Meine Erfahrungen in Deutschland
Als ich noch nicht verheiratet war, kam ich nach Deutschland. Ich wollte dort 12 Tage Urlaub machen, um mir ein Bild von Europa zu machen. Ich wusste damals natürlich nicht, dass ich hier meinen Mann kennenlernen würde.
Am Anfang fand ich Deutschland toll! Ich machte Ausflüge nach München, Frankfurt, Stuttgart und Baden-Baden. Mir gefiel am besten, dass die Leute so groß waren wie ich. Ich habe viele junge (und hübsche) Leute gesehen und alle waren freundlich. Ich habe auch nur auf Englisch gesprochen und es war einfach perfekt.
Das zweites Mal kam ich mit meinem Mann. Und dann habe ich gemerkt, dass Urlaub ganz anders ist als das Alltagsleben.
Das Leben und die Miete sind in der Stadt immer teurer als in einem Dorf. Deswegen wohnen wir in einem kleinen Dorf in der Nähe von Stuttgart. Für mich war diese Veränderung ein Schock. Ich hatte mein ganzes Leben in großen Städten gewohnt. Und hier im Dorf war alles sehr ruhig, ich konnte nur ein paar Leute auf der Straße sehen und das Wetter hat auch nicht mitgespielt, weil es draußen sehr kalt war.
Die zweite Schwierigkeit war die Sprache. Nicht alle konnten Englisch sprechen, die Mehrheit der Leute in den Dörfern ist alt und spricht sowieso nicht gut Englisch. Wenn man die Sprache nicht spricht, wird man ein bisschen isoliert sein. Ich hatte richtig Angst, ohne meinen Mann zu sein. Ich konnte nicht einkaufen, fahren, telefonieren usw. Die ersten Monate waren ziemlich schwierig für mich.
Gegen das deutsche Essen kann ich nichts sagen. Ich liebe es, wenn meine Schwiegermutter am Wochenende für uns kocht. Ich mag ihren Schweinsbraten mit Kartoffelknödeln am liebsten – lecker lecker! Ich koche auch zu Hause und habe kein Problem damit.
Nach und nach konnte ich die Sprache dann besser verstehen. Ich habe auch zwei oder drei Kurse gemacht und jetzt werde ich eine Arbeit suchen. Ich habe mich sehr an Deutschland und an unser Haus gewöhnt, sodass ich jetzt, wenn ich in Mexiko bin, alles sehr laut und manchmal anstrengend finde.
Ich vermisse natürlich meine Familie, aber wir sind fast jeden Tag in Kontakt (dank Skype oder Telefon) und das hat uns geholfen, nicht so traurig zu sein.
Im Großen und Ganzen kann ich sagen: VIVA MEXIKO und VIVA DEUTSCHLAND!