Ein Wintereinbruch am Mittelmeer bedroht viele syrische Flüchtlinge, die nur in Zelten und Hütten leben. Das Kinderhilfswerk UNICEF versorgt die Familien mit dem Nötigsten.
Flüchtlinge sind nach Libanon und Jordanien geflüchtet
Dass es am Mittelmeer schneit, das können wir uns vielleicht nur schwer vorstellen, denn eigentlich gilt die Region als sonnig und warm. Doch besonders in den Ländern des östlichen Mittelmeers - Libanon und Jordanien - hält der Winter gerade Einzug. Vor allem für die syrischen Flüchtlinge dort bedeutet der Schnee eine dramatische Verschlechterung ihrer Lage. Mehr als drei Millionen sind vor dem Krieg in ihrem Heimatland geflohen, darunter viele Kinder.
Interview mit Helga Kuhn vom Kinderhilfswerk UNICEF
Klicker: "Wie ist die Situation in den Flüchtlingslagern im Libanon und Jordanien?"
Kuhn: "Dort ist es zurzeit wirklich bitterkalt geworden. Viel kälter als sonst in den Wintern dort. Es friert, es gibt Schnee. Das ist einerseits schön für die Kinder. Sie können im Schnee spielen. Aber es ist natürlich gar nicht schön, wenn man nichts Warmes zum Anziehen hat und wenn man in Zelten leben muss oder auch in zugigen Baracken. Und deshalb ist die Situation der Kinder dort ganz, ganz schwierig."
Die Kinder brauchen warme Kleidung
Klicker: "Was kann tun, damit es den Kindern wieder besser geht?"
Kuhn: "Also, UNICEF hat schon in den letzten Monaten Winterpakete verteilt für die Kinder. Das sind warme Jacken drin, Pullover, warme Schuhe, eine Mütze. Aber jetzt ist die Situation so schlimm geworden, weil es eben viel kälter geworden ist, als man es da sonst erwarten würde. Deshalb hat UNICEF noch mal den Familien Geld gegeben, damit sie ganz schnell das einkaufen können, was den Kindern fehlt, wenn sie keine Handschuhe oder eine Mütze haben. Dann können sie die jetzt noch ganz schnell kaufen."
Der Wintereinbruch soll länger andauern
Klicker: "Können Sie einschätzen, wie lange der Wintereinbruch dauert?"
Kuhn: "Also, ich hab vorhin gesehen, dass es dort heute richtig schneit und friert. Es soll dann in den nächsten Tagen wieder etwas wärmer werden. Aber bald dann auch wiederum kälter. Und auf lange Sicht weiß das natürlich keiner. Das Schlimme ist, dass der Krieg andauert und die Flüchtlinge vielfach in Zelten leben müssen. Und Zelten, das macht im Sommer Spaß, aber im Winter ist es einfach viel zu kalt."