Was ist eine Inversionswetterlage?
Auf dem Brocken - einem 1.141 Meter hohen Berg - war es Anfang November fast 20 Grad warm. Das ist ein neuer Wärmerekord.
Ungewöhnlich warmer Herbst
Der Herbst ist in diesem Jahr ungewöhnlich sonnig, warm und trocken. Man kann noch super draußen spielen oder im Wald durch das dichte, bunte Laub laufen und mit den Füßen die Blätter aufwirbeln. Das war viele Tage im Oktober so, und so ist es auch jetzt - Anfang November - noch in vielen Orten.
Am Dienstag wurde auf dem Brocken im Harz, einem Mittelgebirge, sogar ein Wärmerekord aufgestellt. Es waren 19,8 Grad! So warm war es dort im November noch nie. Dabei ist der Brocken mit 1.141 Metern der höchste Berg in Norddeutschland. Und normalerweise ist es in solchen Höhen viel kälter.
Normalerweise: Je höher, desto kälter
Normalerweise wird die Luft immer kälter, je höher man kommt. In einem Tal ist es deshalb immer einige Grade kühler als auf dem Gipfel des nahegelegenen Berges. Und je höher ein Berg ist, desto größer ist der Temperaturunterschied.
Das ist aber nur normalerweise so. Wenn wir eine besondere Wetterlage haben, die sogenannte Inversionswetterlage, dann ist es genau umgekehrt. Auf dem Gipfel ist es dann wärmer als im Tal. Das passiert vor allem im Winter oder auch im Herbst.
Warme Luft liegt wie ein Deckel über kalter Luft
Dabei schiebt sich warme, trockene Luft eines Hochdruckgebietes über kalte, feuchte Luft, die im Tal festsitzt. Die kalte Luft in Bodennähe entsteht vor allem, wenn es nachts sternenklar ist. Dann fallen die Temperaturen stark ab. Morgens bildet sich oft Nebel und die Sonne kann die kalte Luft über dem Boden nicht ausreichend aufwärmen. Wenn es dann auch noch windstill ist, können sich die beiden Luftschichten nicht vermischen. Die obere warme Luftschicht liegt dann wie ein Deckel auf der unteren, kühlen Luftschicht.
Im T-Shirt auf dem Gipfel, mit Handschuhen im Tal
Bei solchen Inversionswetterlagen kann es also passieren, dass ihr bei schönstem Sonnenschein im T-Shirt auf dem Gipfel eines Berges steht, während die Leute unten im Tal unter der Wolken- bzw. Nebelschicht schon mit Handschuhen und Mütze aus dem Haus gehen.