Eugen genoß, während er seine Toilette machte, all die kleinen Glückszustände, von denen junge Leute nicht zu sprechen wagen, weil man sich über sie lustig machen könnte, die aber doch ihre Eigenliebe kitzeln. Während er seine Haare ordnete, dachte er, daß vielleicht der Blick einer hübschen Frau auf seinen schwarzen Locken ruhen werde. Er erlaubte sich ebenso viele kindliche Albernheiten wie ein junges Mädchen, das sich zum Ball ankleidet. Selbstgefällig betrachtete er seine schlanke Taille, indem er seinen Rock glatt strich.
»Sicher«, sagte er sich, »findet man genug Männer, die schlechter gewachsen sind als ich.«
Dann begab er sich ins Speisezimmer, in dem schon alle Tischgenossen versammelt waren. Er nahm vergnügt das »Hurra« der lächerlichen Bemerkungen entgegen, das seine elegante Kleidung hervorrief. Es gehört zu den Besonderheiten einer Familienpension, daß eine gepflegte Toilette Erstaunen hervorruft. Niemand kann in einem neuen Anzug erscheinen, ohne daß jeder sein Wort dazu sagt.
»Kss, kss, kss, kss!« machte Bianchon, indem er mit der Zunge schnalzte, als ob er ein Pferd antreiben wolle.
»Wie ein Herzog und Pair!« sagte Madame Vauquer.
»Der Herr geht auf Eroberungen aus?« bemerkte Fräulein Michonneau.
»Kikerikiki!« schrie der Maler.
»Meine besten Empfehlungen an die Frau Gemahlin«, sagte der Museumsbeamte.
»So, der Herr hat eine Gemahlin?« fragte Poiret.
»Eine Gemahlin mit Fächern, schwimmt auf dem Wasser, garantiert echte Farbe, zum Preise von 25 bis 40 Francs, Muster nach letztem Geschmack, waschbar, haltbar, halb Garn, halb Wolle, halb Baumwolle, ist gut gegen Zahnschmerzen und andere Krankheiten, die von der königlichen Akademie für Medizin anerkannt sind! Ausgezeichnet auch für Kinder, noch besser gegen Kopfschmerzen, Verstopfung und andere Leiden der Speiseröhre, der Augen und Ohren!« rief Vautrin in dem komischen Jargon und mit der Zungenfertigkeit eines Jahrmarktsausrufers. »Aber was kostet das Wunder, werden Sie fragen, meine Herren, zwei Sous? Nein. Gar nichts kostet es. Es ist aus den Lieferungen an den Großmogul übriggeblieben, die alle Souveräne Europas, darunter auch der Grrrroßherzog von Baden, sehen wollten. Eintritt gleich vorn geradeaus. Man dränge sich zur Kasse! Musik! Brumm, la, la, trium! La, la, bumm, bumm! Der Herr mit der Klarinette, du spielst falsch«, rief er heiser, »du kriegst was auf die Finger!«