In einer Zeit, lange vor der unsrigen, weit entfernt in einem Land namens Aranna geschah einst grauenvolles. Aranna war damals jung, doch nicht mehr unschuldig und Zaramoth der Zerstörer herrschte über das erste Zeitalter. Er regierte mit eiserner Hand mit dem Schwert Zaramoths, das ihm die Utraner, ein Volk bestehend aus Riesen geschmiedet hatten. Doch das erste Zeitalter fand ein schreckliches Ende, als Azunai, der Verteidiger mit dem Schild Azunais auf Zaramoth den Zerstörer traf. Es war Schicksal das diese beiden fantastischen Krieger aufeinander treffen sollten. Zaramoth wollte alle Macht in sich sammeln, Azunai sie versprengen, doch keiner konnte die Oberhand behalten. Aber dann traf das Schwert auf den Schild und löste das große Sterben aus. Das Schwert zerstörte den Schild und teilte ihn in vier Teile. Aber die Macht die so entfesselt worden war, zerstörte die Körper der Krieger. Die Seelen der Soldaten beider Heere wurden aus der Brust gerissen und stürzten in den Fluss der Seelen, der unter der Erde lag und in tausend Leylinien zerteilt wurde. Diejenigen, die mit dem Leben davon gekommen waren, waren für immer gezeichnet. Die Sterne änderten ihren Lauf und das nächste Zeitalter begann. Viele Hundert Jahre vergangen und die Macht von damals lag unter der Erde verstreut, bis ein junger Prinz mit dem Namen Valdis, einer mächtigen Vision folgend zu Zaramoths Horn, der zerstörten Festung des Zerstörers aufbrach. Seine Dunkelmagier hatten gelernt die Macht zu nutzen und verschafften Valdis Zugang zum verloren geglaubten Schwert. Und so fiel das zweite Zeitalter unter den unheilbringenden Schatten des Schwertes ...
Buch der Prophezeiungen, Zaramoth der Zerstörer, Kapitel II, Vers 1-21
Rix sah aus den schmalen Schlitzen zwischen den Brettern hindurch. Er konnte den Boden immer noch nicht sehen, obwohl sie schon so lange flogen. Es war eng in dem winzigem Raum, es stank nach Erbrochenem und die Luft war erfüllt von jammernden Lauten. Sie waren zu zehnt in der Kammer. Sein Freund Cingdil, der Elb und er waren als Söldner von den Morden auf die Insel Greylin abkommandiert worden. Rix war ein junger Mann, um die 20 Jahr alt und von drahtiger Statur. Eine seiner langen Strähnen des dunkelbraunen Schopfes fiel im ins Gesicht. Genervt schob er sie zurück hinter sein Ohr, wurde aber trotzdem ruckhaft aus seinen Gedanken gerissen, als der Drache eine scharfe Kurve flog und steil abwärts schoss. Er wurde mit den anderen Söldnern in der Kammer aus Holz, die von dem gigantischem fliegendem Reptil getragen wurde, ordentlich durch geschüttelt. Dann waren sie für eine Sekunde in freiem Fall, als die kleine Kammer mit einem heftigem Schlag aufsetzte. "Valdis könnte den Überflug für seine Söldner ja schon mal etwas konfortabler machen, findest du nicht auch?" scherzte Cingdil, als er lächelnd und das Gemäch reibend erhob. Doch Rix fand keine Gelegenheit zu antworten, als schon die klemmende Tür mit roher Gewalt aufgerissen wurde. Die hässliche Fratze eines Mordenkopfes erschien im Eingang und brüllte. "Noch mehr nutzlose Söldner? Na los, meldet euch bei Feldwebel Jerind im Turm! Los!" Nacheinander liefen sie in das gleißende Sonnenlicht. Rix genoss die frische Luft nach der beschwerlichen Überfahrt. Als er sich umsah, erblickte er das weite Meer, den Strand und jede Menge Söldner die in der Gegend herum standen oder den gebrüllten Befehlen der Morden nachgingen. Zusammen mit Drevin war er von Aman`lu aufgebrochen um in Valdis Armee ein bisschen Gold zu verdienen. Was sollte er auch sonst für einen knurrenden Magen machen? In der Elfenstadt gab es so gut wie keine Arbeit für ihn und als Bauer auf den Feldern in der Fremde zu arbeiten war nun wirklich nichts für ihn. Jetzt schlossen noch weitere zwei Dutzend Söldner zu ihnen und gemeinsam marschierten sie zu dem Feldwebel. Der Feldwebel war ein hässlicher, über einen knorrigen Stock gestützter Kerl. Obwohl er sehr alt zu seinen schien, schien er keine Probleme damit zu haben die Neuankömmlige nieder zumachen. Er ging durch die Reihen und spuckte dem einen auf die Brust, dem Anderem beachtete er nur mit einen Schimpfwort. Schließlich blieb er ausgerechnet vor Rix stehen und betrachtete ihn eine Weile. Dann fing er an zu reden: "Deine Mutter muss wohl eine stinkende Kanalratte gewesen sein, damit du so hässlich bist! Was hast du denn getan? Deinen Arsch zu weit in eine zu große Sache gesteckt, dass hier bist? Niemand wird dich wahrscheinlich vermissen wenn du hier im Dreck abnippelst!" Sein Atem stank fürchterlich. Am liebsten hätte Rix ihm jetzt seinen alten bemitleidenswerten Kopf abgeschlagen, doch er wandte sich schon wieder ab um den Nächsten zu beleidigen. "Ganz ruhig, wenn er alleine ist, wird