Bundestag beschließt Anti-Terror-Einsatz in Syrien

Diese Entscheidung war nicht einfach: Bundestagspolitiker stimmten nach einer heftigen Diskussion am Freitag für einen Bundeswehreinsatz in Syrien.

Frankreich bat Deutschland um Hilfe

 

Seitdem vor drei Wochen in Paris viele Menschen durch Terroranschläge des IS, des sogenannten Islamischen Staats, gestorben sind, wurde immer klarer: Deutschland wird seinem Nachbarland Frankreich helfen, gegen die Terroristen zu kämpfen. Zwar waren die Attentäter Franzosen. Sie kämpften aber für den sogenannten IS und einige von ihnen hatten sich in Syrien zu Terroristen ausbilden lassen.

Einsatz in Syrien

 

Im Bundestag haben die Politiker am Vormittag beschlossen, dass Deutschland sich an der Bekämpfung der Terroristen in Syrien beteiligen wird. Das war eine schwere Entscheidung.

Ganz unterschiedliche Meinungen dazu

 

Politiker und auch die Menschen allgemein in Deutschland sind sich überhaupt nicht einig: Ist es gut, Kriegsgerät und Soldaten nach Syrien zu schicken oder nicht? Die Deutschen sollen dort zwar nicht schießen und auch keine Bomben abwerfen. Es geht um Tankflugzeuge und ein deutsches Kriegsschiff, das einen französischen Flugzeugträger beschützen soll. Außerdem sollen Aufklärungsdüsenjäger das Land erkunden und IS-Kämpfer aufspüren. Aber auch das ist vielen schon zu viel.

Deutsche haben Angst vor Rache der Terroristen

 

Mehr als die Hälfte aller Menschen hier hat Angst, dass Terroristen aus Rache dann in Zukunft auch Anschläge in Deutschland planen könnten. Und sie wollen nicht, dass bis zu 1.200 deutsche Soldaten viele Jahre in Syrien bleiben müssen. Denn vermutlich wird der Einsatz sehr lange dauern.

Aber muss man nicht etwas tun?

 

Die Leute, die für einen deutschen Einsatz in Syrien sind, sagen: Wir müssen etwas tun, damit die Terrorismusgruppe des sogenannten Islamischen Staats nicht noch stärker wird. Bislang habe man einfach nur zugesehen. Ein Politiker sagte, dass Deutschland in Krisengebieten eingreifen müsse, sonst kämen diese Krisen irgendwann auch zu uns. Und schließlich müsse man dem Land Frankreich helfen. Deutschland und Frankreich sind befreundete Länder.

Viel mehr Ja- als Nein-Stimmen

 

Am Ende der langen Diskussion stimmten viel mehr Politiker im Bundestag mit Ja: 445. Es gab nur 146 Nein-Stimmen. Das heißt also, dass schon in der kommenden Woche deutsche Düsenjäger für den Syrieneinsatz in die Türkei geflogen werden könnten. Von diesem Nachbarland Syriens aus sollen sie dann ab Januar ihre Erkundungsflüge starten.