Geflüchtete Kinder brauchen ein normales Leben

Das Kinderhilfswerk World Vision will, dass die Kinder sich hier schnell sicher fühlen können.

Wer aus seiner Heimat flieht, weil dort Krieg ist, muss sich in einem fremden Land zurecht finden. Keine leichte Aufgabe, wenn man die Sprache nicht kann, kein richtiges Zuhause hat und keinen geregelten Tagesablauf.

Das Kinderhilfswerk World Vision hat untersucht, wie es Kindern geht, die mit ihrer Familie geflohen sind und jetzt in Deutschland leben. Dabei ging es World Vision vor allem darum, mit den Kindern selbst zu sprechen und zuzuhören, was sie zu sagen haben. 
 

Kinder brauche Ruhe, um ihre Erlebnisse zu verarbeiten

 

Im vergangenen Jahr befanden sich unter den Flüchtlingen, die nach Deutschland gekommen sind, 250.000 Kinder. Auch wenn die meisten von ihnen Familienangehörige bei sich haben, geht es ihnen nicht gut. Denn viele haben im Krieg schlimme Dinge gesehen. Dazu kommen die Erlebnisse auf ihrer Flucht, die oft lebensgefährlich war.

Zum Beispiel, weil sie mit einem Schlauchboot über das offene Meer fahren mussten. Wenn die Kinder dann in Deutschland ankommen, ist es nicht immer klar, dass sie und ihre Eltern auch hier bleiben dürfen. Denn nicht alle Flüchtlinge bekommen eine Aufenthaltsgenehmigung. Dazu kommt, dass viele Familien durch die Flucht getrennt wurden. Und oft sind die Kinder zwar zum Beispiel mit ihren Eltern zusammen, machen sich aber Sorgen um ihre Großeltern, die zurückbleiben mussten.
 

Oft dauert es noch zu lange, bis für sie die Schule startet

 

Das Kinderhilfswerk World Vision kritisiert, dass die geflohenen Kinder oft wochen- oder monatelang kein richtiges Zuhause mehr haben, und zwischen verschiedenen Unterkünften hin- und hergeschoben werden. So haben sie keine Ruhe, um die schlimmen Erlebnisse zu verarbeiten.

Deshalb fordert das Hilfswerk die Politiker in Deutschland und der Europäischen unio auf, mehr dafür zu tun, dass die Kinder sich nach ihrer Flucht sicher fühlen. Sie müssten so schnell wie möglich in die Schule gehen, damit es ihnen leichter fällt, sich in diesem - für sie noch fremden Land - zuhause zu fühlen. Außerdem sollten Familien dabei unterstützt werden, dass alle Mitglieder am gleichen Ort leben können.