In Deutschland leben inzwischen rund 40.000 Flüchtlingskinder, die alleine, ohne Begleitung hierher gekommen sind. Das sind doppelt so viele Kinder wie im vergangenen Jahr.
Bislang haben sich vor allem die Jugendämter in den Großstädten Dortmund, Köln, Aachen und Bielefeld um sie gekümmert. Doch die sind damit ziemlich überlastet. Deshalb hat die Landesregierung in Düsseldorf darüber beraten, wie man das besser in den Griff bekommen kann.
Allein mit der Verantwortung
In Nordrhein-Westfalen leben momentan rund 7.400 Flüchtlingskinder ohne Familie. Sie sind allein nach Deutschland gekommen, zum Beispiel, weil ihre Eltern nicht mehr leben. Manchmal schicken Familien ihre Kinder aber auch absichtlich alleine nach Deutschland: sie sollen die Eltern oder Geschwister später nachholen - oder zumindest Geld verdienen und ihre Familie in der Heimat damit unterstützen.
Mehr Jungen als Mädchen
Die meisten allein reisenden jungen Flüchtlinge sind eigentlich keine Kinder mehr, es sind 16 oder 17 Jahre alte Jungen. Manche sind aber auch erst 12 oder 14 Jahre alt. Sie kommen aus Syrien oder dem Irak, aber auch aus afrikanischen Ländern und vom Balkan. Mädchen sind nur ganz selten dabei.
Mehr Jugendämter müssen sich jetzt kümmern
Bisher hat sich immer die Stadt um die jungen Flüchtlinge gekümmert, in der sie hier in Deutschland angekommen sind. Das sind aber ganz oft die selben Orte. In Dortmund leben zum Beispiel schon mehr als 1.000 Flüchtlingskinder in betreuten Wohn-Einrichtungen und Gastfamilien.
Weil es aber nicht überall Platz gibt, um sich um viele Kinder gleichzeitig zu kümmern, sollen die Flüchtlinge jetzt auch in den anderen Städten in NRW leben können. Dann, hofft die Landesregierung, haben sie mehr mit deutschen Kindern zu tun und lernen auch schneller unsere Sprache.