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Der Trotzkopf-6

时间:2023-02-02来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Der Trotzkopf
»Da bin ich,« rief sie. »Bin ich lange geblieben? Ich sage dir, Papa, das Heu ist kostbar! Nicht einen Tropfen [pg 12]Regen hat es bekommen. Du wirst deine Freude daran haben. Der Hofmeister meint, so gut hätten wir es seit Jahren nicht gehabt.«
 
»Laß das Heu jetzt, Ilse,« entgegnete Herr Macket, »und höre zu, was ich dir sagen werde.«
 
Er sagte es ziemlich ernst, es wurde ihm nicht leicht, von seinem Plane zu sprechen – sie war so ahnungslos, ja sie nahm gar keine Notiz von seiner Stimmung. Ihr Augenmerk war auf den wohlbesetzten Frühstückstisch gerichtet, sie war sehr hungrig von der Fahrt.
 
»Soll ich dir Frühstück schneiden?« fragte Frau Anne freundlich, aber Ilse lehnte es ab.
 
»Ich will es schon selbst thun,« sagte sie, nahm das Messer und schnitt sich ein tüchtiges Stück Schwarzbrot ab. Die Butter strich sie fast fingerdick darauf. Nachdem sie ein dickes Stück Wurst zugelangt hatte, fing sie an, wohlgemut zu essen. Bald von dem Brote, bald von der Wurst, die sie in der Hand hielt, einen Bissen nehmend. Höchst ungeniert lehnte sie dabei hintenüber in einem Sessel und schlug die Füße übereinander. Es schmeckte ihr köstlich.
 
»Ich denke, du wolltest mir etwas sagen, Papachen!« rief sie mit vollem Munde, »nun schieß los, ich bin ordentlich neugierig darauf.«
 
Er zögerte etwas mit der Antwort, noch war es Zeit, noch konnte er seinen Entschluß zurücknehmen – einen Augenblick überlegte er und es fehlte nicht viel, so hätte er es wirklich gethan, aber die Schwäche ging vorüber und so ruhig wie es ihm möglich war, teilte er Ilse seinen Beschluß mit.
 
Wenn er erwartet hatte, daß sie sich stürmisch widersetzen würde, so hatte er geirrt. Zwar blieb ihr buchstäblich der Bissen im Munde stecken vor Ueberraschung und Schreck, aber ihr Auge flog zur Mutter hinüber und sie unterdrückte den Sturm, der in ihr tobte. Um keinen Preis sollte diese erfahren, wie furchtbar es ihr war, die Heimat, den Vater [pg 13]vor allem, zu verlassen, sie, die doch sicherlich nur allein die Anstifterin dieses Planes war, denn der Papa – nein! Nimmermehr würde er sie von sich gegeben haben!
 
»Nun, du schweigst?« fragte Herr Macket, »du hast vielleicht selbst schon die Notwendigkeit eingesehen, daß du noch tüchtig lernen mußt, mein Kind, denn mit deinen Kenntnissen hapert es noch überall, nicht wahr?«
 
»Gar nichts habe ich eingesehen!« platzte Ilse heraus, »du selbst hast mir ja oft genug gesagt, ein Mädchen brauche nicht so viel zu lernen, das allzu viele Studieren mache es erst recht dumm! Ja, das hast du gesagt, Papa, und nun sprichst du mit einemmal anders. Nun soll ich fort, soll auf den Schulbänken sitzen zwischen andern Mädchen und lernen, bis mir der Kopf weh thut. Aber es ist gut, ich will auch fort, ja ich freue mich auf die Abreise. Wenn nur erst der 1. Juli da wäre!«
 
Und sie erhob sich hastig, warf den Rest ihres Frühstücks auf den Tisch und eilte fort, hinauf in ihr Zimmer, und jetzt brachen die Thränen hervor, die sie bis dahin nur mühsam zurückgehalten hatte.
 
Frau Anne wäre dem Kinde gar zu gern gefolgt, sie fühlte, was in dem jungen Herzen vorging, aber sie wußte genau, daß Ilse ihre gütigen Worte trotzig zurückweisen würde; so blieb sie zurück und hoffte auf die Zeit, wo Ilses gutes Herz den Weg zu ihrer mütterlichen Liebe finden werde. – – 
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