er in seinem eingenem Blut ertrinken!" raunte Cingdil ihm zu. Er kämpfte seinen Zorn in sich nieder. Kurze Zeit später wurden sie zu einem Tor hinaus geschickt. Geschrei hing in der Luft. Sie liefen in den schmutzigen Gräben entlang auf der Suche nach den ersten Feinden. Die ersten Feinde die sie erblickten waren zwei große Golems die sie mit kopfgroßen Felsbrocken abwarfen. Ein Brocken rauschte über sie hinweg, doch der zweite schlug mitten unter den Söldnern ein. Rix rannte an der linken Seite des Trupps und bekam so nicht viel von dem Kampf mit. Das einzige was er vom Kampf wahrnahm war, dass die Golems am Schluss tot in den Dreck getrampelt da lagen. So kämpften sie sich die Wehrgänge entlang, die die Morden ausgehoben hatten. Ihre Gruppe schrumpfte immer mehr zusammen, bis schließlich nur noch ein halbes Dutzend übrig blieb. Sie hießen Rix, Cingdil, Ferun, ein Bär von einem Mann, dann Silvyia, eine Elfin, die mit dem Bogen perfekt umgehen konnte. Die Anderen kannte er nicht. Gegen ende Nachmittag kamen sie zu einem Platz auf dem einige Morden mit großen grünen Monstern kämpften. Doch als sie en kamen, waren die Morden schon alle Tod und die Monster stürmten auf die schon stark dezimierte Gruppe zu. Eines dieser Viecher rannte genau auf Rix zu. Er duckte sich unter einem gewaltigen Prankenhieb hinweg, dreht sich um die eigene Achse und schlug mit dem Schwert nach dem Rücken. Doch die schmale Klinge verursachte nur einen kleinen Riss in der dicken Haut. Es wendete sich und rammte ihm die Faust wie einen Hammer auf die Brust. Alle Luft wurde mit einem Schlag aus der Lunge gepresst. Rix ließ sein Schwert vorschnellen und erwischte das Ungetüm am Hals. Es brüllte einmal schrecklich, doch dann kam es noch wütender auf ihn zu, nahm einen arm dicken Ast und warf ihn nach ihm. Gerade so konnte Rix noch zur Seite springen. Er rollte sich ab und kam wieder auf die Beine. Die Bestie sprang ihn an und warf ihn abermals mit um. Dabei hielt Rix das Schwert senkrecht, sodass sich das Monster selbst erstach. Gurgelnd zeigte es ihm noch mal sie gelben fingerlangen Zähne. Du zeigst das letzte Mal jemandem deine Zähne dachte sich Rix. Mit aller Kraft schaffte er es das Teil von sich zu schieben. Dann stand er mühsam auf und sah sich um, wie es den anderen ging. Sie erlegten gerade vereint das letzte Vieh. Er gesellte sich danach zu ihnen um zu fragen ob jemand getötet worden sei. "Viktor und Eric sind tot" sagte Ferun, der leicht aus deinem Schnitt am Arm blutete. Sonst waren alle unverletzt. "Du hast dich gut geschlagen" meinte Cingdil und gab ihm einen freundschaftlichen Knuff gegen die Rippen. Ein stechender Schmerz durchfuhr seine Brust. "Auu!" stieß er hervor. "Du scheinst dir eine Rippe gebrochen zu haben" sagte er und betastete seine Rippen. "Eine oder zwei, mehr nicht. Das verheilt schnell." antwortete Cingdil. Nach einer kurzen Pause ging es dann weiter. Sie liefen in einem lockerem Laufschritt nach Westen, bis sie, als die Sonne unterging, ein Lager aufschlugen und ein Feuer entfachten. Als das Feuer bis zur Glut hinunter gebrannt war, hielt Ferun Wache und die anderen drei legten sich schlafen. Doch Rix konnt merzu hörte er leise Geräusche in der Nacht. Es klang wie ein Kratzen und Schaben, dann einmal ein schriller Schrei. Aber dann war es ruhig und Rix fiel in einen unruhigen Schlaf, bis er irgendwann mitten in der Nacht geweckt wurde. Er wollte schon sein Schwert ziehen, bis ihm auffiel, dass es Silvyia war um ihn für die nächste Wache abzulösen. Sie flüsterte ihm lächelnd zu, dass er sein Schwert ruhig hätte liegen lassen können. Verlegen wünschte er ihr noch einen guten Schlaf, dann setzte er sich auf einen großen Stein, sein Schwert immer griffbereit und lauschte in die Finsternis hinein, ob irgendetwas merkwürdig war. Aber alles blieb still. Bis er auf einmal aus dem Augenwinkel einen Schatten hinter einem Felsen hervor huschen sah. Er tat so als hätte er es nicht gesehen, sondern zog sein Schwert, wobei er den Zeigefinger und den Daumen auf das kalte Metall legte um keinen Laut zu verursachen. Dann rutschte er leise mit gezogener Klinge den Felsen hinunter und schlich in einem weitem Bogen zu dem Ort wo er den Schatten das letzte mal gesehen hatte. Doch als er dort ankam war keine Spur von ihm zu finden. Weder waren auf dem Boden irgendwelche Abdrücke zu finden, noch war es in der Dunkelheit zu sehen. Schnell lief er zu seinem Spähposten zurück. Jetzt hatte Rix Angst. Hinter ihm knackte ein Ast. Obwohl das leise war, dröhnte es in seinen Ohren nach. Er fuhr herum ... und sah ins nichts. So ein Mist dachte er sich. Er konnte seine Ohren noch so schärfen, seine Augen noch so anstrengen. Den Rest der Nacht passierte nichts mehr.
