Flüchtlinge aus Afrika versuchen über die Städte Ceuta und Melilla nach Europa zu kommen. Die beiden Städte liegen an der nordafrikanischen Küste, gehören aber zu Spanien.
Flüchtlinge versuchen nach Europa zu kommen
Immer wieder versuchen Flüchtlinge aus dem Nahen Osten oder aus Afrika nach Europa zu kommen, weil in ihrer Heimat Krieg herrscht oder sie in schlimmster Armut leben. Viele steigen in völlig überfüllte Boote, um über das Mittelmeer nach Europa zu kommen. Manche Flüchtlinge aus Afrika probieren es auch auf einem anderen Weg. Sie versuchen nach Ceuta oder Melilla zu kommen. Das sind zwei Städte, die in Nordafrika liegen, aber zu Europa gehören, und bis zu sechs Meter hohe Zäune haben. Erst am Dienstag haben mehr als 600 Flüchtlinge versucht, die Zäune der Stadt Melilla zu überwinden. Ceuta und Melilla sind das Ziel vieler Flüchtlinge, weil die beiden Städte spanische Exklaven sind.
Ein Land, das innerhalb eines anderen liegt
Eine Exklave ist ein kleines Gebiet eines Landes, das ganz woanders liegt als der Rest des Landes, und das innerhalb der Grenzen eines anderen Landes liegt. Als es noch die DDR gab, war zum Beispiel West-Berlin eine Exklave. Es gehörte zur Bundesrepublik Deutschland, war aber rundherum von der DDR umschlossen. Wenn man von der Bundesrepublik Deutschland nach West-Berlin wollte, musste man also durch das Gebiet der DDR fahren.
Spanische Städte in Nordafrika
Zu den Exklaven, die es noch heute gibt, zählen die beiden spanischen Städten Ceuta und Melilla, die in Nordafrika liegen. Ceuta ragt wie ein Zipfel vor dem Land Marokko ins Mittelmeer hinein. Nur die Meerenge von Gibraltar trennt Ceuta vom spanischen Festland. Die Stadt Melilla liegt ebenfalls an der Küste, allerdings etwas weiter östlich. An drei Seiten grenzt Melilla an das Land Marokko, an einer Seite ans Mittelmeer.
Sechs Meter hohe Zäune an der Grenze
Weil Ceuta und Melilla zu Spanien gehören, sind sie auch automatisch Teil der Europäischen unio. Und genau darum versuchen viele Flüchtlinge aus Afrika in die beiden Städte zu kommen. Wenn sie es schaffen, die hohen Zäune zu überwinden, sind sie auf dem Boden der Europäischen unio, wo sie sich ein besseres Leben erhoffen.
Im vergangenen Sommer sind allerdings neue Zäune errichtet worden, die als nahezu "unüberwindbar" gelten. Die 600 Flüchtlinge gestern haben es deshalb mit Kletterhaken und Nägeln unter den Schuhsohlen versucht. Nur 35 von ihnen sollen es bis ins Aufnahmelager der Stadt Melilla geschafft haben.