„Gibst du mich nicht frei?“ fragte das Pferd.
„Nein,“ sagte der Zweifüßler. „Aber ich gebe dir etwas viel Besseres. Du sollst von der Quelle trinken und das saftigste Gras bekommen, das du je gekostet hast. Dann sollst du dich hinlegen und ausruhen und daran denken, daß du jetzt in meinen Diensten stehst und für den Rest deiner Tage sorgenfrei leben kannst, wenn du nur treu und willig bist und die Arbeit tun willst, die ich dir auferlege.“
Und dann fütterte er das Pferd und band es an die Zelttür. Dicht dabei stand die Kuh an ihrem Pflock.
„Sollen wir versuchen, uns loszureißen?[S. 55]“ flüsterte das Pferd, als es Nacht wurde und der Zweifüßler schlief.
„Nein,“ sagte die Kuh und schüttelte den Kopf. „Ich laufe nicht mehr fort. Mag kommen, was will! Es war ein grauenhafter Anblick, ihn auf deinem Rücken zu sehen. Er ist unser Herr, und niemand kann ihm widerstehen.“
Der Sperling aber flog auf flinken Flügeln durch den Wald.
„Der Zweifüßler hat das Pferd eingefangen... Er sitzt rittlings auf seinem Rücken... und hat es an sein Zelt gebunden... Das Pferd ist des Zweifüßlers Diener geworden.“
„Hast du’s gehört?“ fragte die Löwin ihren Mann. „Willst du ihn auch auf deinem Rücken reiten lassen, wenn er jagt?“
Der Löwe brummte drohend und rief:
„Laß ihn nur kommen!“
„Er wird sich in acht nehmen!“ erwiderte die Löwin höhnisch. „Und du gehst ihm aus dem Wege, feig, wie du bist.“