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德语小说:风中的柳树-Das Festbankett

时间:2010-10-12来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Festbankett

Natürlich verschlief Kröterich am nächsten Tag und kam geradezu unanständig spät zum Frühstück. Seine Gäste hatten ihm nicht viel übrig gelassen, was ihn trübe stimmte. Immerhin war dies ja sein Zuhause, dachte er.

Durchs Fenster des Frühstückszimmers sah er Dachs und Gäste im Gespräch versunken. Sie schienen sich glänzend zu unterhalten. Als die Kröte das Zimmer betrat, blickte der Dachs auf und sagte: "Du hast heute Vormittag noch ordentlich Arbeit vor dir, Kröterich. Wir müssen ein Fest veranstalten, den Erfolg feiern. Das wird von dir erwartet."

Da stimmte Kröterich natürlich gerne zu. Allerdings gefiel ihm die Organisation von Meister Dachs nicht so sehr. Kröte hätte natürlich lieber seinen Besitz durchstreift, mit jedem geredet, der ihm über den Weg läuft und sich ums Essen gekümmert. Stattdessen befahl der Dachs: "Hier, setz dich und nimm die Feder." Das Briefpapier mit dem blau-goldenen Wappen lag schon bereit. Derweil wollte der Dachs sich um das Festessen kümmern. Das gefiel dem Kröterich natürlich gar nicht.

Doch im nächsten Moment begann er zu lächeln. Wenn der Dachs das Essen bestellen würde, wäre er so beschäftigt, dass Kröterich sich ein ordentliches Programm für den Abend ausdenken konnte. Der Dachs lugte ihn misstrauisch an, machte sich aber auf den Weg. Kröte legte umgehend los, Von der Eröffnungsrede über einen Vortrag um das Gefängnissystem, Pferdehandel und Landwirtschaft sollte es auch Liedvorträge geben. Alles von ihm vorgetragen! Ja, das würde ein Spaß werden, die würden alle gucken! Er schrieb sich beinahe die Finger wund, gab anschließend die Briefe einem Wiesel, das demütig an der Tür nachgefragt hatte, ob es ihm zu Diensten sein könne.

Als sie alle zum Mittagstisch zusammenkamen, war Kröterich total aufgeregt. Er wollte sich in den Park zurückziehen, einige Reden vorbereiten. Doch der Dachs machte ihm klar, dass er nicht daran dachte, die Vorbereitungen mit Maulwurf und Ratte alleine zu treffen. Sie hielten Kröterich fest und sagten: "Hör zu! Du wirst keine Ansprache halten, keine Lieder singen und auch sonst keine angeberischen Phrasen von dir geben!"

Kröte saß jetzt fest. "Nicht einmal ein kleines Gedicht?", bettelte er. "Nein", erwiderte die Ratte beherzt. "Du wirst an diesem Abend dankbar sein und nicht vor Eigenlob und Eitelkeit strotzen. Deine Lieder wären voll von schwachsinnigen Übertreibungen und heißer Luft." Sie versuchten Kröterich davon zu überzeugen, dass es nur zu seinem Besten wäre, in angemessener Ruhe aufzutreten.

Kröterich wirkte erschüttert. Am Ende gab er nach und sah ein, dass er seinen Freunden gehorchen musste. Das war er ihnen schuldig. "Ach, das Leben ist so hart!", seufzte er, als er den Raum verließ. Dachs und Ratte hatten das nicht gerne getan, sie fühlten sich schlecht, aber es war der beste Rat, den sie Kröterich geben konnten. Davon waren sie überzeugt. Schließlich sollten die Leute ihn künftig achten und ehren. Zum Glück hatten sie das Wiesel mit den hochtrabenden Einladungen noch rechtzeitig erwischt. Jetzt waren einfache, schlichte Einladungsbriefe unterwegs.

