Die Erde-Oper ist in vielen Regionen der südwestchinesischen Provinz Guizhou weit verbreitet und konzentriert sich besonders in der Region Anshun. Jährlich vom 1. bis zum 15. Tag des ersten Monats nach dem chinesischen Mondkalender, also zwischen dem Frühlingsfest und dem Laternenfest, sind auf dem Lande in Anshun überall Aufführungen selbst geschriebener und dargestellter, von Generation zu Generation vererbter Erde-Opern zu sehen. Die Auführungen sollen dazu dienen, Unheil und Katastrophen zu vertreiben. Zudem dienen die Erde-Opern der Unterhaltung. Im Mittelpunkt derartiger Opern stehen regelmäßig Kampfszenen. Viele Figuren mit grünen Gesichtern und langen Fangzähnen betonen dabei die Aufgabe, die bösen Geister zu verjagen.
Die Zuschauer bewundern die Masken der Erde-Oper, die zusammen mit dem Helm geschnitzt werden. Mit den beweglichen Ohren bilden sie ein Ganzes. Die Maske ist übertrieben und gleichzeitig fein gestaltet, wobei Augenbrauen, Augen und Mund den Charakter der Figur hervorheben.
Bei der Erde-Oper gibt es fünf verschiedene Grundmasken, und zwar für zivile, militärische, junge und alte sowie weibliche Würdenträger. Die Verzierungen am Helm und an den Ohren sind auffallend: Drachen-Motive für männliche und Phönix-Muster für weibliche Offiziere. Die Zahl der Ohrflügel hängt dabei von der Stellung der Figuren ab. Auch Bienen- und Schmetterlingsmuster sind für weibliche Offiziere geeignet.
Die Offiziere im Bild haben eine breite Stirn und hohe wulstige Augenbrauen. Der flache Nasenrücken betont die großen, runden und hervorquellenden Augen. So sehen die Offiziere wild und verwegen, wie es sich für Kämpfer gehört.