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德语科幻短篇:Das Gen

时间:2011-12-01来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: 德语科幻短篇

 So hatte sie es sich nicht vorgestellt. Sie hatte gedacht: Ich werde versuchen, mich auf der Brücke zu placieren. Vielleicht darf ich sogar mal selber lenken! Auf jeden Fall aber hatte sie sich die Planeten, Planetoiden, Sonnen, Gaswolken, ja sogar den Weltraummüll vorgestellt... 

Vor der kleinen Luke hockte sie nun, kämpfte darum, eine bessere Sicht zu errempeln, kämpfte gegen Übelkeit und gegen Enttäuschung. Also, das war wirklich nicht ihre Erwartung gewesen. 
"Pass' doch auf!" 
Der Junge war vielleicht zwölf oder dreizehn Jahre alt. Vollkommen berechnend hatte sie ihn am Rücken zur Seite getreten. Das brachte einen kleinen Flecken Sicht mehr auf das Schwarz. Aber das Schwarz war es nicht, das sie sehen wollte. 
Wenn die meisten Kinder im Bett waren - immerhin war sie schon vierzehn und durfte ein wenig länger aufbleiben - , dann beobachtete sie mit nur noch zwei weiteren Jugendlichen vor dem Fenster die Attraktion fasziniert. Abwechselnd drängte man sich dann dort, um einen guten Sichtwinkel mit der Nase an der Scheibe zu erwirken, und dann sah man sie: die "Magic Journey". Sie war unglaublich imposant! 
Der neu entwickelte Stoff, der sich nicht erwärmte und von einer unfassbaren Härte gegen den Müll im Weltraum war, hatte die angenehme Eigenschaft, Licht auf seiner Oberfläche scheinbar zu brechen: Die Journey war regenbogenfarben. Angeblich sei bei der Entdeckung dieses Stoffs auch die Idee der Kinderreisen durch das All entstanden. 
Die schimmernden Konturen waren einem "Auto" nachempfunden, einem Vorgänger des Schwebehoovers aus dem zwanzigsten Jahrhundert. Im Vergleich zu seinem Original war das Schiff allerdings etwa fünfzigmal größer. Wegen der fünfzig vergangenen Jahrhunderte. 
"Ist das langweilig!" sagte Dei, Jonettas elektrische Freundin, ein Mini-PC, den man wie einen Rechner am Handgelenk trug. Sie fühlte sich stets verpflichtet, Jonettas erratene Gedanken wiederzugeben. 
"Ja", sagte Jonetta. "Warte, ich könnte wieder Telekinese üben." 
"Nein", sagte Dei, "das ist keine Option. Erstens fehlen Dir die Gene, zweitens ist es hier an Bord zu gefährlich dazu." 
"Pah!" Jonetta winkte ab. "Was denn nun? Nur eins von beidem kann zutreffen." 
"Korrekt", surrte Dei, "wahrscheinlich These eins." 
"Dann ist es egal, weil ich dann ja keinen Schaden anrichten kann! Wenn mir doch die Gene fehlen!" 
Verstimmt drückte Jonetta auf den Off-Knopf. So. Und nun zur Übung: 
Ich sehe etwas auf mich zukommen... Ich sehe etwas kommen... Aufregung... Aufregung, etwas Spannendes... hmmmm... 
Der Kerl neben Jonetta stand plötzlich auf, und es war auch sofort klar, warum er es so eilig hatte. Er schaffte es nicht mehr. Der Ruck katapultierte ihn durch die Schwerelosigkeit in Richtung Holodeck (benannt nach der "Enterprise", ebenfalls aus dem erwähnten Jahrhundert). Bereits auf halbem Wege sprudelten kleine und auch größere Kugeln seines Mageninhaltes aus dem armen Kerl heraus und auch um ihn herum, der Anziehungskraft in einem bizarren Tanz folgend. 
Genervt drückte Jonetta den "Hilfe"-Knopf an ihrem Ärmel. Ein gutes Dutzend anderer Kinder um sie herum lachte und gröhlte. Einige machten sich sogar auf den Weg, mit den Kugeln zu spielen. 
Sie kamen nicht weit. Herr Punkeltunkel (den Namen konnten nur drogierte Erwachsene dem Rob gegeben haben!) schwebte gekonnt aus einer Wand heraus. Er war ein Holorob der neuesten Generation - konnte durch Wände gehen und gleichzeitig den Kopf eines Kindes schmerzlos an der Wand fixieren. 
"Nanana, wir wollen keine Komplikationen. Erbrochenes schmeckt nicht gut und ist kein Spielzeug. Jurmy Buckleroot: Du bist zum Programmieren der Schlaflieder eingeteilt, hast hier nichts zu suchen. Molger Iw, gib' mir das Kügelchen, sonst werden die Urinschläuche heute von dir gereinigt! Ach, und Jonetta Kummer!" 
Während der Rob freundlich vor sich herschimpfte, sammelte er in einer mit den Augen nicht zu verfolgenden Geschwindigkeit die Kügelchen wieder ein und ließ sie verschwinden. Man sah nicht, wo, und allein das reichte Jonetta aus, dem Wesen vor ihr nicht zu Nahe zu kommen. 
"Was?!" Jonetta ließ sich zu einem halben Blick über die Schulter herab. 
"Hunderte von Jahren Evolution", seufzte das Hologramm in adaptiert humaner Art, "und noch immer kein Mittel gegen die Pubertät!" 
