Ärzte aus Kanada sind der Antwort ein bisschen näher gekommen.
Vielleicht habt ihr schon erlebt, dass euer kleiner Bruder oder eure kleine Schwester nachts mit geöffneten Augen durch die Wohnung gelaufen sind, aber nicht ansprechbar waren. Viele Kinder schlafwandeln nachts, jeder Dritte macht in seinem Leben so eine Phase durch, und wer weiß, ihr ja vielleicht auch - fragt mal eure Eltern.
Die meisten schlafwandeln im Alter von 10 Jahren, bei Erwachsenen kommt das nur noch sehr selten vor. Warum Menschen schlafwandeln, das fragen sich Wissenschaftler schon seit Jahrhunderten. Im Mittelalter hielten die Menschen Schlafwandler für krank. Sie galten als mondsüchtig.
Schlafwandeln ist keine Krankheit
Dass Schlafwandeln keine Krankheit ist, davon sind die Wissenschaftler heute schon lange überzeugt. Dass man die Menschen für mondsüchtig hielt, liegt daran, dass Schlafwandler sich tatsächlich oft zum Licht hin bewegen - das muss allerdings nicht der Mond sein, eine Lampe oder eine Leuchtreklame ziehen sie genauso an.
Schlafwandler tun oft Dinge, die sie auch machen, wenn sie wach sind. Zum Beispiel laufen sie durchs Zimmer und ziehen sich an, um rauszugehen. Denn beim Schlafwandeln ist der Teil des Gehirns wach, der für die Bewegungen zuständig ist, während die anderen Teile schlafen.
Fenster und Türen nachts besser verschließen
Hier liegt allerdings auch eine Gefahr: Denn im Schlaf bekommen Schlafwandler nicht wirklich mit, ob ein Weg zu Ende ist oder sie geradewegs auf eine befahrene Straße zulaufen. Deshalb sollten Eltern - wenn sie wissen, dass ihr Kind schlafwandeln könnte - nachts Fenster und Türen verschlossen halten.
Schlafwandler sollte man übrigens nur sanft ins Bett zurückführen und sie nicht erschrecken. Wenn man sie aufhalten will, kann es sein, dass sie sich heftig wehren. Ärzte in Kanada haben jetzt herausgefunden, dass Schlafwandeln vererbbar ist. Sind schon die Eltern schlafgewandelt, dann tun es die Kinder wahrscheinlich auch.
Immer zur gleichen Zeit ins Bett gehen
Wenn beide Eltern betroffen sind, dann schlafwandeln die Kinder viel vielhäufiger als Kinder, deren Eltern früher nicht schlafgewandelt sind. Für ihre Studie haben die Ärzte 2.000 Kinder untersucht und mehrere Jahre lang beobachtet.
Dabei haben sie auch noch etwas anderes herausgefunden: Kinder, die immer zur gleichen Zeit in einer ruhigen Umgebung schlafen gehen und nicht übermüdet ins Bett fallen, schlafwandeln seltener.