Forscher sagen, dass Kohle, Erdöl und Gas in vielen Fällen gar nicht aus der Erde geholt werden sollten, damit sich die Erde nicht allzu stark erwärmt.
Bisher haben die Regierungen beim Klimaschutz immer darauf geguckt, wieviel vom klimaschädlichen Gas Kohlendioxid die Länder in den Himmel pusten. Kohlendioxid entsteht vor allem, wenn Erdöl, Kohle und Erdgas verbrannt wird, um dadurch Strom zu erzeugen oder Motoren anzutreiben.
Jetzt haben Forscher aus London danach geschaut, ob wir nicht von Vornherein viel zu viel Öl, Gas und Kohlen aus dem Boden buddeln, und dadurch unsere Ziele im Klimaschutz gefährden.
Das Ziel: Erderwärmung auf 2 Grad begrenzen
Alle Regierungen der Welt möchten die Erderwärmung auf 2 Grad begrenzen. Wenn es nämlich "nur" 2 Grad wärmer wird, können sich die Menschen, ihre Städte, und auch die Natur langsam anpassen. Wenn wir aber die gesamte Kohle, und alles Gas und Öl, von denen wir wissen, wo sie im Boden liegen, auch hervorbuddeln, und dann natürlich auch verbrennen, dann bekommen wir nicht 2 Grad mehr Hitze, sondern 4 oder gar 6 Grad. Damit können wir in Deutschland nicht zurechtkommen, auch nicht in Italien, aber erst recht nicht in Afrika oder im heißen Südamerika.
Die Forscher sagen deshalb: wenn man jetzt schon weiß, dass man nicht all diese Kohle, das Erdgas und Öl verbrauchen kann, warum dann erst aus dem Boden holen? Sie fordern: Weit über die Hälfte dieser Vorräte muss im Boden bleiben! In manchen Ländern mehr, in manchen weniger.
Kohle schadet dem Klima besonders stark
Kohle ist besonders klimaschädlich, deshalb sollte von den bekannten Kohlevorräten fast alles im Boden bleiben, Erdgas ist relativ klimafreundlich, davon könnte man mehr aus der Erde holen und verbrauchen. Aber da, wo das "hochholen" gar nicht so einfach und dann noch ziemlich gefährlich für die Natur ist, das soll ganz da bleiben. Ein Beispiel dafür wäre das Erdöl, das Norwegen aus dem Boden unter dem sturmzerzausten Nordmeer in der Arktis hochholen will.
Deutschland wäre davon nicht so stark betroffen, weil wir kein Erdöl, sehr wenig Erdgas in unserem Boden liegen haben und die letzten Kohlebergwerke werden auch bald geschlossen, weil sie einfach zu teuer sind. Aber die großen Kohleländer wie Australien, Russland, China und Indien werden diese Forderung der Londoner Wissenschaftler nicht gerne hören. Sie sagen: Wir haben so viel Kohle, wir wollen sie auch nutzen und daran verdienen.
Harte Verhandlungen