In der letzten Stunde vor dem Festessen saß Kröterich immer noch grübelnd in seinem Schlafzimmer. Dann stand er lächelnd auf, verschloss die Tür, zog die Vorhänge an den Fenstern zu und stellte die Stühle im Halbkreis auf, als wäre Besuch im Raum. Etwas unsicher verneigte er sich, hüstelte ein wenig und begann zu singen.

Vor seinem inneren Auge erblickte er das begeisterte Publikum, das hingerissen seiner Tenorstimme lauschte. "Kröterichs letztes Lied" gab er zum Besten. Er sang beherzt aus voller Kehle. Am Ende seufzte er tief, mehrmals. Dann zog er sich mit einem nassen Kamm die Haare zurecht, öffnete die Tür und ging mit gemäßigten Schritten zum Festsaal.

Mit seinem Eintreten, begannen die Tiere zu jubeln. Sie gratulierten, lobten sein mutiges Abenteuer und seine Klugheit. Kröterich sagte nur: "Nicht doch", um bescheiden weiterzugehen.

Der Otter hatte sich vor dem Kamin postiert und erklärte allen, wie er dieses Abenteuer bewerkstelligt hätte, wäre er nur dabei gewesen. Als die Kröte hinzukam, umarmte er sie und wollte sie triumphierend durch das Zimmer tragen. Die Kröte unterbrach ihn freundlich, löste sich aus der Umarmung und bemerkte dezent: "Es war der Dachs, er hat das Unternehmen angeführt. Außerdem haben Maulwurf und Ratte die größte Last der Angriffe getragen. Ich habe nur wenig dazugetan."

Diese Aussage brachte die Gäste aus dem Gleichgewicht. So kannte man Kröterich nun wirklich nicht. Man sah ihn verwirrt an. Nach einer Weile stellte Kröterich aber fest, dass sein bescheidenes Auftreten Wirkung zeigte. Die Leute blickten ihn neugierig an, mit Ehrfrucht sahen sie ihm nach.

Weil der Dachs die Vorbereitungen gut getroffen hatte, wurde das Festessen ein voller Erfolg. Der Festtrubel war riesig. Doch Kröte saß still an der langen Tafel und murmelte höfliche Antworten. Sogar Maulwurf und Ratte wunderten sich, dass Kröte so durchhalten konnte. Nach einigen Stunden wurden Rufe laut: "Er soll eine Rede halten! Oder wenigstens ein Lied wollen wir von Herrn Kröte hören!"

Kröterich schüttelte lediglich den Kopf, und konnte letztendlich alle davon überzeugen, dass dieses Festessen unter feinsten Regeln stattfinden würde. Ja, so hatte sich Herr Kröte verändert. Da staunten die anderen nicht schlecht.

Danach lebten Meister Dachs, Kröte, Ratte und Maulwurf in Eintracht zusammen. Es gab keine Aufstände mehr. Und nach eingehender Beratung sandte Kröte eine ausgewählte Goldkette mit einem perlenbesetzten Anhänger an die Tochter des Gefängniswärters. Sogar der Dachs lobte den bescheidenen Brief, den Kröte hinzufügte. Außerdem belohnte Kröterich auch den Lokomotivführer. Das Pferd der Schiffersfrau ersetzte er nur ungern und nach vielen Worten von Meister Dachs.

Während des Sommers wanderten die Freunde zuweilen durch den wilden Wald, der ihnen keine Furcht mehr einflößte. Die Waldbewohner grüßte ehrerbietig und die Wieselmütter sagten zu ihren Kindern: "Seht nur, das ist der berühmte Herr Kröte! Bei ihm sind die tapfere Ratte und der kluge Maulwurf." Und wenn die Kinder ungezogen waren, drohten sie: "Gleich kommt der Dachs und holt euch, wenn ihr keine Ruhe gebt!" Doch das waren leere Drohungen. Denn der Herr Dachs konnte zwar Gesellschaften nicht ausstehen, aber Kinder mochte er sehr wohl leiden.

Die Drohung zeigte dennoch stets gute Wirkung.

 

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