Lieber Thomas!
Wundere dich nicht, dass du einen Brief von mir bekommst. Ich schreibe gern Briefe. Ich finde, dass das immer noch persönlicher ist als eine E-Mail. Beim Schreiben auf dem Papier gibt es keine elektronische Unterstützung und man muss noch selbst nachdenken, wie man ein Wort schreibt. Das ist gut für das Gehirn.
Ich hoffe, dass es dir und deiner Familie gut geht. Ich weiß, dass du in deinem Architektenbüro viel zu tun hast. Aber ich weiß auch, dass du dich für andere Sachen interessierst.
Ich habe dir schon erzählt, dass ich mich gern für die Initiative für Umweltschutz in Schwerin einsetze. Ich bin fest überzeugt, dass alle etwas gegen die Verschwendung unserer Bodenressourcen und die Umweltverschmutzung tun müssen. Als Journalistin erhalte ich oft Informationen, wie mit unserer Natur umgegangen wird.
Gestern habe ich einen Bericht über die Produktion und Befüllung der Getränkeflaschen bekommen. Viele Menschen kaufen ihre Getränke - Wasser, Cola, Fanta, Fitnessgetränke - im Supermarkt ein. Meistens sind die Getränke in dünnen Plastikflaschen. Das sind Einwegflaschen mit Pfand. Die kann man im Supermarkt wieder abgeben und bekommt das Pfandgeld zurück. Sie werden vom Pfandautomaten gleich für das Recycling vorbereitet. Aber auch Getränkemärkte haben Kunststoff-Mehrwegflaschen, die wieder befüllt werden. Die gibt man ab und sie kommen voll wieder zum Kunden. Es gibt aber auch Plastikflaschen, auf denen der Grüne Punkt ist. Diese Flaschen entsorgen wir als Verpackungsmüll. Sie kommen in die gelbe Tonne. Wir selbst kaufen immer Getränke in Mehrwegflaschen.
Nun stell dir mal vor, dass jetzt sogar der Konzern Coca-Cola alles in dünne Einwegflaschen abfüllen will. So viele Flaschen? Die müssen doch alle hergestellt werden! Die Kunststoffindustrie wird sich natürlich freuen. Aber was machen wir mit dem ganzen Müll? Die ganze Energie, die für die Produktion gebraucht wird muss auch produziert werden. Das belastet unsere Umwelt sehr.
Vielleicht hast du, lieber Thomas eine Idee, was unsere Umweltorganisation dagegen machen kann? Ich möchte das Thema bei unserem nächsten Treffen der Gruppe besprechen. Hast du einen Tipp für mich?
Grüß deine Familie zu Hause. Ich freue mich auf eine Antwort von dir.
Bis bald!