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Rübezahl:Der verzauberte Stab

时间:2022-08-22来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Rübezahl
 Ein Naturforscher besuchte das Sudetental und die dunkelblaue Kette der Riesenberge, die es umgrenzten; sein Auge war offen für die tausend und aber tausend kleinen Wunder, die in der Pflanzenwelt grünen und blühen, in den feinen Adern und Gängen der Mineralien klopfen. Er hatte die grüne Botanisierbüchse, die ziemlich schwer war, über die Schulter zu hängen, auch sah der Reisende sehr ermüdet aus. „Wäre ich nur so mit einem Schritt da drüben in Schmiedeberg,“ sagte er halblaut, „dort könnte ich doch meine Pflanzenfunde einlegen und trocknen; ich habe neue, seltene Exemplare darunter.“ — Aber bis Schmiedeberg hatte der Botaniker noch zwei volle Stunden bergab zu steigen und doch ging die Sonne schon tief. Der Reisende verstärkte seine Schritte als plötzlich aus den Bäumen die gebückte Gestalt eines alten Mannes hervortrat, der mühsam ein schweres Bund Holz trug.
„Ei Alter,“ sprach der kräftige junge Mann, „das ist harte Arbeit für euch; habt ihr niemand zu Hause, der sie für euch tun könnte?“
Der Angeredete wendete sein auffallendes Gesicht um, darin ein Paar helle Augen blitzten und eine scharf gebogene Nase bedeutend hervortrat, und antwortete: „Wer sollte mir es heimtragen? Ich habe weder Weib noch Kind, auch sonst keine Anverwandten und Freunde.“
„Nun, so gebt mir’s,“ sagte der Botaniker gutmütig, „für meine Schultern ist das nur ein Spaß.“ — Dabei nahm er dem alten Manne die Last ab und trug sie neben der Pflanzenkapsel auf dem Rücken. „Wo habt ihr denn denn eure Wohnung, alter Vater?“
„Nun, ein gutes Stück in die Berge hinein, noch hinter den Grenzbauden.“
„Also wieder rückwärts — o weh, meine Pflanzen,“ sagte der junge Mann ganz leise, schritt aber doch rüstig vorwärts. Eine halbe Stunde hatte er fast versäumt durch seine Gutmütigkeit, darum warf er rasch das Gebund Holz an der kleinen Hütte nieder und sagte dem Alten Lebewohl. Aber dieser hielt ihn zurück.
„Wie weit wollt ihr denn heute noch gehen?“ fragte er.
„Bis Schmiedeberg, dort habe ich Freunde und will meine Pflanzen einlegen.“ —
„Ei! damit hat’s wohl bis morgen Zeit; bleibt doch in den Grenzbauden, lieber Herr, und seht die Sonne aufgehen; es gibt morgen einen schönen Tag.“
„Seht nur, wie das manchmal geht; ich bin schon lange fort von daheim und mein Geld ist rein aufgezehrt, ich könnte eine Nachtherberge nicht mehr bezahlen. Drunten schaffen die Freunde wohl wieder Rat, obgleich sie brummen, daß meine Reiselust so viel Geld kostet. Nun, ich kann’s doch nicht anders! — Hätte ich Geld gehabt, so wäret ihr nicht so unbeschenkt von mir gegangen, mein guter Alter.“ —
„Nun, Glück auf den Weg, und da ihr noch einen so weiten Weg habt, da, — nehmt einen Stab aus dem Holzbündel, daß ihr mir so weit getragen habt, es ist doch eine Stütze beim Abwärtssteigen.“
Der Reisende nahm lächelnd das Geschenk des alten Mannes, da er zu gutmütig war, um ihn durch ein Ablehnen desselben zu betrüben. Er schwenkte den Hut zurück und hob den Stab, um nun rüstig weiterzuschreiten, — aber — da stand er ja schon mitten in der Stadt neben dem altertümlichen Rathause und pochte an die Tür seines Freundes. — Er glaubte zu träumen, faßte an seine Stirn, er war wach, die Botanisierbüchse hing schwer auf seiner Schulter, in der Hand hielt er den Stab, den ihm der Alte geschenkt hatte.
Da hat mir meine Zerstreuung wohl einen Streich gespielt, und ich habe den weiten Weg zurückgelegt, ohne es zu bemerken, dachte er kopfschüttelnd und ließ es sich nun wohlsein bei dem Freunde. Die Pflanzen wurden eingelegt und geordnet, Moose mit der Lupe untersucht und beschrieben, die halbe Nacht hindurch. An sein Abenteuer dachte er nicht mehr, der rohe Stab lag verachtet im Winkel.
So ging es einige Tage, da wachte die Reiselust wieder mit aller Macht auf. Könnte ich nur ein recht großes Stück hinaus in die Welt, dachte er, aber ich soll hier bleiben und ein Amt annehmen. Hätte ich nur eine Handvoll des armseligen Goldes, es sollte mich nichts abhalten, meinen Wanderstab wieder weiterzusetzen.
„Wem Gott will rechte Gunst erweisen,
Den schickt er in die weite Welt,
Dem will er seine Wunder weisen
In Berg und Wald, in Strom und Feld!“
Und traurig nahm er den Stab aus der Ecke, drehte ihn langsam in den Händen und dachte, wie herrlich es jetzt wäre, durch die Alpen nach Triest zu wandern. — Er hatte es kaum ausgedacht, da stand er auf der letzten Höhe des Karstes, vor ihm der tiefblaue Himmel des südlichen Frühlingshimmels, das Adriatische Meer mit seiner grünen Farbe und den zahlreichen Schiffsmasten, tief unter ihm die mächtige Handelsstadt. Mit weit offenen Augen schaute er in die untergehende Sonne und jauchzte dann freudig auf. Ein Blick auf den rohen, unsscheinbaren Stab erklärte ihm das schöne Wunder, dem der glückliche Naturforscher die Befriedigung seines heißesten Wunsches, die Welt aber bald manch wichtige Bereicherung der Wissenschaft zu danken hatte. In seinem Herzen aber tönte der letzte Vers des schönen Liedes wieder, der sich auch an ihm bewahrheitet hatte:
Den lieben Gott lass’ ich nur walten,
Der Bächlein, Berge, Wald und Feld
Und Erd’ und Himmel wird erhalten,
Hat auch mein Sach’ aufs best’ bestellt.
Als altersmüder Greis kehrte er in sein Vaterland zurück und pilgerte hinauf in das Riesengebirge, um dort den wunderbaren Stab niederzulegen. Wer ihn doch finden könnte! —
 
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