Das Kinderhilfswerk Unicef hat untersucht, wo und wie Kinder in aller Welt unter Gewalt leiden. Das Ergebnis: Für sechs von zehn Kindern gehören Schläge und Beschimpfungen zum Alltag.
Kinder auf der ganzen Welt haben das Recht, vor Gewalt geschützt zu werden. Trotzdem gehört es für viele Kinder zum Alltag, geschlagen, beschimpft oder eingesperrt zu werden. Die Kinderhilfsorganisation Unicef hat jetzt in 190 Ländern untersucht, wo und wie Kinder Gewalt ausgesetzt sind.
Ohrfeigen oder harte Prügel
Das Ergebnis ist erschreckend, sagt Rudi Tarneden von Unicef: "Das Schlimme ist, dass Gewalt gegen Kinder viel verbreiteter ist, als wir glauben. Wir müssen davon ausgehen, dass von zehn Kindern sechs immer mal wieder von ihren Eltern oder Erziehungsberechtigten geschlagen werden." Sie bekommen etwa eine Ohrfeige, manchmal aber auch harte Prügel. "Und das ist etwas, das für das ganze Leben schädlich ist, was das Vertrauen der Kinder erschüttert und ihnen auch den Mut nimmt."
Auch in Deutschland werden Kinder geschlagen
Auch hier in Deutschland gibt es noch immer Gewalt. "Ich kann mich erinnern, als ich Schüler war, dass ich mal von meinem Lehrer eine richtige Ohrfeige bekommen habe. Ich weiß noch genau, wie ich mich geschämt habe, aber auch wie wütend ich war", sagt Tarneden. Das hat sich mittlerweile zum Glück sehr verändert. Trotzdem mussten alleine im vergangenen Jahr etwa 40.000 Kinder aus ihren Familien herausgeholt werden, weil sie dort nicht mehr sicher waren. Gewalt findet also nicht nur in armen Ländern statt - sondern auch hier bei uns.
Recht auf ein Leben ohne Gewalt
In Deutschland hat jedes Kind aber ein Recht darauf, ohne Gewalt zu leben. "Deshalb ist es ganz wichtig, dass die Kinder Selbstbewusstsein haben. Wenn sie Gewalt erfahren, müssen sie sich beschweren. Und wenn sie nicht wissen, wo sie hingehen sollen, dann brauchen sie Stellen, wo sie das sagen können."
Das kann zum Beispiel ein Lehrer oder ein Verwandter sein - ihr könnt euch aber auch an die Nummer gegen Kummer wenden, unter der Telefonnummer 116111. Dort könnt ihr mit Menschen sprechen, die euch helfen.