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Tiere als Frühwarnsystem

时间:2016-09-27来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Tiere
Wissenschaftler wollen zehntausende Tiere auf der Welt mit kleinen Sendern ausrüsten, um frühzeitig von Vulkanausbrüchen und zum Beispiel Heuschreckenplagen zu erfahren.
 
Tiere werden mit Sendern ausgestattet
 
Dazu haben deutsche Vogelforscher ein Programm gestartet, dass sich Icarus nennt. Wir haben Detlef Reepen aus der WDR-Wissenschaftsredaktion zum Icarus-Programm befragt.
 
Kiraka: Icarus, das ist doch ein ganz berühmter Name, oder?
 
Ja, das war in der griechischen Sagenwelt ein Mensch, der unbedingt Fliegen wollte wie ein Vogel. Und das passte den Forschern so gut, da haben sie diesen Namen genommen: Denn vor allem Vögeln sollen kleine Sender angeklebt werden, weil sie überall hin kommen. Manche Vögel fliegen ja jedes Jahr Tausende von Kilometern, um von der Gegend wo sie den Winter über gelebt haben, zum Brüten in den Norden zu kommen. Aber die Forscher wollen auch Heuschrecken, Schmetterlinge und sogar Ziegen einsetzen, um mehr über die Erde zu erfahren.
 
Kiraka: Und was wollen sie alles erfahren?
 
Alles Mögliche! Ich kann gar nicht alles aufzählen. Hier sind mal drei Beispiele:
Ein nur spatzengroßer Vogel in Amerika, den man auch früher schon mit solchen Sendern ausgestattet hat, scheint Wirbelstürme spüren zu können - auf mehrere Tausend Kilometer Entfernung. Jedenfalls hat er schon seine Flugroute geändert, als die Menschen noch gar nichts von dem Hurrikan ahnten.
Von einer Heuschrecke in Afrika, die auch fliegen kann, möchte man wissen, wo sie hinfliegt und wo sie möglicherweise bald in Riesenschwärmen über die Getreidefelder der Bauern herfallen und alles wegfressen will. Dann könnte man rechtzeitig was dagegen tun.
Und von Ziegen am aktivsten Vulkan Europas, dem Ätna, weiß man, dass sie vom Ort eines bevorstehenden Lava-Ausbruchs weglaufen. Ob ein Vulkan wieder aktiv wird, das wissen zwar auch die Forscher von ihren Messgeräten. Aber unheimlich oft dauert es dann noch Monate und Jahre, bis er wirklich Lava spuckt. Und allzu oft darf man keinen falschen Alarm geben, dann glauben einem die Menschen nicht mehr. Wenn man jetzt Ziegen mit kleinen Sendern hat und am Computer sehen kann: die laufen vom Vulkan Ätna weg, dann weiß man: Der Ausbruch steht wirklich bevor!
 
Kiraka: Und wie machen die Forscher das mit den Sendern?
 
Das ist wirklich toll: Die Sender für Schmetterlinge sind extrem klein, müssen sie ja auch sein. Selbst die für Vögel sind so klein wie ein Lego-Baustein. Trotzdem kann ein Satellit am Himmel die anfunken und auf viele tausend Kilometer Entfernung eine Antwort bekommen: Ich bin gerade dort und dort, befinde mich auf tausend Meter Flughöhe, und es ist gerade ziemlich anstrengend zu fliegen. Diese Informationen sollen von der internationalen Raumstation ISS gesammelt und zur Erde gefunkt werden. Und wer die Informationen von den Schmetterlingen, Vögeln, Heuschrecken oder Ziegen gerade braucht, der nimmt sie sich, und kann dann z. B. einen heransausenden Wirbelsturm rechtzeitig erkennen und die Menschen vor Ort warnen. Das wäre ziemlich nützlich. 
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