Die Älteren lachten nun. Jonetta lief außen rosa an, innen eher purpurn. "Was denn?!" 
Herr Punkeltunkel legte die Hand in ihren Rücken, und Jonetta schauderte. 
"Ich habe das gesehen. Du hast den jungen Prionet Jief junior getreten - Wahrscheinlich hat er nur deshalb gespückelt!" 
Das Mädchen drehte sich nicht abrupt um und versuchte nicht, diese lächerliche Figur fest von sich zu stoßen. Erst würde sie in Luft greifen, dann mitten in der Projektion stehen. Sie hatte es schon mit Lehrern erlebt. "Wer hat diese erbärmlichen Texte programmiert, Herr Pickelwickel?!" wies sie ihn cool zurecht, "du bist kein bisschen Reifungshelfer!" 
Die Truppe der Kinder hatte sich inzwischen ihren Platz am ereignislosen Fenster verlassen, sie umringte nun das Mädchen und die Maschine. Jonetta fühlte sich eingekesselt. 
RRRUMMSSSS ... 
Es war ein Krach, der alle anderen Laute zerbrach. Er schien von Steuerbord zu kommen, denn alles, was nicht befestigt war, bekam eine Bewegungsenergie nach Backbord. Dort befand sich eine kleine Kinderküche. Kinder, Tassen, Stühle, Schränke, Balken aus dem Holoraum, Stromkabel, Stahlträger, PC-Porties und Erbrochenes schlugen hart auf die Küchenzeile. Jonetta sah mit Verwunderung, wie sie sich gegen ihren Willen erneut durch Herrn Punkeltunkel bewegte, schnell und mit einer erbarmungslosen Kraft. Sie schlug mit den Beinen auf dem Kopf eines kleinen Mädchens auf. Es knackte. Dann fühlte sie selbst einen Schlag auf der Schulter, der sie in eine obskure Körperhaltung mit dem Oberkörper zwischen den eigenen Beinen zwang. Und endlich - Dunkelheit. 
Sauerstoff durchzischte die Stille. 
Jonetta pochte der Schädel, ihr Herz pumpte Blut. Blut, das ihr warm auf die Hand tropfte. Sie spürte, dass ihr Kopf und ihr Fußknöchel sich berührten. Sie lauschte. Außer dem Zischen war nichts zu hören. Sie versuchte, ihren Kopf zu bewegen - ja, das ging. Als sie ihn hob und drehte, nahm sie einen schwachen Lichtschein wahr. Grünlich, bläulich... flackernd. 
Sie merkte, dass sie die Beine auch bewegen konnte. Ein Kasten polterte herunter - dem Geruch nach einer der Wandschränke aus dem Kunststoff, der ohne Öl chemisch hergestellt wurde. Man konnte ihn nahezu endlos produzieren - einziger Nachteil war sein Geruch, der an Baldrian erinnerte. 
Jonetta konnte sich nun befreien. In der Dunkelheit tastete sie zunächst nach ihrem Kopf, Händen, nahm im flackernden Licht wahr, dass wohl kein Körperteil fehlte... wo kam aber das Blut auf ihrer Hand her? 
Sie stand auf, hielt sich dabei an etwas Weichem fest, um sich aufzurichten - und bereute es. Dort kam das Blut her. Sie schrie leise, stolperte rückwärts, fiel wieder... 
Das flackernde Licht war nun direkt um sie herum. Grün, blau, es war, als wäre sie im Innern eines ausgedienten Museums-PCs... 
"Stimmt fast", flüsterte sie, als sie feststellte, dass sie mal wieder mitten in Herrn Punkeltunkel stand. Er war anscheinend in seiner letzten Bewegung eingefroren, stand nun flackernd mit einer erhobenen Hand und vorwurfsvollem Gesichtsausdruck da. Jonettas Augen gewöhnten sich an den Mangel an Licht. 
Sie begann zu sehen. Der Raum schien wie auf die Seite gekippt. Sie stand auf Trümmern. Da waren auch Gegenstände und Teile aus anderen Räumen. Da war ein Tisch aus dem Casino der Erwachsenen... 
Wo waren die? Jonetta griff nach ihrem Hilfe-Button... er war abgerissen. Stattdessen erwischte sie Dei. Mit dem Song "Turn it over" ging sie online. "Scanne Umgebung" folgte. Jonetta sah das Fenster zu ihren Füßen. Langsam ging sie hin, bückte sich schwerfällig, kniete und drückte die Nase ans Fenster... 
Da trieb der Stolz der Weltenregierung! Die gesamte Steuerbord-Flanke war abgerissen. Auf Backbord trieben Trümmer, Körperteile, Teile des Schiffes. Jonetta atmete nicht. 
"Scan erfolgt. Gen vorhanden." schloss Dei. 
"Was?" Jonetta begriff nichts mehr. 
"Gen vorhanden", wiederholte Dei, "Telekinese mit Transfer in die Realität erfolgt. Scanne ein Lebewesen onboard." 
Jonetta schluckte. Ja, so sah es aus. Das Schiff hatte sich in einen Meteoriten verkeilt. Soweit war alles erkennbar. Der Sauerstoff rauschte. 
"Ich schaffe das." Sie schloss wieder die Augen. "Ich schaffe das. Wenn ich das hier schaffen konnte, dann... Selbst Dei sagt, es war kein Zufall! Also los!" 
Sie lag im grün-bläulichen Schein, umklammerte Dei an ihrem Handgelenk... 
Sie würde es schaffen! 
 
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