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德语童话故事:Der Sandmann-DIENSTAG

时间:2012-04-27来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Sandmann
Sobald Friedrich zu Bette war, berührte der Sandmann mit seiner kleinen Zauberspritze alle Möbel in der Stube, und sogleich fingen sie an zu plaudern, und allesamt sprachen sie von sich selbst, mit Ausnahme des Spucknapfes, der stumm dastand und sich darüber ärgerte, daß sie so eitel sein konnten, nur von sich selbst zu reden, nur an sich selbst zu denken und durchaus keine Rücksicht auf den zu nehmen, der doch so bescheiden in der Ecke stand, und sich bespucken ließ.
Über der Kommode hing ein großes Gemälde in einem vergoldeten Rahmen, das war eine Landschaft; man sah darauf große Blumen im Grase und einen großen Fluß, der um den Wald herumfloß an vielen Schlössern vorbei, und weit herausströmte in das wilde Meer.
Der Sandmann berührte mit seiner Zauberspritze das Gemälde, und da begannen die Vögel darauf zu singen, die Baumzweige bewegten sich und die Wolken zogen weiter, man konnte ihren Schatten über die Landschaft hin erblicken.
Nun hob der Sandmann den kleinen Friedrich gegen den Rahmen empor und stellte seine Füße in das Gemälde, gerade in das hohe Gras, und da stand er, die Sonnen beschien ihn durch die Zweige der Bäume. Er lief hin zum Wasser und setzte sich in ein Kleines Boot, das dort lag; es war rot und weiß angestrichen, das Segel glänzte wie Silber und sechs Schwäne, alle mit Goldkronen um den Hals und einem strahlenden blauen Stern auf dem Kopf, zogen das Boot an dem grünen Walde vorbei, wo die Bäume von Räubern und Hexen und die Blumen von den niedlichen, kleinen Elfen und von dem, was die Schmetterlinge ihnen gesagt hatten, erzählten.
Die herrlichsten Fische mit Schuppen wie Silber und Gold, schwammen dem Boote nach; mitunter machten sie einen Sprung, daß es im Wasser plätscherte, und Vögel, rot und blau, klein und groß, flogen in langen Reihen hinterher, die Mücken tanzten, und die Maikäfer sagten: »Bum, bum!« Sie folgten Friedrich alle, und alle hatten sie eine Geschichte zu erzählen.
Das war eine Lustfahrt! Bald waren die Wälder ganz dicht und dunkel, bald waren sie wie der herrlichste Garten mit Sonnenschein und Blumen. Da lagen große Schlösser von Glas und von Marmor; auf den Altanen standen Prinzessinnen, und alle waren es kleine Mädchen, die Friedrich gut kannte; er hatte früher mit ihnen gespielt. Sie streckten jede die Hand aus und hielten das niedlichste Marzipanschweinchen hin, das je eine Kuchenfrau verkaufen konnte, und Friedrich fasste die eine Seite des Marzipanschweinchens an, indem er vorbeifuhr, und die Prinzessin hielt recht fest, und so bekam jedes sein Stück, sie das kleinste, Friedrich das größte. Bei jedem Schlosse standen kleine Prinzen Schildwache, sie schulterten mit Säbeln und ließen Rosinen und Bleisoldaten regnen. Das waren rechte Prinzen!
Bald segelte Friedrich durch die Wälder, bald gleichsam durch große Säle oder mitten durch eine Stadt; er kam auch durch die, in der sein Kindermädchen wohnte, das ihn getragen hatte, da er noch ein ganz kleiner Knabe war, und das immer gut zu ihm gewesen; und sie nickte und winkte und sang den niedlichen kleinen Vers, den sie selbst gedichtet und Friedrich gesandt hatte:
Ich denke an Dich, so manch liebes Mal,
Mein Friedrich, mein süßer, mein lieber!
Ich hab’ ja geküsst deinen kleinen Mund,
Deine Stirn, deine Augenlider!
Ich hörte dich sprechen das erste Wort;
Ich musste »Lebewohl« dir sagen;
Gott segne dich, Lieber, an jedem Ort,
Du Engel, den ich getragen!
 

Und alle Vögel sangen mit, die Blumen tanzten auf den Stielen, und die alten Bäume nickten, gerade als ob der Sandmann ihnen auch Geschichten erzählte. 

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