Weihnachtsgruß an einsame Menschen
Seit 2007 nehmen die Schüler und Schülerinnen der Petras-Vileisis-Hauptschule in Vilnius (Litauen) an der Aktion „Weihnachtsgruß an einsame Menschen“ des Staatlichen Psychischen Zentrums teil. Das Hauptziel besteht darin, die Schüler mehr Toleranz zu lehren, und zu erreichen, dass sie die Augen nicht vor den Leiden und der Einsamkeit der anderen Menschen verschließen.
Mein Eindruck von diesem Projekt
Während dieses Advents haben ich und meine Schulfreunde viel Gutes getan. Als unsere Klassenleiterin Ausra fragte, wer einen Brief an einen einsamen Menschen schreiben oder eine Karte malen will, war ich gleich einverstanden. Ich konnte nicht verstehen, wie sich ein Mensch, der alleine ist, fühlt. Ich habe eine wunderbare Familie, ich fühle mich niemals einsam.
Ich habe mit meinen Klassenkameraden viele schöne Karten gemalt und die schönsten Worte aufgeschrieben. Ich wusste, dass ich die Kinder im Kinderheim und die alten Leute im Altenheim besuchen werde.
Ich war erstaunt, wie höflich und gut die Kinder waren. Alle, die wir besuchten, genossen unser Konzert und unsere kleinen Geschenke. Wir haben den Kleinen auch Spielzeug von zu Hause mitgebracht und geschenkt.
Ich denke, dass die Kinder im Kinderheim nicht anders sind als wir, manche sind sogar besser.
Ich war froh, das unsere Güte von Herzen kommt und zu Herzen geht.
von Vitas Janukonis (Schüler der 7. Klasse)
Mein Tanz für die einsamen Menschen
Weihnachten, das ist die Zeit, in der man den anderen Wärme und Lachen schenken will. Man will den Menschen, die im Leben etwas verloren haben oder nicht immer das Gute im Leben sehen, helfen. Ich wollte die einsamen alten Menschen besuchen und ihnen helle Stimmung schenken. Und meine Religionslehrerin Ausra Blazauskaite schlug vor, meinen Wunsch dann auch wirklich zu realisieren. Und ich war in demselben Augenblick einverstanden. Warum denn nicht? Weihnachten ist die Zeit, wo man Wunder vollbringen kann.
Als ich das Gebäude des Altenheims betrat, fühlte ich mich nicht wohl. Mein Herz klopfte immer stärker und stärker, als ich eine behinderte Frau im Rollstuhl sah. Die Tränen traten mir in die Augen. Aber ich musste mich zusammenreißen, ich sollte lachen, sprechen. Mit meiner Jugend sollte ich nur Freude schenken, dachte ich.
Unsere Schülergruppe machte ein Programm: Manche spielten Instrumente, andere sangen und ich tanzte.
Ich dachte, die Alten werden die modernen Tänze von heute nicht verstehen, aber ich irrte mich.
Nach meinem Auftritt kam eine Frau zu mir und fragte, ob es sehr schwer sei, so zu tanzen und welche Tänze ich tanze. Ich habe mich noch ein bisschen mit ihr unterhalten.
Ein Gedanke ließ mich nicht mehr los: Warum sind diese Leute einsam, verletzt oder verlassen, aber können trotz so vieler Leiden noch lachen?
Ich verstand, dass ich die anderen mehr beobachten und nur das Gute in den Augen der Menschen sehen muss.
von Karolina Sekstelyte (Schülerin der 8. Klasse)