Wenn die Wetterfee "nur gelegentliche Auflockerungen" verspricht, sinkt bei vielen die Stimmung. Warum gleiten die dunklen Wolken nicht einfach auf die Erde hinab und machen Platz für die Sonne?
An grauen Wintertagen wünscht sich mancher, die schweren Wolken könnten einfach vom Himmel plumpsen. Sie bestehen aus Wassertropfen oder Eiskristallen, und die sind eigentlich schwerer als Luft. Warum bleiben Wolken dennoch am Himmel und fallen nicht auf die Erde?
"Im übertragenen Sinne können Wolken durchaus vom Himmel fallen - das nennt man dann Regen oder Schnee", sagt Hartmut Höller, Wolkenphysiker am Institut für Physik der Atmosphäre in Oberpfaffenhofen-Wessling. "Die Wassertröpfchen oder Eiskristalle bleiben so lange als Wolke am Himmel, wie die Auftriebskraft steigender Luft stärker ist, als die Schwerkraft, die auf sie einwirkt." Es ist also der Luftstrom, der die Wolken vom Herabsinken abhält. Wenn die Schwerkraft dagegen überwiegt, fallen die Tropfen oder Eiskristalle zur Erde, es regnet oder schneit.
Graue Wolken fallen uns eher auf den Kopf
"Steigende Luft ist auch die treibende Kraft hinter der Entstehung von Wolken", sagt Höller. Die Aufwinde transportieren warme, feuchte Luft von der Erde in die Höhe. Dabei kühlt sie zunehmend ab. "Ist der Taupunkt unterschritten, bilden sich dann an winzigen Staubpartikeln, den sogenannten Kondensationskeimen, Wassertröpfchen oder Eiskristalle", erklärt Höller. Milliarden dieser winzigen schwebenden Teilchen brechen dann das Licht - wir sehen eine Wolke am Himmel.