Es war einmal ein Henderl und ein Kikeriki, die haben zusammen eine Reise machen wollen. Da hat der Kikeriki einen schönen Wagen gebaut, der hat vier rote Räder gehabt, und vier Mäuschen hat er vorgespannt. Das Henderl hat sich mit dem Kikeriki draufgesetzt, und so sind sie miteinander fortgefahren. Aber es hat nicht lange gedauert, da ist ihnen eine Katze begegnet, und die hat gesprochen:
"Wo wollt ihr hin?"
Der Kikeriki hat geantwortet:
"Kikeriki!
Alle hinaus,
nach Herrn Korbes' Haus!"
Da hat die Katze gesagt:
"So nehmt mich mit!"
Und der Kikeriki hat geantwortet:
"Recht gern! Aber setz dich hinten auf, damit du vorn nicht herunterfällst!"
Die Katze ist auf den Wagen gesprungen, und dann sind sie drauflosgefahren.
"Nehmt euch wohl in acht,
daß ihr die roten Räderchen
nicht schmutzig macht!
Ihr Räderehen schweift,
ihr Mäuschen pfeift!
Kikeriki!
Alle hinaus,
nach Herrn Korbes' Haus!"
Aber sie sind wieder nicht lang gefahren, da ist ein Mühlstein auf dem Weg gelegen, der hat gesagt:
"Wo wollt ihr hin?"
"Kikeriki!
Alle hinaus,
nach Herrn Korbes' Haus!"
"So nehmt mich mit!"
"Recht gern! Aber setz dich hinten auf, damit du vorn nicht herunterfällst!"
Der Mühlstein ist auf den Wagen gekrochen, und dann sind sie wieder drauflosgefahren.
"Nehmt euch wohl in acht,
daß ihr die roten Räderchen
nicht schmutzig macht!
Ihr Räderchen schweift,
ihr Mäuschen pfeift!
Kikeriki!
Alle hinaus,
nach Herrn Korbes' Haus!"
Aber sie sind gar nicht lang gefahren, da ist ein Ei im Gras gelegen, das hat gesagt:
"Wo wollt ihr hin?"
"Kikeriki!
Alle hinaus,
nach Herrn Korbes' Haus!"
"So nehmt mich mit!"
"Recht gern! Aber setz dich hinten auf, damit du vorn nicht herunterfällst!"
Das Ei hast sich schön langsam auf den Wagen gesetzt, und dann sind sie wieder drauflosgefahren.
"Nehmt euch wohl in acht,
daß ihr die roten Räderchen
nicht schmutzig macht!
Ihr Räderchen schweift,
ihr Mäuschen pfeift!
Kikeriki!
Alle hinaus,
nach Herrn Korbes' Haus!"
Und da sind sie an eine Brücke gekommen, und auf dem Wasser ist eine Ente geschwommen, die hat gefragt:
"Wo wollt ihr hin?"
"Kikeriki!
Alle hinaus,
nach Herrn Korbes' Haus!"
"So nehmt mich mit!"
"Recht gern! Aber setz dich hinten auf, damit du vorn nicht herunterfällst!"
Die Ente ist auf den Wagen hinaufgewatschelt, und dann sind sie drauflosgefahren.
"Nehmt euch wohl in acht,
daß ihr die roten Räderchen
nicht schmutzig macht!
Ihr Räderchen schweift,
ihr Mäuschen pfeift!
Kikeriki!
Alle hinaus,
nach Herrn Korbes' Haus!"
Aber es ist nur mehr langsam gegangen, und sie sind gar nicht lang gefahren, da ist mitten auf dem Weg eine Stecknadel und gleich daneben eine Nähnadel gelegen. Die haben gesagt:
"Wo wollt ihr hin?"
"Kikeriki!
Alle hinaus,
nach Herrn Korbes' Haus!"
"So nehmt uns mit!"
"Recht gern! Aber setzt euch hinten auf, damit ihr vorn nicht herunterfällt!"
Die beiden Nadeln sind schnell auf den Wagen hinauf.
Jetzt war schon ein schönes Gedränge da oben. Aber sie sind lustig drauflosgefahren.
"Nehmt euch wohl in acht,
daß ihr die roten Räderchen
nicht schmutzig macht!
Ihr Räderchen schweift,
ihr Mäuschen pfeift!
Kikeriki!
Alle hinaus,
nach Herrn Korbes' Haus!"
Es war schon ganz dunkel, da sind sie zum Herrn Korbes gekommen. Aber der Herr Korbes war nicht zu Haus. Die Mäuschen haben den Wagen in die Scheune geführt, das Henderl ist mit dem Kikeriki auf eine Stange geflogen, die Katze hat sich in die warme Asche beim Herd gelegt, die Ente neben den Wasserkübel, das Ei hat sich ins Handtuch gewickelt, die Stecknadel hat sich in den Polster auf dem Sessel gesteckt, die Nähnadel ist ins Bett gesprungen, und der schwere Mühlstein hat sich auf ein Brett gelegt ober der Tür. Und dann haben sie alle geschlafen.
Da ist der Herr Korbes nach Hause gekommen, ist zum Herd gegangen und hat Feuer machen wollen, da hat ihm die Katze das ganze Gesicht voll Asche geworfen. Da ist er geschwind zum Wasser gelaufen und hat sich abwaschen wollen, da hat ihm die Ente Wasser ins Gesicht gespritzt. Jetzt hat er sich an dem Handtuch abtrocknen wollen, aber das Ei ist ihm ins Gesicht gerollt, er hat's zerdrückt und hat sich damit die Augen zugeklebt. Da hat er ausruhn wollen, hat sich auf den Sessel mit dem Polster gesetzt. O weh, da hat ihn die Stecknadel gestochen. Jetzt hat er aber einen Zorn bekommen und hat sich ins Bett geworfen. Ui, da hat ihn die Nähnadel gestochen, daß er geschrien hat, und er hat davonlaufen wollen. Aber bei der Tür ist der schwere Mühlstein auf ihn gefallen und hat ihn totgeschlagen.