In einem Dorf saß ein Korbmacher, der einstmals, als er einen Korb gemacht hatte, zu seinem Weib sprach: »Wohlan, Weib, nun sprich: Gott sei gelobt, der Korb ist gemacht!« Das Weib aber, das halsstarrig war, wollte das nicht sagen. Darüber war der Korbmacher erzürnt, daß er sie über die Maßen übel schlug und sprach: »Wolltest du nicht sagen: Gott sei gelobt, der Korb ist gemacht?« In solchem, als der Korbmacher seine Frau schlug, ging der Vogt vorbei, und er fragte sie, was das für ein Wesen wäre. Dem klagte des Korbmachers Frau alles. Der Vogt, der ein Edelmann war, begann zu lachen, und er ging nach Hause und erzählte seiner Frau alle Sachen, was sich zwischen dem Korbmacher und dessen Frau begeben hatte. Darüber sprach seine Frau: »Nun wollt ich's auch nicht sagen, und wenn ich darüber zerrissen würde!« Als solches der Edelmann hörte, sprach er: »Wie, würdest du auch so halsstarrig sein?« Und er erwischte einen Bengel und schlug sie tapfer. Die Magd, die das gesehen hatte, lief in den Stall zu einem Knecht und sagte, wie der Junker die Frau geschlagen hätte, und sie fragte, ob er nicht wüßte, warum. Der Knecht, der mit dem Junker in des Korbmachers Haus gewesen, sagte der Magd alle Sachen, was zu wissen notwendig war. Als das die Magd gehört hatte, sprach sie unbedacht: »Nun wollte ich auch nicht sprechen: Gott sei gelobt, der Korb ist gemacht, und sollte es mir gehen wie des Korbmachers Frau!« - »Wie«, sagte der Knecht, »wolltest du auch so halsstarrig sein?« Er nahm die Magd und trat sie mit den Füßen und ließ sie danach wieder laufen. So ward des Korbmachers Frau, die Vögtin und ihre Magd alle drei auf einen Tag eines Korbs wegen tapfer geschlagen. Wenn man aber die halsstarrigen Weiber allesamt schlagen wollte, würden nicht genug Bengel da sein, man müßte auch Steine und andere Instrumente dazu nehmen.