An den Rhein, an den Rhein, zieh' nicht an den Rhein,
Mein Sohn, ich rate dir gut!
Da geht dir das Leben zu lieblich ein,
Da blüht dir zu freudig der Mut.
Siehst die Mädchen so frank und die Männer so frei,
Als wär' es ein adlig Geschlecht:
Gleich bist du mit glühender Seele dabei,
So dünkt es dich billig und recht.
Und zu Schiffe, wie grüßen die Burgen so schön,
Und die Stadt mit dem ewigen Dom!
In den Bergen, wie klimmst du zu schwindelnder Höhe
Und blickst hinab in den Strom!
Und im Strome, da tauchet die Nix' aus dem Grund,
Und hast du ihr Lächeln gesehn,
Und grüßt dich die Lurlei mit bleichem Mund,
Mein Sohn, so ist es geschehn.
Dich bezaubert der Laut, dich bethört der Schein,
Entzücken faßt dich und Graun:
Nun singst du immer: Am Rhein, am Rhein,
Und kehrst nicht wieder nach Haus.