Der 27. Januar ist ein besonderer Tag: An dem Tag wird jedes Jahr an den Holocaust erinnert. Im Bundestag in Berlin gab es eine Gedenk-Stunde.
Bei der Gedenk-Stunde hat eine Überlebende von dem Holocaust gesprochen. Sie heißt Eva Szepesi und ist 91 Jahre alt. Weil sie Juden waren, wurden sie und ihre Familie von den Nazis verfolgt. Eva Szepesi hat gesagt: Hass und Vorurteile gegenüber bestimmten Gruppen von Menschen sind schlimm. Die Menschen dürfen das nicht akzeptieren. Sie müssen etwas dagegen tun. Die Präsidentin von dem Bundestag heißt Bärbel Bas. Bas hat gesagt: Jeder Einzelne in Deutschland ist dafür verantwortlich, dass so etwa nie wieder passiert. Sie hat auch gesagt: Hass auf Juden hat es nicht nur damals gegeben. Antisemitismus ist auch heute wieder ein Problem.
Auch mit vielen anderen Veranstaltungen und Aktionen wurde an den Holocaust erinnert. Eine davon heißt WeRemember. Das ist Englisch und bedeutet: „Wir erinnern“. Im Internet können Menschen Fotos mit dem Schlag-Wort #WeRemember posten.
Gedenk-Feiern gab es auch für Sinti und Roma, Homosexuelle sowie Menschen mit Behinderungen. Denn die Nazis haben auch diese Gruppen verfolgt und viele Menschen getötet.
Der Holocaust-Gedenktag findet in jedem Jahr am 27. Januar statt. Am 27. Januar 1945 haben Soldaten aus Russland die Menschen im Vernichtungs-Lager Auschwitz-Birkenau befreit. Dort haben die Nazis 1 Million Juden ermordet.
Wörterbuch
Holocaust
Holocaust bedeutet: Die Nazis haben mehr als 6 Millionen Jüdinnen und Juden ermordet. Das war in den Jahren 1939 bis 1945. Der deutsche Diktator Adolf Hitler wollte alle Juden umbringen. Das Wort Holocaust kommt aus dem Griechischen. Es bedeutet ursprünglich: alles ist verbrannt. Ein anderes Wort für den Mord an den Juden ist Shoah. Das ist Hebräisch und bedeutet: die Katastrophe.
Holocaust-Gedenk-Tag
Der Holocaust-Gedenk-Tag wird jedes Jahr um den 27. Januar herum begangen. 1996 erklärte Bundes-Präsident Roman Herzog den 27. Januar zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Seitdem findet im Bundes-Tag eine Gedenk-Stunde mit Zeit-Zeugen und Überlebenden des Holocaust statt. Am 27. Januar 1945 wurde das NS-Vernichtungs-Lager Auschwitz-Birkenau von Soldaten der Roten Armee befreit.
Konzentrations-Lager
Konzentrations-Lager wurden von den Nazis gebaut. Die Abkürzung für Konzentrationslager ist KZ. In Deutschland waren die Nazis von 1933 bis 1945 an der Macht. Die Nazis bauten etwa 1.000 Konzentrations-Lager. In die Konzentrations-Lager haben die Nazis sehr viele Menschen eingesperrt. Dort haben sie die Menschen zum Arbeiten gezwungen. Und sie haben sehr viele Menschen ermordet. Die Nazis haben Juden umgebracht, Homosexuelle und Menschen mit Behinderungen. Sie haben auch politische Gegner ermordet. In den Konzentrations-Lagern wurden Millionen Menschen ermordet.
Bundestag
Im Bundestag arbeiten Abgeordnete. Es sind Frauen und Männer. Die meisten von ihnen sind in Parteien. Die Abgeordneten treffen für alle anderen Menschen in Deutschland Entscheidungen. Sie bestimmen die Gesetze in Deutschland. Alle 4 Jahre können die Bürger entscheiden, welche Abgeordneten in den Bundestag kommen. Das ist die Bundestags-Wahl.
Bundestags-Präsident oder Bundestags-Präsidentin
Der Bundestags-Präsident oder die Bundestags-Präsidentin leitet die Sitzungen im Bundestag. Das ist eine sehr wichtige Aufgabe in der Demokratie. Bundestags-Präsident ist das zweit-höchste Amt im deutschen Staat: Höher steht nur der Bundes-Präsident.
Anti-Semitismus
Anti-Semitismus bedeutet Juden-Feindlichkeit. Anti-Semiten wollen Juden und Jüdinnen aus der Gesellschaft ausgrenzen. Anti-Semiten sagen: Juden sind schuld, wenn etwas schlecht läuft. Manchmal greifen sie Juden, Synagogen oder jüdische Friedhöfe an. Anti-Semitismus gibt es schon lange Zeit und in vielen Ländern der Welt. In Deutschland waren früher Anti-Semiten an der Macht: Im 2. Welt-Krieg haben die National-Sozialisten und ihre Helfer 6 Millionen Juden ermordet. Diesen Massen-Mord nennt man den Holocaust oder die Schoah.
Sinti und Roma
Die Sinti und Roma sind Volksgruppen in Europa. Sie leben in vielen verschiedenen Ländern. Als in Deutschland die Nazis herrschten, wurden die Sinti und Roma verfolgt. Die Nazis haben viele Sinti und Roma ermordet. Früher wurden die Sinti und Roma auch „Zigeuner“ genannt. Das Wort ist für viele beleidigend, deshalb sagt man es heute nicht mehr.