Rund 176.000 Freiwillige haben Anfang 2022 die heimischen Wintervögel gezählt. Das sind die wichtigsten Ergebnisse.
Seit vielen Jahren rufen der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und der Landesbund für Vogelschutz (LBV) zwei Mal im Jahr zu Zähl-Aktionen auf. An einem bestimmten Wochenende zählen Freiwillige in ganz Deutschland eine Stunde lang alle Vögel, die sie sehen. Gezählt wird in Gärten, auf dem Balkon, am Fenster oder im Stadtpark.
Die Ergebnisse sind wichtig für die Forschung und den Vogelschutz. Denn daran lässt sich ablesen, wie es den einzelnen Vogelarten geht. Werden sie häufiger oder seltener gesichtet? Darum ist es gut, wenn so viele Menschen wie möglich mitmachen.
Jeder Vogel zählt: die Ergebnisse
Auch dieses Jahr haben viele Vogelfans bei der großen Zählaktion mitgemacht. Insgesamt wurden über 4,2 Millionen Vögel gezählt. Das sind zwar etwas mehr Vögel als noch im letzten Jahr. Vor 10 Jahren gab es allerdings noch deutlich mehr Wintervögel in Deutschland. Die Zahlen sind seitdem immer weiter zurückgegangen.
Einige Arten wurden bei der diesjährigen Vogelzählung besonders selten gesehen, unter anderem die Drossel. Fachleute vermuten, dass ein milder Winter der Grund dafür sein könnte. Ursprünglich stammen diese Arten aus Nord- und Osteuropa. Dort wird es im Winter meistens sehr kalt. Die Vögel fliegen dann in wärmere Gebiete, unter anderem nach Deutschland. Wenn der Winter jedoch warm genug ist, bleiben die Tiere einfach in ihrer Heimat.
Gleichzeitig bleiben Vogelarten in Deutschland, die normalerweise im Winter in den Süden ziehen. Sie wurden daher im Januar häufiger beobachtet als in anderen Jahren. Auch typische Waldarten wie der Eichelhäher wurde vermehrt in den Gärten und Parks auf der Suche nach Nahrung gesichtet. Ursache dafür könnte sein, dass in den Wäldern weniger Nahrung zu finden war als in anderen Wintern.