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Abenteuer des Johann Dietrich-3

时间:2020-08-05来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Abenteuer des Johann Dietrich
Und er versuchte es sogleich und befahl seinem neuen Diener, ihm Speise und Trank zu bringen, denn ihn hungerte. Und der Diener lief wie der Wind davon, und in einem Hui war er wieder da und trug Wein in Flaschen herbei und Brot und köstliche Früchte. Und Johann aß und trank und sah dem Spiele und den Tänzen der Kleinen zu, und es gefiel ihm sehr wohl. Und er führte sich in allen Dingen mit ihnen beherzt und klug auf, als wäre er ein geborner Herr gewesen.
 
Und als der Hahn seinen dritten Krei getan hatte und die kleinen Lerchen in der Luft die ersten Wirbel anschlugen und das junge Licht in einzelnen weißen Streifen im Osten aufdämmerte, da ging es husch husch husch durch die Büsche und Blumen und Halme fort, und die Berge klangen wieder und taten sich auf, und die kleinen Menschen fuhren hinab; und Johann gab wohl acht auf alles und fand es wirklich so, wie sie ihm erzählt hatten. Siehe, auf dem Wipfel der Berge, wo sie eben noch getanzt hatten, und wo alles eben voll Gras und Blumen stand, wie die Menschen es bei Tage sehen, hob sich, als es zum Abzuge blies, plötzlich eine glänzende gläserne Spitze hervor; auf diese trat, wer hinein wollte, sie öffnete sich, und er glitt sanft hinab, und sie tat sich wieder hinter ihm zu; als sie aber alle hinein waren, verschwand sie und war auch keine Spur mehr von ihr zu sehen. Die aber durch die gläserne Spitze fielen, sanken gar sanfte in eine weite silberne Tonne, die sie alle aufnahm und wohl tausend solcher Leutlein beherbergen konnte. In eine solche fiel auch Johann mit seinem Diener und mit mehreren hinab, und sie alle schrien und baten ihn, daß er sie nicht treten möge, denn sie wären des Todes gewesen von seiner Last. Er aber hütete sich und war sehr freundlich gegen sie. Es gingen aber mehrere solcher Tonnen nebeneinander hin, immer hinauf und hinab, bis alle hinunter waren. Sie hingen an langen silbernen Ketten, die unten gezogen und gehalten wurden.
 
Johann erstaunte beim Hinabfahren über den wunderbaren Glanz der Wände, zwischen welchen das Tönnchen fortglitt. Es war alles wie mit Perlen und Diamanten besetzt, so blitzte und funkelte es; unter sich aber hörte er die lieblichste Musik aus der Ferne klingen. So ward er auf das anmutigste hinabgewiegt, daß er nicht wußte, wie ihm geschah, und vor lauter Lust in einen tiefen Schlaf fiel.
 
Er mochte wohl lange geschlafen haben. Als er erwachte, fand er sich in dem allerweichsten und allernettesten Bette, wie er es in seines Vaters Hause nimmer gesehen hatte, und dieses Bett stand in dem allerniedlichsten Zimmer; vor ihm aber stand ein kleiner Brauner mit dem Fliegenwedel in der Hand, womit er Mücken und Fliegen abwehrte, daß sie seines Herrn Schlummer nicht stören konnten. Johann tat kaum die Augen auf, so brachte der kleine Diener ihm schon das Handtuch mit dem Waschwasser und hielt ihm zugleich die nettesten neuen Kleider zum Anziehen hin, aus brauner Seide sehr niedlich gemacht, und ein Paar neue schwarze Schuh mit roten Bandschleifchen, wie Johann sie in Rambin und Rothenkirchen nie gesehen hatte; auch standen dort einige Paare der niedlichsten und glänzendsten gläsernen Schuhe, die nur bei großen Festlichkeiten gebraucht zu werden pflegen. Es gefiel dem kleinen Knaben sehr, daß er so leichte und saubere Kleider tragen sollte, und er ließ sie sich gern anziehen. Und als Johann angekleidet war, flugs flog der Diener fort und war geschwind wie der Blitz wieder da. Er trug aber auf einer goldenen Schüssel eine Flasche süßen Wein und ein Töpfchen Milch und schönes Weißbrot und Früchte und andere köstliche Speisen, wie kleine Knaben sie gern essen. Und Johann sah immer mehr, daß Klas Starkwolt, der alte Kuhhirt, es wohl gewußt habe; denn so herrlich und prächtig, als er hier alles fand, hatte er es sich doch nicht geträumt. Auch war sein Diener der allergehorsamste und tat alles von selbst, was er ihm nur an den Augen absehen konnte. Der Worte bedurfte es nie, sondern nur leichter Blicke und Winke; denn er war klug wie ein Bienchen, wie alle diese kleinen Leute von Natur sind. 
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