Am nächsten Morgen beobachtete Rix den Sonnenaufgang. Majestätisch erhob sich die Sonne wie ein glühender Feuerball über den Horizont. Nacheinander wachten auch die anderen auf. Sie bauten die mitgebrachten Zelte ab und liefen weiter in Richtung Westen. Die Morden hatten ihnen gesagt, dass die dann irgendwann auf eine zweite Stellung stoßen würden. Also liefen, liefen und liefen sie immer weiter. Am Nachmittag, als die Sonne am heißesten brannte, und alles zu vertrocknen schien, kamen sie zu einer hohen und stabilen Palisade. Erst nach dem drittem Rufen ging in der massiven Tür ein Schlitz auf und ein fettiges Mordengesicht erschien. " Ist dies die Stellung der Morden im Westen?" fragte Drevin. " Nein du Dummschädel! Die im Osten, weißt du!" lachte der Morde dreckig. " Öffnet das Tor!" brüllte er nun, worauf sich nach einer Weile ein Torflügel ächzend zur Seite schob. "Ihr werdet gebraucht! Los meldet euch bei dem Typ da vorne! Der sagt euch was ihr zu tun habt.". Dabei zeigte er auf einen großen Morden in einer Prunkvollen Rüstung, der ein paar Männer herum hetzte. "Was steht ihr da denn so dämlich rum? Seid ihr fest gewachsen oder was?!" schrie der Mordenkommandant und deutete auf die Gruppe, die gerade erst angekommen war. "Lauft zum Küstentempel. Dort werden noch weitere Leute gebraucht. Aber ein bisschen dalli dalli, ihr Ratten!" Rasch machten sie sich auf den Weg. Der Küstentempel war schneller gefunden als ihnen lieb war. Es war ein riesiges graues Gebäude mit einem großem Portal in dem das Tor fehlte und eine breite Treppe hoch fuhr. Sie sahen wie gerade ein halbes Dutzend Söldner auf eine Statue zu rannten. Doch plötzlich war anscheinend der Statue danach sich aufzurichten und die Söldner nun kurzerhand mit vier Armen abzuschlachten. Aber selbst das schien bei den Morden kein Problem darzustellen, denn jetzt kamen zwei Magier, die sich breitbeinig in einiger Entfernung aufstellten. Plötzlich umgab sie ein blau weißer ,durchsichtiger Nebel, der sich nun auf das Wesen zu bewegte und einfach ein fror. Etlic lten neben der Statue vorbei in den Tempel. Die Magier winkten sie auch dazu in das Gebäude hinein zu gehen. Also rannten Rix, Cingdil, Ferun und Silvyia durch das Portal und fanden sich in einer gigantischen Halle wieder. Genau auf der anderen Seite der Halle schwebte in der Luft ein goldener Gegenstand. Von dieser Entfernung konnte man nicht mehr erkennen, so groß war die Halle. Doch auf einmal erwachten an den Seiten vier der Mörderstatuen zum leben. Die Soldaten gingen auf sie los, doch ohne Erfolg. Als die Hälfte schon leblos am Boden lag, ging ein beben durch das Gebäude und Risse taten sich in der Decke auf. Staub rieselte von oben herab und verteilte sich wie Nebel in der Halle. Die Wesen hielten erstaunt inne und ein Mann, einem Bär gleich mit einem Panzer der alle Königen der Erde beeindruckt hätte, fiel von der Decke herab und richtete sich standhaft, von dem Fall gebeugt wieder auf. Er schwang ein Schwert, das einen roten Funken regen hinter sich herzog. Risse bildeten sich unter seinen stählernen Stiefeln. Seine Klinge schnitt durch die Wesen, wie ein heißer Dolch durch Butter. Valdis! Er tauchte unter einem Schlag hinweg und schlug mit der gepanzerten Faust nach einem Kopf der laut auf den Fliesen aufschlug. Dann baute er sich vor ihnen auf. Schweigen "Gut gemacht Valdis! Wir haben es geschafft, wann dürfen wir endlich unseren Sold erwarten?" fragte Cingdil auf einmal frech. Was tat der Dummkopf da? Stutzte Rix. Doch Valdis lachte nur einmal laut auf, nahm mit beiden Händen sein Schwert und schlug nach ihm. Cingdil wurde nach hinten geworfen. Rix sah ihn nur als einen Schatten heran rauschen, dann war er auch schon über ihm und warf Rix mit um, der mit dem Hinterkopf auf den Boden aufschlug. Dann war alles schwarz. Er hörte nur noch ein immer leiser werdendes dreckiges Lachen ...
