Die höchste chinesische Gesundheitsbehörde wird im kommenden Monat damit beginnen, ein computerbasiertes Organ-Zuteilungssystem einzuführen. Alle Transplantationskrankenhäuser sollen auf dieses System verpflichtet werden, wie Gesundheitsbeamte am Freitag bekannt gaben.
Die neue Regelung sieht Strafen für Krankenhäuser vor, die das neue Zuteilungssystem umgehen. Huang Jiefu, Direktor des China Organ Donation Committee und ehemaliger Vize-Gesundheitsminister warnte vor Geldstrafen und Lizenzentzug. Unter die neue Regelung fallen nur Organe, die von der Öffentlichkeit gespendet wurden. Bisher stammen die meisten transplantierten Organe jedoch von hingerichteten Häftlingen. Die neue Regelung ist ein weiterer Schritt der Regierung, die Abhängigkeit von hingerichteten Häftlingen als Hauptquelle für Transplantationsorgane zu reduzieren.
Bislang stützt sich unter den 165 für Organtransplantationen zugelassenen Krankenhäusern nur das Zhongnan Hospital der Universität Wuhan ausschließlich auf Spenderorgane der Öffentlichkeit. "Wir wurden deswegen vor kurzem vom Gesundheitsamt als Transplantationszentrum anerkannt", so Ye Qifa, der stellvertretende Direktor des Forschungsinstituts für Leberkrankheiten. Das Krankenhaus habe bislang 53 Organspenden ermöglicht und über 140 Transplantationen durchgeführt, so Ye. "Alle Spenderorgane haben das Zuteilungssystem durchlaufen", sagte er.
Landesweit wurden bereits tausend öffentliche Organspenden geleistet worden, womit auf dem chinesischen Festland mindestens 2.500 Leben gerettet wurden. Doch nicht alle von diesen seien fair über das Zuteilungssystem verteilt worden, so Wang Haibo, Direktor des computerbasierten Zuteilungssystems an der Universität Hongkong.