Wollhandkrabben sind in China eine begehrte Delikatesse und besonders während des Mondfests sehr beliebt. In diesem Jahr sind auch Krabben aus Deutschland nach China exportiert worden. Allerdings hat die chinesische staatliche Hauptverwaltung für Qualitätsaufsicht und Quarantäne in der vergangenen Woche betont, dass diese Krabben keine Importerlaubnis der Volksrepublik erhalten hätten. Es würden mehrere Sicherheitsrisiken bestehen.
Vor kurzem haben mehr als 30.000 Personen über einen chinesischen Online-Anbieter zirka 300.000 Krabben aus Deutschland gekauft. Laut einem Vertreter der Hauptverwaltung müssen bei einem Erstimport von Wasserprodukten nach China die Exporteure offiziell einen Antrag vorlegen. Erst nach einer strengen Risikobewertung und Quarantäneüberprüfung dürfen diese Produkte ex- bzw. importiert werden. Der Qualitätsaufsichtsbehörde liege weder aus Deutschland noch von einem chinesischen Unternehmen ein Antrag zum Import der Krabben vor. Li Chunyang vom Shanghaier Amt für Qualitätsaufsicht und Quarantäne betonte:
„Shanghai hat keine Quarantäneurkunde zum Import der Krabben aus Deutschland ausgestellt. Wollhandkrabben sind spezielle Produkte unseres Landes und werden eigentlich aus der Volksrepublik in andere Länder exportiert. Allerdings gab es in Deutschland in den letzten Jahren eine invasive Vermehrung dieser Tiere. Bei einem Export der deutschen Krabben nach China gilt eine Erlaubnis als ein Muss."
Angaben zufolge wurden 1912 zum ersten Mal chinesische Krabben in Deutschland gefunden. Laut einer Untersuchung deutscher Wissenschaftler im Jahre 1933 wurden die Krabben über chinesische Frachter in Deutschland eingeschleppt. Einem WWF-Bericht (World Wildlife Fund) hat die Krabbenplage in Deutschland Einbußen in Höhe von 80 Millionen Euro verursacht. Lars Anke von der Hamburg-Vertretung in Shanghai erklärte, wie diese Verluste zustande kommen:
„Werkzeuge der Fischer können von Krabben zerstört werden. So können Krabben den Fischfang stark beeinträchtigen. Die deutschen Fischer haben eine große Abneigung gegen solche Krabben."
Auch Uferbefestigungen werden von den Krustentieren beschädigt und heimische Arten bedroht. Fischer im Landkreis Ludwigslust verkaufen regelmäßig Krabben an asiatische Kundschaft in Deutschland, besonders Chinesen und Vietnamesen. Heutzutage beschäftigen sich immer mehr deutsche Fischereifirmen und Fischer mit den möglichen Geschäftschancen durch das in Asien so beliebte Wassertier.