Leise Rauschte der Wind in den Bäumen. Sanft streichelte er Rix auf der Haut und verursachte ein angenehmes Kribbeln im Bauch. Er lag auf der Seite, hatte aber die Augen noch geschlossen. Langsam öffnete er sie einen Spalt breit und und wurde mit einem Schlag vollends wach. Er lag auf einem Plateau vielleicht ein halbes Hundert Schritt über dem Erdboden auf einem riesigem Baum. Um herum waren Gitterstäbe aus Holz. Er setzte sich aufrecht hin und strich sich eine lange Haarsträhne aus dem Gesicht. Er war gefangen in einer von mehreren Zellen in denen auch Söldner der Morden waren. Doch Cingdil war nicht dabei. Außerdem hatte er einen rötlichen Ring aus Magie um den Hals. Auf dem Gang vor den Zellen ging eine Wache hin und her. Sie war ganz grün und hatte Haare wie Gras. Ihre Kleidung bestand auch ganz aus Pflanzen. Dazu trug sie einen großen viereckigen Turmschild und eine Schwert scheide hing am ihrer Seite. Rix besah sich die Gitterstäbe genauer. Sehr stabil sahen sie nicht aus. Doch als er daran rüttelte bewegten sie sich keinen Zoll. Dadurch machte er höchstens die Wache auf sich aufmerksam. "He! Lass das!" schnautzte sie ihn nur an. "Wo bin ich" fragte Rix. "Du bist wohl einer der Neuen" meinte sie. "Wir zerrten dich in Tempel unter einem blau haarigem Elben hervor. Und jetzt. Jetzt bist du in Aelburin. Der Stadt der Dryaden. Hier wirst du auch gefangen sein bis ... naja, das habe ich nicht zu entscheiden." Cingdil, wo ist er..." fragte Rix "Ruhe! Da kommt Celia. Sie hat hier das Sagen." flüsterte sie ihm zu. Eine recht große Dryjade mit einer Prunkvollen Weste und Hose kam mit einem Elben den Gang hinunter gelaufen. Der Elb redete heftig auf sie ein. Darauf sagte Celia ein paar Worte. Dann verabschiedeten sie sich und sie kam Rix zu. Sie musterte ihn für einige Sekunden. "Wie hast du es nur geschafft Limasar zu überreden?" Rix verstand nicht, sondern fragte "Wie meint ihr?" "Ach, schon gut. Limasar ist auf jeden Fall der Auffassung, das ich dich freilassen sollte. Ich bin nicht der Meinung. Du hast also diesem dreckigem Abschaum von Morden gedient?" "Ich bin bestimmt kein wahrer Freund der Morden. Ich habe ihnen nur wegen des Goldes gedient." beeilte sich Rix zu sagen. Nur kein Fehler machen dachte er sich. "Ja, so seid ihr Menschen! Geldgierig und ohne jeden Scham! Für Geld würdet ihr alles tun nicht wahr?" "Nun, irgendetwas müssen wir doch essen. Unsere Magen füllen sich auch nicht von alleine." "Wie auch immer. Ich habe eine Aufgabe für dich. Begebe dich zur Händlerterrasse. Dort wirst du die Schmiedin nach einem Korb voll mit Wetzsteinen fragen. Damit gehst du zum Nordtor hinaus. Eine Wache wird dort auf dich warten und dich zum Außenposten führen." befahl sie ihm. "O k, mache ich." brachte er nur heraus. "Gut. Zur Händlerterrasse gelangst du indem du einfach diesem Gang folgst." "Ich habe verstanden, aber was ist das für ein Ring um meinen Hals? Und wo ist mein Freund Cingdil?" " Ich habe keine Zeit für Fragen! Beeil dich deiner Aufgabe nachzukommen." Damit wandte sie sich ab.
