Offenbar werden die Bundeskanzler und ihre Mitarbeiter seit Jahrzehnten vom Geheimdienst der USA ausspioniert. Aber warum spionieren die USA ihre "Freunde" eigentlich aus?
Geheime Dokumente veröffentlicht
Wikileaks ist eine Plattform im Internet, die Dokumente veröffentlicht, die eigentlich geheim sind. Jeder kann dort anonym Geheimnisse verraten - also ohne Angst zu haben, dass jemand rauskriegt, wer die Geheimnisse verraten hat. Jetzt wurden bei Wikileaks Dokumente veröffentlicht, die zeigen, dass der US-Geheimdienst NSA seit Jahrzehnten die deutschen Bundeskanzler und ihre engsten Mitarbeiter belauscht und ausspioniert hat. Aber warum wird da eigentlich spioniert?
Spionage unter Freunden für Wissensvorsprung
Eigentlich sind Deutschland und die USA ja keine Feinde, die große Geheimnisse voreinander haben sollten. Es geht dem Auslandsgeheimdienst NSA hauptsächlich darum zu verhindern, dass Terroristen Anschläge verüben. Die Abwehr von Terroranschlägen ist aber nur ein Ziel der NSA-Spionage. Grundsätzlich geht es bei der Ausspähung von Geheimnissen immer darum, mehr zu wissen, als der andere will. Wenn zum Beispiel Verhandlungen anstehen zwischen Staaten, dann hat man einen Wissensvorsprung, wenn man vorher schon weiß, was die anderen wollen und wie sie argumentieren werden. Wenn der andere also Bedenken hat, dann kann man sich darauf vorbereiten und so bei Verhandlungen einen Vorsprung vor ihm haben.
Spionage ist kaum zu verhindern