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Der Trotzkopf-44

时间:2023-02-09来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Der Trotzkopf
Flora Hopfstange besang den Gegenstand ihrer Verehrung in den überschwenglichsten Gedichten, auch war er der Held ihrer sämtlichen Novellen und Romane. Wie zufällig verlor sie zuweilen eines ihrer schwärmerischen Gedichte, natürlich nur in der Litteraturstunde, indessen vergeblich. Doktor Althoff hatte noch niemals eine ihrer kostbaren Dichterblüten gefunden.
 
Selbst Orla teilte diese allgemeine Schwäche, trotzdem sie dieselbe stets verspottete. Längst aber hatte sie sich verraten und das ging so zu. Doktor Althoff trug eine Nelke in der Hand, als er die Klasse betrat und ließ dieselbe auf dem Katheder liegen. Kaum hatte er das Zimmer verlassen, als fast sämtliche Schülerinnen, wie die Stoßvögel auf die rote Blume zustürzten, um sie für sich zu gewinnen. Orla eroberte sie glücklich. Hoch hielt sie ihre Siegestrophäe in die Luft und eilte damit auf ihr Zimmer. Vom Juwelier ließ sie sich dann ein goldenes Medaillon anfertigen mit einer russischen Inschrift darauf. Grete hatte das bald genug herausgewittert, aber leider stand sie vor einem unlösbaren Rätsel, [pg 89]denn Orla würde ihr nimmermehr vertraut haben, daß die beiden Worte ins Deutsche übertragen hießen: »Vom Angebeteten.« – In diese kostbare, goldene Hülle legte sie die Nelke und trug sie immer.
 
Nellie machte es am ärgsten. Eines Abends, als sie mit Ilse allein auf ihrem Zimmer war, nahm sie ein Federmesser und ritzte damit den Anfangsbuchstaben seines Vornamens in ihren Oberarm. Mit spartanischem Mute ertrug sie lächelnd diese schmerzhafte Operation.
 
»Aber Nellie, wie albern bist du!« rief Ilse. »Warum machst du denn den Unsinn? Wenn Herr Doktor Althoff all’ eure Dummheiten erfährt, müßt ihr euch doch schämen.«
 
»Schweig!« gebot Nellie scherzhaft, »du bist noch ein klein’ grüner Schnabel. Du verstehst nix von heimliche Anbetung. Komm erst in der Jahre und lerne ihr begreifen. Dein Herz lauft noch in der Kinderschuhe.«
 
Ilse wollte sich totlachen. Ihr gesunder, urwüchsiger Sinn verstand und begriff dergleichen krankhafte Dinge nicht. »Ach Nellie!« rief sie fröhlich, »du sprichst so weise, wie eine alte Großmama, und bist doch nur zwei Jahr älter als ich.«
 
Nellie war aber keineswegs wie eine Großmama, oft sogar konnte sie recht kindlich denken und handeln, wenn es darauf ankam, irgend etwas für ihren Schnabel zu gewinnen.
 
Eines Sonntags, es war gegen Abend, stand sie am offnen Fenster in ihrem Zimmer und blickte sehnsüchtig auf den Apfelbaum, dessen Früchte goldgelb und rotwangig, höchst verlockend zwischen dem dunklen Laube hindurch lachten.
 
»Die schöne Aepfel!« rief sie aus, »o, hatte ich doch gleich einer davon! Er ist reif, Ilse, ich weiß, ich kenne dieser Baum genau. Ich habe jetzt so groß’ Lust, Apfel zu speisen, und darf ihn doch nur ansehen! Sehen – und nicht essen – es ist hart!« 
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