Trennen sich die Eltern, leiden die Kinder häufig auch körperlich.
Kinder leiden unter einen Trennung der Eltern nicht nur, wenn sie vielleicht mit einem Elternteil in eine andere Stadt ziehen, auf eine neue Schule wechseln und sich neue Freunde suchen müssen. Den Kindern geht es häufig auch körperlich schlecht. Das haben schwedische Forscher herausgefunden. Sie haben 150.000 Sechst- und Neuntklässlern untersucht und festgestellt: Kinder, die eine Trennung der Eltern zu verschmerzen haben, schlafen öfter schlecht oder haben Kopf- oder Bauchweh.
Kinder sitzen in der Zwickmühle
Die KiRaKa-Herzfunk-Expertin Katrin Sanders erklärt, wie sich eine Trennung der Eltern auf die Kinder auswirkt.
Katrin Sanders: Das Kind, das mit der Trennung fertig werden muss, sitzt in einer richtigen Zwickmühle. Es mag ja beide Eltern und will auch beide haben. Das geht dann aber nicht mehr. Dass das Bauchschmerzen macht, ist vollkommen klar.
Die meisten Kinder haben aber schon vor der Trennung richtig Bauchschmerzen. Die kriegen nämlich genau mit, dass zu Hause nicht alles glatt läuft. Und ganz typisch ist dann, dass sie Schuldgefühle haben und denken, sie seien Schuld an dieser Trennung.
Unfair ist natürlich für die Kinder auch, dass sich durch so eine Trennung so vieles ändern muss. Der ganze Alltag ändert sich. Die müssen plötzlich jemanden anrufen, um sich mal sehen zu können - jemanden, der sonst immer zu Hause war. Und das ist nicht leicht.
Nach der Trennung gibt's weniger Streit
Aber: Wenn die Eltern sich trennen, ist das manchmal auch eine Erleichterung. Denn vor der Trennung der Eltern ist es zu Hause oft gar nicht schön. Da gibt es viel Streit und Zankerei, die Stimmung ist oft schlecht. Die Luft kann sich ein kleines bisschen klären, wenn die Eltern sich dann trennen und der Streit erst mal aufhört. Kopfweh, Traurigkeit oder Bauchschmerzen - die kommen dann aber später oft nach.
Die Studie aus Schweden zeigt, dass es auf Dauer sehr gegen die Bauchschmerzen hilft, wenn die Eltern nach der Trennung auch an ihre Kinder denken und sich gut einigen. - Wer wann wen sieht und wie man das Familienleben weiterführen kann. Sie müssen zum Beispiel dafür sorgen, dass das Kind beide als Eltern behält und sie auch immer sehen kann. Das macht es für die Kinder wirklich leichter und da müssen die Eltern sich einfach Mühe geben.