Tief in den Gedanken versunken saß Celia in einem Stuhl auf einer Terrasse Aelburin. Sie fragte sich ob es richtig gewesen war den Söldner frei zulassen. Er hatte etwas an sich was sie frösteln ließ, obwohl die Sonne hoch am Himmel stand und warm auf die Erde schien. Alles schien in bester Ordnung zu sein. Aber in Wirklichkeit war nichts in Ordnung, aber wirklich gar nichts. Eine ganze Legion an Morden stand Valdis zur Verfügung und doch zögerte er, da er nun die Aegis des Lebens aus dem Küstentempel hatte. Es war als ob er völlig die Interesse an der Dryadenstadt verloren hatte. Die Bewohner bauten überall Außenposten und errichteten Palisaden. Diese hatten sie nicht gebraucht, als sie noch die Aegis hatten. Das mächtige Artefakt hatte sie geschützt. Und doch kam es Celia so vor als ob Valdis nicht die Macht von ihm benutzen wollte, sondern etwas ganz anderes damit vorhatte. Ihre Gedanken schweiften immer mehr ab. Sie dachte an ihren Geliebten. Vor zehn Jahren hatte sie ihn kennen gelernt und sie hatten sich unter den großen Wasserfällen das erste mal geliebt. Aber diese Zeit war nun vorüber. Er war bei einem der Kämpfe gegen die Morden umgekommen. Deswegen hasste sie diese Wesen noch mehr. Viele in Aelburin hatten Bekannte verloren. Und alle trauerten. Doch irgendwie war es bei ihr anders. Bei dem Tod ihrer Mutter hatte sie keine Träne vergossen. Sie war schon immer hart mit sich selbst gewesen, aber seit dem Tod ihres Geliebten war sowieso alles egal. Sie wurde unangenehm gestört als eine Dryade kam um sie etwas wegen den Verteidigungslinien zu fragen. "Ja, ich komme" Er wiederte sie und erhob sich aus ihrem Stuhl.
Rix fühlte sich leer. Es war als ob ein Teil seines Körpers fehlte, als ob etwas lebenswichtiges herausgerissen worden war. Cingdil ist tot. Eigentlich wusste er es auch schon vorher, aber jetzt hatte er die Bestätigung bekommen. Doch er hatte die Augen davor verschlossen. Er hatte es nicht wahrhaben wollen, das Cingdil weg war, für immer. Er war schon immer für ihn da gewesen. Er war es der Rix alles beigebracht hatte, er war es, mit dem er alles unternommen hatte, er war es, .... Er durfte nicht so denken, dennoch nahm er alles wie in Trance wahr. Wie er zur Schmiede ging, die schweren Wetzsteine abholte und zum Nordtor trug, in einen großen Korb stieg und hinab gelassen wurde, der Wache folgte und plötzlich drei Morden gegenüberstand. Die Wächterin zog ihr Schwert und sah zu ihm. Sie zog aus ihrer kleinen Scheide im Stiefel einen Dolch und gab ihn ihm damit er sich auch verteidigen konnte. Er setzt den Korb ab und nahm den Dolch entgegen. Dann waren die Morden auch schon auf ein Dutzend Schritt heran gekommen die Wache warf sich in den Kampf, doch Rix stand einfach nur da und bewegte sich nicht. Er schien in weite ferne zu schauen. Die Dryade bekam den Speer eines Morden in den Bauch gerammt. Sie riss die Augen auf und blickte ungläubig auf die Wunde. Ein Schwert kam angesaußt, das sie nur mit Mühe parieren konnte. Rix glaubte, dass er nicht weiterleben konnte. Wie sollte er es denn ohne Cingdil wieder nach Aman`lu kommen. Die Faust eines Morden traf die Wache ins Gesicht. Sie taumelte ein paar Schritte zurück. Aber dann schnellte das schmale Stück Metall vor und traf sie genau in die Brust. Und an allem war Valdis Schuld dachte Rix bitter. Wegen ihm ist Cingdil tot. Wütend starrte er auf die Morden. Ein irrsinniger Zorn stieg in ihm hinauf. Seine Faust schloss sich nun sehr fest um den Dolch, sodass die Knöchel weiß wurden. Die Dryade sank auf die Knie. Sie starrte mit geöffnetem Mund in den Himmel. Sie schwankte ein paarmal hin und her, brachte ein schwaches gurgelndes Geräusch heraus und kippte dann zur Seite, wo sie liegen blieb. Auf einmal blieb einer der Morden erstaunt stehen und bewegte sich zuckend. Die Spitze eines Schwertes trat ihm aus dem Bauch und schon ging Rix auf den Nächsten zu. Sie brüllten ihn an und schlugen nach ihm. Doch Rix wich geschickt aus, denn er hatte keine schwere Rüstung oder