Es hatte geschneit. Dick lag der Schnee auf Straßen und Plätzen. Die Knaben wollten sehen, wie tief er wohl sei. Sie wateten hindurch, daß der Schnee in die Stiefel fiel. "Heute wollen wir einen Schneemann bauen!" So riefen Fritz, Karl und Otto. Schnell machten sie einen großen Schneeball und wälzten ihn im tiefen Schnee herum. Bald wurde der Ball so groß, daß ihn die Knaben nicht mehr fortbringen konnten. Nun wälzten sie einen neuen Ball heran, den setzten sie auf den ersten. Oben darauf kam ein kleiner Ball, das war der Kopf des Schneemannes. In den Kopf steckte Fritz zwei Kohlen, das waren die Augen. Auch Nase und Mund, ja sogar die Rockknöpfe des Mannes wurden aus Kohlen gemacht. Nun bekam der Schneemann noch zwei Arme. In den einen Arm legten ihm die Knaben einen großen Stock.
Da stand er nun und drohte. Aber der arme Mann konnte nicht schlagen. Fortlaufen konnte er auch nicht, als ihn die jungen mit Schneebällen warfen. Doch das war noch das Schlimmste nicht! Auf einmal guckte die liebe Sonne über das Dach. Da fing der Schneemann an zu weinen. Tränen liefen ihm über das Gesicht und den weißen Pelzrock. Es war gut, daß die Sonne heute nicht noch länger schien, sonst wäre er ganz zu Wasser geworden. Morgen aber oder übermorgen wird's wohl so kommen.