Stunde hörte man ein leises Pochen am Gartenthor.
 
Der Ritter, der einen Pilgerrock über seine Rüstung gezogen, ließ die anderen Räuber in den Hof herein kommen, wo alle seine bewaffneten Diener versteckt waren, und in einigen Minuten waren sie alle festgebunden!
 
Die Familie von Falkenburg war von einem furchtbaren Tode verschont und sie sprachen oft davon, wie wunderbar sie durch Gottes Güte gerettet worden. Emma von Hohenburg ließ eine Taube in ihr Wappen malen, damit Ihre Nachkommen diese Geschichte nie vergessen sollten. 
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