Modalverben in subjektiver Bedeutung unterscheiden sich von den Modalverben in objektiver Bedeutung dadurch, dass sich das Modalverb nicht auf das Subjekt des Satzes, sondern auf den Sprecher / die Sprecherin des Satzes bezieht. Der Sprecher oder die Sprecherin kann seine / ihre persönliche Einschätzung zu einem Ereignis, einer Nachricht, einer Situation etc. geben. Das Modalverb verliert in dieser Verwendung seine ursprüngliche Bedeutung.
Modalverben mit Vermutungsbedeutung
Zu dieser Gruppe gehören die Modalverben müssen, dürfen, können und mögen. Außerdem kann die modale Bedeutung der Vermutung mit dem Verb werden ausgedrückt werden. Mithilfe dieser Verben kann ein Sprecher / eine Sprecherin eine Vermutung ausdrücken.
Formen und Bedeutungen
Die Modalverben müssen, dürfen, können, mögen drücken in subjektiver Aussage eine Vermutung aus. Dabei modifizieren die jeweiligen Modalverben in subjektiven Gebrauch den Satzinhalt nach dem Grad der Wahrscheinlichkeit einer jeweiligen Aussage. Es gibt eine graduelle Abstufung zwischen den Modalverben. Man kann sie ihr Wahrscheinlichkeit nach wie folgt ordnen:Modalverb | Umschreibung | Prozentual* |
muss | ganz sicher, bestimmt, zweifellos | 99% |
müsste | ziemlich sicher, höchstwahrscheinlich | 90% |
dürfte | wahrscheinlich, vermutlich | 75% |
kann | vielleicht, eventuell | 50% |
könnte | etwas für möglich halten | 40% |
mag | wohl (unsicher) | 30% |
Modalverb | Umschreibung |
Er muss zu Hause sein. | Er ist ganz sicher zu Hause. |
Er müsste zu Hause sein. | Er ist sicher zu Hause. |
Er dürfte zu Hause sein. | Er ist bestimmt zu Hause. |
Er kann zu Hause sein. | Er ist vermutlich zu Hause. |
Er könnte zu Hause sein. | Er ist möglicherweise zu Hause. |
Er mag zu Hause sein. | Er ist vielleicht (unsicher) zu Hause. |