Zum ersten Mal seit 200 Jahren wurde im Bergischen Land bei Rösrath ein Wolf nachgewiesen. Mittlerweile ist der Wolf aber schon wieder weitergezogen.
Über das Thema hat der KiRaKa mit Detlef Reepen aus der WDR-Wissenschaftsredaktion gesprochen, der sich gut mit Wölfen auskennt.
KiRaKa: Was hat der Wolf hier in Rösrath gemacht?
Detlef Reepen: Der ist hier umhergestreift, wie er übrigens in diesem Jahr schon ein paar Mal in Nordrhein-Westfalen war. Der ist auf der Suche nach einer Frau, denn das ist ein Männchen, was dort nachgewiesen worden ist. Und der sucht auch nach einem geeigneten Lebensraum, das heißt, er such nach Wäldern und nach so einer bisschen offenen Landschaft, wo auch viele Rehe sind - lecker, lecker Nahrung für ihn. Und da sucht er, und bisher hat er ja noch kein Weibchen gefunden, und dann zieht er immer weiter.
KiRaKa: Im Osten von Deutschland leben ja schon viele wilde Wölfe. Werden die sich bald auch dauerhaft in Nordrhein-Westfalen ansiedeln?
Detlef Reepen: Im Moment ja noch nicht, weil bisher ja mal ein Weibchen da und mal ein Männchen, aber die haben sich noch nicht gefunden. Und so lange die nicht einander finden, werden die sich hier auch nicht dauerhaft ansiedeln, also hier bleiben und ein Rudel bilden, eine Familie bilden - das dauert wohl noch ein bisschen. Aber irgendwann kommt das ganz sicher.
KiRaKa: Wenn Wölfe sich wieder dauerhaft ansiedeln - ist das dann gut oder gefährlich?
Detlef Reepen: Naja, für einige Weidetiere, die Tiere der Bauern, kann das durchaus mal gefährlich werden. Da in Rösrath sind ja zum Beispiel zwei Ziegen gerissen und gefressen worden. Ziegen sind eine leichte Beute für den Wolf, das ist leichter für ihn, als ein Reh zu fangen. Für die Menschen ist es ungefährlich, weil der Wolf will von Menschen überhaupt nichts, der hat Angst vor Menschen. Und deswegen meidet er die.