Forscher aus Großbritannien haben herausgefunden, dass man einen Menschen gar nicht persönlich kennen muss, um seine Persönlichkeit beschreiben zu können. Es reicht zu wissen, wo jemand bei facebook auf "Gefällt mir" geklickt hat.
Computerprogramm wertet Daten aus
Jeder Mensch hat eine Persönlichkeit, einen Charakter. Manche Menschen sind zum Beispiel schüchterner als andere. Manche mögen es Sachen mit anderen zusammen zu machen, andere machen lieber Dinge allein. Einige mögen es Neues auszuprobieren, andere sind vorsichtiger. Je besser man eine Person kennt, desto besser kennt man auch dessen Persönlichkeit. Bei facebook kann man anklicken, welche Filme man gut findet, welche Musik man gerne hört, welchen Sport man gerne macht usw. Aus diesen "Gefällt mir"-Angaben kann ein Computerprogramm ausrechnen, was für ein Mensch derjenige ist - ob er schüchtern ist, welche Religion er hat und sogar welche Hautfarbe.
Gezielte Werbung
70 "Gefällt mir"-Angaben reichen dem Computerprogramm, um eine Person so gut zu beschreiben wie ein Freund. Da kann man jetzt sagen: Toll, was Computerprogramme alles können. Aber diese Daten werden auch von der Werbung genutzt. Leute, die bei Tanz-Videos auf "Gefällt mir" klicken, bekommen dann zum Beispiel Werbung für Tanzkurse angezeigt. Wenn man bei einer Suchmaschine nach Turnschuhen gesucht hat, erhält man in den Tagen danach oft Werbung für Turnschuhe.
Manchmal kann man sich selbst erklären, warum man welche Werbung angezeigt bekommt, aber meistens weiß man es nicht. Ein Computerprogramm im Hintergrund verfolgt was wir im Internet machen, was wir gut finden, wonach wir gesucht haben, oder auf welchen Internetseiten wir unterwegs sind - das Programm erstellt ein Profil von uns.
Experten fordern besseren Schutz der Daten