Dieses Instrument entstand schon vor rund 7600 Jahren. Anfänglich bestanden diese Blasinstrumente aus Stein und Knochen, später dann aus Ton. Auch die Formen dieses Instruments sind vielfältig. Es gibt z.B. kugelförmige Xuns und eiförmige und solche in abgeflachter, runder oder elliptischer Form - und sogar in Fisch- oder Birnenform. Die Birnenform ist bis heute am populärsten und erinnert fast an eine Okarina.
Ein Xun hat am oberen Ende eine kleine Öffnung zum Blasen, einen flachen Körper und Tonlöcher an der Seite. Das älteste Instrument dieser Gattung hatte übrigens nur ein Tonloch.
Das Xun ist als traditionelles chinesisches Hofinstrument bekannt. Grob unterscheidet man zwei Arten dieses Instrumentes, nämlich eine größere und eine kleinere. Die größere bringt logischerweise einen etwas tieferen Ton hervor, die kleinere und nur etwa eiergroße erzeugt hohe Töne.
Das Xun war in antiken Zeiten vor allem in Zentralchina verbreitet, wie Ausgrabungsfunde sehr früher Exemplare in den Provinzen Shanxi, Henan und Hubei belegen.
In den vergangenen Jahrzehnten wurde das Xun dann komplett technisch erneuert, es hat aber auch dabei seinen traditionellen melancholischen Klang bewahrt. Gleichzeitig eignet es sich jetzt besser für moderne Melodien - sei es als Solo-Instrument oder im Ensemble:
Das Xun ist zwar Chinas ältestes Blasinstrument - doch es ist selbst hierzulande keineswegs jedem Musikfreund bekannt. Erst in den letzten Jahren ist es von engagierten Musikern einem breiteren Publikum bekannt gemacht worden.
Dabei stößt das Xun sofort auf großes Interesse - vor allem wegen seiner von Musikexperten gepriesenen Ausdrucksstärke. Wegen seiner einzigartigen Klangfarbe wird das Xun nämlich häufig eingesetzt, wenn besondere Stimmungen musikalisch beschrieben oder eben eine besondere Atmosphäre verstärkt werden soll.
Das Xun hat einen schönen Klang und ein schlichtes, aber ansprechendes Äußeres. Während das große Xun tatsächlich so groß ist, dass es der Spieler im Sitzen auf dem Schoß tragen muss, kann das kleine Xun im Stehen gespielt werden, ähnlich wie eine Mundharmonika.
Egal aber, ob großes oder kleines Xun, diese traditionellen Instrumente werden inzwischen auch international von zahlreichen Kunstliebhabern gesammelt.
Kein Wunder, denn bereits 1984 machte der chinesische Xun-Spieler Du Ciwen das Instrument auf dem Kunstfestival zu den Olympischen Spielen in den USA populär. Auch ein Soloauftritt des Xun-Spielers Cao Jianguo 1991 in Wien trug dazu bei, das uralte Instrument weltweit bekannt zu machen. Und ein Xun-Solo stand auf dem Programm des ersten Neujahrskonzerts des Zentralen Chinesischen Nationalitätenorchesters 1998 im Goldenen Saal in Wien - und wurde mit begeistertem Applaus bedacht.
Melodie: Chu-Lied