andere Teile an, die ihn behindern könnten. Seine Klinge schnellte vor und befreite den einen von seinem Kopf. Er drehte sich einmal um die einige Achse wobei er zuschlagen wollte, doch der Morde war schneller und wehrte den Schlag ab, was ihm aber nicht von großem Nutzen war, denn der zweite Schlag schlitzte ihm die Bauchdecke auf. Den Mund zu einem stummen Schrei aufgerissen fiel er vor Rix in den Dreck. Rix stand in der Mitte der toten Morden. Angespannt, mit zusammengepressten Zähnen stand er einfach nur da und genoss den Blutrausch. Rix merkte den metallischen Geschmack von Blut in seinem Mund. Er würde alle Morden töten die er sah. Das schwor er sich in diesem Moment. Valdis würde sterben. In diesem oder dem nächstem Leben. "Ich wusste, das man dir nicht vertrauen durfte. Wie konntest du dieses Vertrauen der Anderen nur so ausnutzen?" erschrocken zuckte Rix zusammen, als er Celia sprechen hörte. Sie stand auf einer Anhöhe und hatte ihr Schwert gezogen. Als der Wind stärker wurde und ihr Haar aufwirbelte, sah sie aus wie eine Rache Göttin die soeben ihr Urteil über ihn entschieden hatte. Sie dachte bestimmt, dass er die Dryade getötet hatte, mithilfe der Morden. Sie wollte nicht die Wahrheit sehen. Sie wollte nicht sehen, dass einer der aus der Armee Valdis kam, auch Gutes tun konnte. "Ich habe sie nicht getötet." "Und das soll ich dir nun glauben? Nur ein Wort fällt mir ein wenn ich dich sehe. Verräter!" Rix Gedanken überschlugen sich. Wie sollte er ihr klar machen, dass er sie nicht getötet hatte. "Nein, ich war es wirklich nicht. Ich..." "Schweig!" Mit einer heftigen Geste schnitt sie ihm das Wort ab. Sie kam einen bedrohlichen Schritt näher. "Halt." Eine Gestalt trat aus dem Gehölz aus der Nähe. Sie hatte kurze grüne Haare, eine en Bogen um die Schulter gehängt. "Itemara? Was machst du hier draußen?" Celia schien nun wirklich sauer zu sein. "Ich wollte den Söldner sehen. Und er ist unschuldig. Ich hab es mit eigenen Augen gesehen." "Wie kann das sein wenn die Wache, die ich geschickte hatte um auf ihn auf zu passen vor mir tot im Dreck liegt?!" fragte Celia herausfordernd. "Sie hatte keine Chance gegen die drei Morden. Sie hat sich zwar tapfer geschlagen, dennoch ist sie gefallen. Dann kam der Söldner und hat sie getötet." "Ist dies wirklich wahr?" Celia klang ungläubig. "Wirklich. Das schwöre ich bei der Ehre dieser Welt und allem was mir heilig ist." Sagte sie feierlich. "Dann muss ich dir verzeihen, Söldner. Trotzdem kannst du nicht hier bleiben. Du bist zu unbeliebt. Es könnte zu leicht zu Konflikten kommen." Rix konnte es nicht fassen. Celia konnte einfach nicht akzeptieren, dass er unschuldig war. Und dann betonte sie das muss so absichtlich. "Aber ich gebe dir eine Gelegenheit dich zu beweisen. Wenn du sie erledigst kannst du in Aelburin bleiben oder weiter nach Aman`lu reisen, zu deiner Heimatstadt." Rix wirkte unschlüssig. Er musste es tun, er hatte gar keine andere Gelegenheit. "Um was geht es?" "Hör gut zu" sagte Celia eindringlich. "Wie du mit Sicherheit schon mitbekommen hast, werden wir von den Morden belagert. Sie haben um unsere schöne Stadt einen großen Turm errichtet. In Richtung Osten. In ihm lagern sie ihre Waffen und Vorräte. Es hat lange nicht geregnet. Es sollte kein Problem sein ihn nieder zu brennen. Brenne ihn nieder und du sollst deinen Platz in Aelburin haben!" "Was?" fragte Itemara? fassungslos. "Er ganz alleine? Der Turm wird von weit mehr als drei Morden bewacht!" "Kann ja sein. Aber das ist jetzt nicht mehr mein Problem." Celia drehte sich auf dem Absatz um und ging zügigen Schrittes von dannen. Itemara starrte ihr einige Sekunden nach, dann wollte sie ihr nachlaufen. Aber sie drehte sich noch einmal um und zeigte auf ein Tor nahe einem Hügel:" Dort lang musst du um zu den Türmen zu gelangen. Folge einfac eigentlich gar nicht verfehlen." "Danke"antwortete Rix. "Und pass auf dich auf." rief sie ihm nach. Er antwortete noch mit einem ja, doch sie war schon hinter der Anhöhe verschwunden.
