Einen Tag vor der Oberbürgermeisterwahl wurde die Kandidatin Henriette Reker angegriffen und schwer verletzt.
In vielen Städten in Nordrhein-Westfalen wurden im September neue Oberbürgermeister gewählt oder die alten in ihrem Amt bestätigt. In Köln wurde erst am Sonntag gewählt. Die Wahl musste verschoben werden, weil die Stimmzettel falsch bedruckt worden waren.
Wahlkampf auf dem Wochenmarkt
Die Oberbürgermeisterwahl in Köln hat Menschen aus ganz Deutschland interessiert - allerdings aus einem anderen Grund. Am Samstag, also einen Tag vor der Wahl, ist die Oberbürgermeister-Kandidaten Henriette Reker angegriffen und schwer verletzt worden. Sie wollte eigentlich auf dem Wochenmarkt noch einmal mit unentschlossenen Wählern sprechen. Sie wollten mit ihnen über ihre Haltung und ihre Vorhaben reden und sie davon überzeugen, bei der Oberbürgermeisterwahl für sie zu stimmen. Doch es kam anders.
Ein Mann griff Henriette Reker am Samstagmorgen an und verletzte sie mit einem Messer schwer. Auch vier andere Menschen wurden verletzt. Sie hatten versucht, den Angreifer zu stoppen. Die Politikerin kam ins Krankenhaus und musste mehrmals operiert werden. Mittlerweile ist sie außer Lebensgefahr.
Politikerin setzte sich für Flüchtlinge ein
Henriette Reker gehört keiner Partei an, wird aber von der CDU, der FDP und den Grünen unterstützt. Bisher war sie Sozialdezernentin in Köln. In diesem Amt hat sie sich unter anderem darum gekümmert, wie und wo in Köln Flüchtlinge untergebracht werden. Genau das soll der Grund gewesen sein, warum der Mann auf die Oberbürgermeister-Kandidatin losgegangen ist. Er ist ausländerfeindlich.
Politiker und Bürger waren entsetzt über das Attentat. Die Stadtverwaltung entschied, dass die Wahl trotzdem stattfinden soll. Die Parteien riefen die Bürger dazu auf, jetzt erst recht zur Wahl zu gehen und sich nicht einschüchtern zu lassen.
Schwer verletzte Kandidatin gewinnt die Wahl