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奥地利德语故事:Die verwunschene Alm

时间:2017-08-21来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: 奥地利
Es war einmal ein Bergbauer, der hatte einen großmächtigen Hof. Da gab es viel Gesinde und eine Menge Äcker und Wiesen und viel Vieh, das zur Sommerzeit auf eine große schöne Alm aufgetrieben und dort von einer Schwaigerin betreut wurde.
 
Der Bauer hatte drei Töchter, die stolze Kathl, die faule Gretl und die einfältige Urschl, die beim Reden mit der Zunge anstieß. Als die drei schon herangewachsen waren, kam eines Tages die Schwaigerin 1) ganz verstört von der Alm herabgelaufen. Sie verschwur sich, dass sie auf gar keinen Fall Brentlerin bleiben könne. Es sei auf der Alm droben nimmer auszuhalten, das Vieh verlaufe sich, sie könne es oft tagelang nicht finden; es müsse rein alles verhext sein.
 
Der Bauer schickte nun nach der Reihe zuerst die Felddirn, dann die Kuhdirn und nachher die Küchendirn zum Brenteln auf die Alm, aber es ging ihnen allen ebenso wie der ersten Schwaigerin, es litt sie nicht und das Vieh war wie verzaubert.
 
„Dann müssen eben meine Töchter hinauf!“, sagte der Bauer unwillig. „Es ist höchste Zeit, dass endlich einmal Käs und Butter von der Schwaig einkommt. Kathl, nun gehst du auf die Alm und versuchst es, ob du mehr Glück hast als die Dirnen.“
 
Da erwiderte die stolze Kathl: „Ich bin die älteste Bauerntochter und Hoferbin, ich soll auf die Alm gehen und Schwaigerin werden? Das tu ich nicht!“
 
„Lass es bleiben“, sagte der Vater, „aber dann bekommst dun einmal Haus und Hof auch nicht!“
Auf solche Drohung hin ward die stolze Kathl freilich gleich anderen Sinnes. Sie holte sich aus der Speisekammer Käse und Butter, Honig und Brot zu einer tüchtigen Jause, legte es in ein Körbl, das sie in ein feines Linnen einband, setzte es auf den Kopf und wanderte auf die Alm. In zwei Stunden hatte sie die Schwaighütten erreicht. