Ein langer Weg
Um sechs Uhr stehe ich jeden Tag unter der Woche auf. Ich frühstücke mit meiner Mutter und fahre dann um sieben Uhr mit dem Bus zur Schule, etwa eine Stunde fährt mein Bus. Ich wohne nämlich in Les Saintes Maries de la Mer, direkt am Meer und es sind etwa 40 Kilometer bis zum Lycée Montmajour nach Arles.
Der Unterricht beginnt für unsere Klasse meistens um 9 Uhr, manchmal um 8 Uhr, wie zum Beispiel am Samstag. Zu Mittag esse ich immer in der Schule, wir haben eine Kantine, wo wir uns selbst bedienen: Vorspeise, warmes Gericht, Käse und Nachtisch. Ich esse immer mit meinen Freunden zusammen. Es ist die Zeit, wo wir zusammen sind und erzählen können, für mich ist es sehr wichtig.
Nach dem Essen gehen wir schnell in den Unterricht zurück, denn die erste Stunde beginnt schon um 12.50 Uhr und wir mussten zum Essen ziemlich lange Schlange stehen. Wir sind es gewöhnt, immer sehr schnell zu essen. Es ist nicht gesund, aber es ist so. Keine Zeit also für eine Pause.
Nach dem Unterricht fahre ich mit dem Bus nach Hause. Zu Hause sehe ich fern. Um 18 Uhr mache ich Hausaufgaben und während meine Mutter kocht, wasche ich mich im Bad. Gegen 20 Uhr gibt es Abendbrot für meinen Vater, meine Mutter und mich. Wir essen und sehen uns immer gleichzeitig die Nachrichten an. Um 20.35 Uhr läuft ein Spielfilm und ich sehe ihn. Oder die Sendung ist blöd und ich sehe eine DVD.
Für mich ist es immer ein langer Weg. Es ist anstrengend, jeden Morgen und jeden Abend 40 Kilometer mit dem Bus zu fahren. Andererseits möchte ich nicht im Internat schlafen. Meine Freunde auch nicht. Ich bin daran gewöhnt, es ist mein Lebensrhythmus.
Etwas Gutes
Der beste Tag für mich ist der Mittwoch, weil ich zwar Unterricht habe, aber nur am Vormittag. Ich kann also am Nachmittag tanzen gehen. Ohne Tanz wäre mein Leben sinnlos. Das ist mein Hobby.
Am Mittwochmorgen bin ich im Unterricht. Ich habe zwei Stunden Französisch und anschließend Sport. Am Mittag fahre ich nach Hause zurück. Mein Vater kommt auch nach Hause, so esse ich mit ihm zusammen.
Währenddessen arbeitet meine Mutter. Sie kommt oft erst um 14.30 Uhr nach Hause. Am Nachmittag gehe ich tanzen und treffe ein paar Freunde. Ich tanze ab drei Uhr. Nach der Tanzstunde fahre ich nach Hause zurück und es ist 17.45 Uhr. Ich fühle mich sehr ruhig und mache dann Hausaufgaben.
Um 18.30 wasche ich mich. Währenddessen kommt mein onkel zu uns nach Hause. Er sieht mit meinem Vater Fußball im Fernsehen. Sie sind Fans von der Fußballmannschaft „OM“. Zu Abend essen wir alle gemeinsam, der onkel bleibt oft bei uns – ich mag ihn.
Um 20.50 sehen wir -meine Mutter und ich- einen Spielfilm im Fernsehen oder eine DVD oder wir machen ein Spiel, wir spielen nämlich gern zusammen.
Wenn ich ins Bett gehe, bin ich zufrieden, weil ich getanzt habe, und glücklich, weil ich meine Freunde und meine Familie gesehen habe.