Am 10.11.2015 ist der ehemalige deutsche Bundeskanzler Helmut Schmidt im Alter von 96 Jahren gestorben. In Hamburg fand ihm zu Ehren ein offizieller Staatsakt statt.
Große Ehre
Mit einem Staatsakt würdigt ein Staat - also bei uns die Bundesrepublik Deutschland - eine Person oder eine Sache in besonderer Weise. Helmut Schmidt war ein sehr bekannter deutscher Politiker. Den Staatsakt für ihn konnte nur unser Staatsoberhaupt - also Bundespräsident Joachim Gauck - anordnen.
1800 Gäste
Ein Staatsakt ist eine sehr feierliche Veranstaltung. Die wichtigsten Vertreter des deutschen Staates waren nach Hamburg zur berühmten Michaelis-Kirche gekommen: Der Bundespräsident, die Bundeskanzlerin Angela Merkel, Richter, Abgeordnete des Bundestages. Insgesamt waren 1800 Gäste eingeladen, darunter auch viele Politiker und Freunde von Helmut Schmidt aus dem Ausland.
Militärische Zeremonie
Nach der Trauerfeier wurde der ehemalige Bundeskanzler in einem Sarg aus der Kirche getragen - und zwar von Soldaten der deutschen Bundeswehr. Die Soldaten des Heeres, der Luftwaffe und der Marine hatten ihre schönste Uniform an. Auf dem Sarg lag die deutsche Fahne.
Als die Kirchentüren aufgingen, hat ein Kommandant laute Befehle gerufen. Daraufhin haben mehrere Soldaten gemeinsam ihr Gewehr von der Schulter genommen und - deutlich hörbar - auf dem Boden aufgesetzt. Eine Militärkapelle spielte die deutsche Nationalhymne. In einer aufwändigen Zeremonie wurde der Sarg anschließend in ein Auto umgeladen und zum Friedhof gefahren.
Staatsakte haben häufig traurige Anlässe
In der Geschichte Deutschlands gab es Staatsakte bisher vor allem, wenn eine wichtige Person gestorben ist. 67 Mal gab es diesen Fall bisher. Auch zum Gedenken an die Opfer des im März 2015 in Frankreich abgestürzten Germanwings-Flugzeugs hat es einen Staatsakt gegeben. Und in Erinnerung an das schwere Erdbeben im Indischen Ozean vor elf Jahren.
Es geht aber auch anders