Emma saß im Strandkorb und starrte schlecht gelaunt auf das Meer hinaus. Irgendwas musste ihr wohl die gute Urlaubsstimmung vermiest haben.
»Was ist denn mit dir los?«, fragte Papa. »Ist dir etwa eine Laus über die Leber gelaufen?«
Emma war nicht zum Lachen zu Mute. Also schüttelte sie nur den Kopf und starrte weiter vor sich hin.
»Na los, erzähl doch mal. Urlaub ist dafür da, dass man Spaß hat und nicht zum Trübsal blasen.«
Emma seufzte und schob Papa einen Stapel Postkarten rüber.
»Da! Das ist mein Problem.«
Papa sah sich die Postkarten an, konnte aber nichts Schlimmes daran erkennen.
»Was ist denn mit den Postkarten?«
Emma seufzte wieder. Dieses Mal sogar noch etwas lauter.
»Ich war so dumm und habe am letztem Schultag vor den Ferien jedem in meiner Klasse versprochen, eine Postkarte zu schicken. Und jetzt sitzt ich hier, habe erst zwei fertig und weiß nicht, was ich noch schreiben soll. Mir fällt nichts ein. Außerdem dauert es echt lange. Die Zeit könnte ich doch viel besser im Meer oder bei meiner Sandburg verbringen.«
Das stimmte. Der Meinung war Papa auch.
»Ich hab da eine Idee.«, sagte Papa plötzlich. »Ich komme gleich wieder.«
Er zog sich seine Badeschlappen an, lief zum Hotel zurück und kam ein paar Minuten später wieder an den Strand. In seiner Hand hielt er einen Klebestift.
»Was soll ich denn damit anstellen?«, wunderte sich Emma.
»Ist doch klar.«, begann Papa zu erklären.
»Du machst Klebe auf deine Postkarten und ziehst sie dann durch den Sand, der dann haften bleibt. Schon bist du mit dem großen Stapel fertig. Statt etwas zu schreiben, zeigst du deinen Freunden einfach, wie toll der Strand ist.«
Emmas Blick wurde wieder strahlender.
»Mensch Papa, du bist der Größte.«
Sie drückte ihn einmal fest an sich und begann dann, ihre Postkarten mit Sand zu bekleben.