Vor zwei Jahren haben Menschen Damwild auf die Nordseeinsel Borkum geholt. Jetzt wollen sie die Tiere wieder loswerden.
Stellt euch mal vor, in eurem Garten steht ein Hirsch, der fröhlich an einem Strauch herummümmelt. Viele von uns würden wohl aufgeregt ihr Handy zücken, um das Tier zu fotografieren - und hoffen dass es nicht wegläuft. Für die Menschen auf der Nordseeinsel Borkum ist ein Hirsch im Garten aber ein vertrautes Bild. Und die meisten von ihnen finden das gar nicht mehr toll.
Hirsche sollten auf der Insel Sträucher wegfressen
Vor zwei Jahren hatten einige Leute auf Borkum eine Idee, wie sie Sträucher loswerden, die keiner haben wollte auf der Insel: Sie haben Damhirsche ausgesetzt, die die Sträucher wegfressen sollten. Damhirsche kommen normalerweise nicht auf der Nordseeinsel vor. Deshalb wurden sie vom Festland geholt.
Die Hirsche fanden die Sträucher, die sie fressen sollten, aber nicht lecker und haben schnell angefangen, sich woanders zu bedienen. Eben in den Gärten der Borkumer, wo sie Blumen und andere Gartenpflanzen futtern. Kein Wunder, dass die Menschen die Damhirsche jetzt wieder loswerden wollen. Aber das ist gar nicht so einfach. Denn die 25 Tiere laufen ja frei herum und müssen erstmal eingefangen werden.
In Australien sind Kaninchen zur Plage geworden
Es ist nicht das erste Mal, dass Menschen eine Tierart bewusst aussetzen und später wieder aus der Natur zurückholen wollen. Besonders bekannt ist das Beispiel der Kaninchen in Australien. Sie kamen mit Schiffen europäischer Siedler dorthin und einige von ihnen wurden von einem Jäger freigelassen, weil er sie schießen wollte. Seitdem haben sich die Kaninchen extrem vermehrt und fressen den australischen Tieren alles weg.
Bei uns ärgern sich inzwischen viele über den asiatischen Harlekin-Marienkäfer - das ist der, der besonders viele Punkte hat. Er wurde gezielt nach Europa geholt, um Blattläuse zu fressen. Inzwischen gilt er aber als Plage, etwa wenn im Herbst Tausende dieser Marienkäfer in Häusern einen Winterschlafplatz suchen. Außerdem fürchten Naturschützer, dass der Harlekin-Marienkäfer die einheimischen Marienkäfer-Arten aus ihrem Lebensraum verdrängt.
Oft geht also der Plan der Menschen, sich Tiere zur Hilfe zu holen, nicht auf.