Rix war verwirrt. Es schien große Unterschiede über ihn unter den Dryaden zu geben. Nun zog er also alleine durch den dichten Dschungel, der die Stadt über etliche Kilometer umschloss. Vorsichtig ging er sodann los und sah unglaubwürdige Sachen, roch an Pflanzen, die bis zum Himmel stanken und fühlte Dinge, die sich zum Teil wie Menschen Haut an fühlten. Rix folgte immer weiter einem schmalen Pfad, von Mücken umschwärmt, von der Hitze geplagt und von seinen Haaren genervt. Über provisorische Hängebrücken, unter ihm in hunderten Schritt Tiefe ein reißender Fluss, weiter durch tiefe Schluchten immer dem Pfad folgend durch den alles überwuchernden Dschungel. Eines Nachts, als ein friedlich auf einem riesigem Blatt eines noch größerem Baumes schlief, holten dumpfe Trommelschläge ihn aus seinen fantasievollen Träumen. Leise Stimmen ganz aus der Nähe drangen zu seinem Ohr. Die Finsternis schien alles zu verschlucken, als er sich von seinen Schlafblatt rollte und recht unsanft auf der harten Erde aufschlug. Er rieb sich seine schmerzenden Ellenbogen und krabbelte dann leise und flink wie ein Kurabel* unter den Pflanzen umher. Die Stimmen wurden lauter. Sie redeten in einer Unbekannten Sprache mit einem merkwürdigem Schnattern wie bei einer Ente. Feuerschein war zu sehen, um den kleine Schatten hüpften. Rix schlich noch ein bisschen näher und sah nun über eine große Blüte hinweg auf eine Lichtung. Ein hohes Feuer knisterte munter in der Mitte und wurde begleitet von dem Sprachgesang. Die kleinen Gestalten, die drumherum tanzten waren die ungewöhnlichsten Wesen, die Rix je gesehen hatte (Naja, eigentlich war hier alles ungewöhnlich): Alleine die Tatsache, dass sie blau waren, war schon bemerkenswert, aber dann hatten die noch einen hell braunen Schnabel und einen Speer in der klauen bewerten, winzigen Hand, der um einiges Größer war als sie selbst. Sie tanzten mit ruckartigen Bewegungen und die Flamme herum, manche liefen rückwärts, manche sogar auf den Händen. In der Luft lag ein Geruch, der schwer nach Braten roch. Rix suchte nach dergleichen und fand es. Ein Tier wurde über dem Feuer von 2 der Gestalten gedreht. Und es roch noch nach ... nach Blütenstaub?! Er sah verdutzt nach unten genau in die Blüte hinein. Der Staub stieg ihm in die Nase. Panisch sah er sich um. Mit Mühe und Not unterdrückte er ein Niesen. Schnell ruckte sein Kopf herum. "Ha, haaa, haaaatschie!!" Die Geschöpfe sahen in seine Richtung. Hektisch liefen sie zu dem Dickicht und doch sahen sie den Menschen der wie gestochen um sein Leben lief nicht...
* Ein Kurabel ist ein kleines Tier, das dem heutigen Wiesel sehr ähnlich ist. Außer, dass es hoch giftig ist und keinen Schwanz hat.
Das war aber nochmal ganz schön knapp, dachte sich Rix, als er weiter nach Osten spurtete. Was war das doch für ein merkwürdiges Land. Von den Morden belagert wegen irgend so einem blöden Goldteil. Valdis hat davon doch gewiss genug davon in seinen Tempeln und Palästen herumliegen. Aber warum dieser eine Gegenstand war ihm ein Rätsel. Und waren überall heimtückische Pflanzen, Völker und Stämme von den komischsten Gestalten und das alles auf einer verhältnismäßig kleinen Insel. Ihm waren bis jetzt noch drei andere solcher Lager aufgefallen. Zwei hatte er nachts beobachtet. Bei dem Anderen hatte er die Lichtung am Tag verlassen vorgefunden. Aber alle Zeichen deuteten darauf hin: einige selbst gebaute Waffe lagen herum, ein herunter gebranntes Feuer glühte unauffällig im Wind und die kleinen Fußspuren in der Erde waren unübersehbar gewesen. Nun war Rix wieder nur knapp entwischt und rannte wie ein Hase, um nicht am Ende selbst gebraten zu werden. Diese kleinen Wesen warfen aber auch verdammt präzise mit ihren Speeren. Plötzlich zischte wieder einmal einer nur um Haaresbreite an seinem Ohr vorbei. Er blickte über seine Schulter und wollte schon los jubeln,da sie umkehrten, als der dichte Wald auf einmal aufhörte und er sich gerade noch in letzter Sekunde an einer Liane festhalten konnte. Er trat einen Schritt zurück und staunte. Er stand auf einer hohen Klippe. Vielleicht 50 Schritt über dem Boden und blickte in ein kleines Tal in dem man alle Bäume nieder geholzt hatte. Was recht verwunderlich ist wenn man bedenkt wie viele das gewesen sein mussten. Aber auch wiederum nicht, wenn man bedenkt wie viel Holz man braucht um einen riesigen, 50 Schritt hohen Turm aus Holz zu errichten. So ein monströses Gebäude stand nämlich in der Mitte des Tals und Rix konnte selbst aus dieser Höhe nicht auf die Spitze sehen. Oben drauf war ein Flaschenzug befestigt, der schwere Lasten hin und her schwenkte. Der Schatten verdunkelte viele der