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Die erste Silbe führt die krause Schar,
die uns vertraut seit unsrer Klippschulzeit.
Die zweite tönt durch Weiten hell und klar,
ruft bald zur Ruhe, bald zu wildem Streit.
Und wenn der tapfre Krieger
sein junges Leben gab,
fällt ihm vielleicht der Schatten
des Ganzen auf sein Grab.
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Ein deutscher Meister war es, gottgesandt,
der jenes edle Tonstück uns geschenkt;
der Vogel übt's, der seine Flügel lenkt—
dir wünsch ich es, mein deutsches Vaterland.
Was allen Flügelwesen wohlbekannt,
was jedes Blatt, das aus der Hülle bricht,
ersehnt; was man von Kraft und Tugend spricht—
das wünsch ich dir, mein deutsches Vaterland.
Ein Flüßchen, an der Schieferberge Rand,
sehr vielen ist sein Name leerer Schall,
ein kleines Wort, doch wir ersehnen's all—
wünsch ich dir auch, mein deutsches Vaterland.
Auch ihn, der tief verabscheut Mord und Brand,
den Engel, der auf Morgenwiesen geht,
doch oft verhüllten Hauptes abseits steht—
ihn sende Gott dir, o mein Vaterland!