Als sie so vor ihm stand und in seine hellblauen Augen sah, die so unergründlich schimmerten wie der Ozean, bemerkte sie die Kälte, die von seinem Blick ausging. Eine nie gekannte, schmerzhafte Kälte, die ihr verriet, dass seine Worte ernst gemeint waren. Sie erinnerte sich an die Zeit, die sie gemeinsam verbracht hatten, wie sie zusammen gelacht und geweint hatten. All die unvergesslichen Augenblicke, die sie wohl nie vergessen wird, kamen ihr in den Sinn, betäubten sie, hielten sie gefangen, bis eine Träne auf ihrem Gesicht sie zurück in die Realität holte. Während sie sich abwendete, folgten der einsamen Träne auf ihrer Wange viele andere, rollten über ihre Lippen und fielen zu Boden. Und auch sie hatte in diesem Moment das Gefühl zu fallen, keinen festen Boden mehr unter den Füßen zu haben. Immer noch schienen die Erinnerungen ihr zu folgen, sie fest zu halten, als ihr plötzlich ein Spruch in den Sinn kam, den er ihr einmal gesagt hatte. Sie seien beide Engel mit nur einem Flügel und nur gemeinsam könnten sie fliegen. Abermals wurde ihr schmerzhaft bewusst, dass sie ihn verloren hatte und fragte sich nun, was sie tun sollte, denn was war ein Engel mit nur einem Flügel noch wert?