Zelte, die im Verhältnis zum Turm winzig wirkten und um ihn herum aufgestellt worden waren. Mo erum. Das ganze sah aus wie ein einziger großer Ameisenhaufen in den man einen Stock hinein gestochen hat. Itemara hatte recht behalten. Es waren schon der ein oder andere Morden dort unten. Aber Celia auch, denn die lange Trockenzeit hatte das Holz so sehr getrocknet, dass man ihn schon fast einfach mit einer Fackel anzünden konnte, aber nur fast. Man brauchte schon Sprengstoff oder etwas dergleichen. Er sah sich um, konnte aber nichts entdecken, bis er dann etwas sah, was man benutzen könnte. Pech. Krüge voller Pech. Sehr viele sogar wurden in einem offen stehendem Zelt direkt neben dem Turm gelagert. Jetzt müsste man nur noch dort hin kommen, dachte sich Rix, aber er hatte auch schon einen Plan. Eine halbe Stunde später war ein junger Mann endlich am Fuß des Steilhangs angelangt und mischte sich unauffällig mit einer bemitleidenswerten Visage unter ein paar Menschen, die die Hände mit Seilen verknoten hatten, und legt einen Strick so, dass es so aussah, als ob er auch gefesselt wäre. Die Anderen bemerkten ihn überhaupt nicht. Ebenso wenig wie die Morden selbst. Ein Morden mit einer Peitsche in der Hand brüllte: "Los ihr Maden, ihr habt noch einiges zu schleppen!" und knallte mit der Peitsche. Die Gruppe aus Gefangenen setze sich in Bewegung immer Näher aus das Pechlager zu. Doch dann machte die Truppe eine Kurve und Rix wollte sich weiter voran stehlen. Ein stechender Schmerz durchzog seinen Rücken und er schrie auf. "Ab in die Reihe mit dir, du Wurm!" zischte ein Morden direkt neben ihm. Der Andere lies erneut die Peitsche über seinem Kopf kreisen. Er zögerte einen Moment, dann ging er wieder in die Reihe zurück, als auf einmal lautes Gekreisch von der Seite kam. Flüche wurden ausgestoßen, Schwerter klirren wurde laut. Etliche Soldaten von Valdis liefen dem Krach entgegen. Rix machte sich das zunutze und schlich schnell, doch unbemerkt auf das Lager zu. Noch im Laufen zog er eine in den Boden gerammte Fackel aus der Erde. Er war so konzentriert nicht gesehen zu werden, so dass er gar nicht mit bekam, wie ein Lendenschurz und einem Speer in der Hand auf ihn zugerast kam. Hinter ihm war eine ganze Meute an Morden. Die Gestalt stieß ihn zur Seite, um dann hastig weiter zu rennen. Rix fiel in das Zelt, die Plane fiel halb zu und verdeckte ihn vor den Blicken seiner Feinde. Rix stand auf und hob die Fackel auf. Er musste schmunzeln. Er war doch wirklich vom Glück gesegnet. Dachte er. Denn in diesem Moment löste sich in all dem Durcheinander ein Seil des Krans auf dem Turm. Zweimal schwenkte der große Holzstapel hin und her, dann löste er sich und fiel mit rasender Geschwindigkeit hinab auf ein Zelt zu in dem sich etliche Tonkrüge befanden. Selbstsicher hob Rix die Hand mit der Fackel und wollte sie gerade in einen Krug werfen und sich dann rasch entfernen, als er im selben Augenblick von einer Flutwelle aus Pech und Tonscherben weg geschwemmt wurde. Rix wurde von den Beinen gerissen und fiel in die schwarze Flüssigkeit. Die Fackel fiel ihm aus der Hand und verursachte von einem zum nächsten Augenblick ein riesiges Flammenmeer um ihn. Rix mittendrin. Um ihn herum tanzten wütend Flammen. Er schrie schmerzhaft auf, als sie seine Haut berührten. Sie fraßen sich über seinen gesamten Körper, da er über und über mit Pech überzogen war. Rix sah Cingdil vor sich. Er wäre bestimmt stolz gewesen. Die Zeit schien wie Sirup und zog sich endlos langsam voran. Er wollte aufstehen, doch seine Muskeln waren wie gelähmt. Schwarze Schemen rannten an den Flammen vorbei. Er sah den Turm lichterloh brennen und lachte auf einmal laut auf. Es war kein fröhliches Lachen, eher ein wahnsinniges, gepeinigten Gelächter. Ein brennender Schmerz zog sich erneut über seine Brust. Er schrie noch einmal auf, dann wurde alles dunkel um ihn herum und irgendwie wusste er, dass es nun vorbei war. Er stand plötzlich in einen langen Schwarzen Tunnel. Licht war auf der anderen Seite zu erkennen. Er blickte über seine Schulter und sah seinen eigenen Körper zu Asche verbrennen. Ein angenehmes Kribbeln durchlief ihn und er fühlte sich völlig leicht. Rix lächelte und trat in das Licht.
In Aelburin freute man sich sehr. Man hatte den Rauch gesehen, und man wusste, dass der Turm der einzige wirkliche Knotenpunkt der Morden gewesen war und der war nun zerstört. Wissbegierig, wie es ihr Retter wohl geschafft haben mag den Turm alleine zu verbrennen, mit freundlichen Dankeswörtern und Begrüßungen und einem schönem Zimmer und einem Zuhause, wartete man auf den Retter den keiner wollte, auf den Retter aus dem Heere Valdis...