Viele Flüchtlinge nehmen den langen und gefährlichen Weg nach Europa in Kauf. Doch auch wenn sie dort angekommen sind, steht ihnen eine unsichere Zeit bevor.
Viele Menschen fliehen aus ihrem Heimatland, weil dort Krieg herrscht, weil sie wegen ihrer Religion verfolgt werden oder weil sie in bitterer Armut leben. Kinder und Erwachsene machen sich zum Beispiel aus Syrien oder aus Afrika auf den langen und gefährlichen Weg nach Europa - in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Doch auch wenn sie endlich in Europa angekommen sind, steht ihnen immer noch eine beschwerliche Zeit bevor. Mit welchen Problemen die Flüchtlinge in Deutschland zu kämpfen haben, fasst nun eine Studie der Bertelsmann-Stiftung zusammen.
Flüchtlinge müssen Asyl beantragen
Flüchtlinge, die in Deutschland ankommen, müssen zunächst einen Antrag auf Asyl stellen. Das Wort "Asyl" kommt aus dem Griechischen und bedeutet "Unterkunft" oder "Zufluchtsstätte". Im vergangenen Jahr haben über 200.000 Flüchtlinge in Deutschland Asyl beantragt. Das sind so viele Menschen wie noch nie. Aber nicht alle dürfen bleiben. Hunger oder Armut allein reichen nicht als Gründe aus, um in Deutschland Asyl zu bekommen. Die Flüchtlinge müssen nachweisen können, dass sie in ihrer Heimat verfolgt werden.
Ein großes Problem ist, dass es sehr lange dauert, bis die Asylanträge bearbeitet werden. Im Durchschnitt muss ein Flüchtling sieben Monate lang warten, bis er weiß, ob er in Deutschland bleiben darf. Für Asylbewerber aus bestimmten Ländern dauert es sogar noch deutlich länger.
Schwierigkeiten, Arbeit zu finden
Solange die Flüchtlinge nicht wissen, ob sie vielleicht wieder in ihre Heimat zurückgeschickt werden, können sie sich nicht richtig einleben. Zwar dürfen sie sich nach drei Monaten in Deutschland eine Arbeit suchen. Viele Arbeitgeber haben jedoch Bedenken, die Flüchtlinge einzustellen, wenn nicht klar ist, ob sie in Deutschland bleiben dürfen.
Die Macher der Studie kommen zu dem Ergebnis, dass mehr Menschen eingestellt werden müssten, die die Asylanträge bearbeiten. Nur so könnten sich die Flüchtlinge schneller und besser in Deutschland einleben.