Auf dem Rummelplatz gab es unheimlich viel zu sehen. Karussells, Zuckerwatte, Losbuden. Den ganzen Tag konnte man sich hier aufhalten und austoben. Doch auch der schönste Tag musste mal zu Ende gehen. Am Ausgang stand aber noch der Luftballonverkäufer.
»Papa! Papa, schau mal!«, rief Lina begeistert.
»Papa, darf ich einen Luftballon haben?«
Papa sah seine Tochter an, die ganz große, bittende Augen machte.
»Na gut.«, sagte er schließlich. »Das ist jetzt aber das Letzte, wofür ich Geld ausgebe. Danach fahren wir nach Hause.«
Lina nickte begeistert und suchte sich einen der bunten, schwebenden Ballons aus. Er hatte die Form eines Einhorns.
Papa band ihn an Linas Handgelenk, damit er nicht davon fliegen konnte. Danach fuhren sie nach Hause.
»So ein Ballon ist echt cool.«, sagte Lina von der Rückbank. »Kann man damit auch selbst in die Luft abheben?«
»Nein.«, lachte Papa. »Der Ballon ist zu klein, um dich schweben zu lassen.«
»Das ist ja doof.«, war Lina beleidigt. »Ich würde so gerne mal die Welt von oben sehen.«
Kurz vor dem Abendessen kam Lina ins Wohnzimmer gestürmt.
»Papa! Papa, komm schnell!«
»Was ist denn passiert?«, fragte Papa.
»Ich kann jetzt doch mit dem Ballon fliegen. Schau dir das mal an.«
Papa runzelte die Stirn. Konnte das stimmen?
Er ging mit Lina in den Garten und staunte über die geniale Idee seiner Tochter.
»Ich habe in kleines Körbchen an den Luftballon gebunden und dort ein Foto von mir hinein gelegt. Schau!«
Papa schaute und war begeistert. Dann ließ Lina den Ballon starten. Schnell flog er zum Himmel hinauf.
»Jetzt ist mein Foto für mich unterwegs und schaut sich die Welt von oben an. Das ist fast so spannend, wie selbst durch die Luft zu fliegen.«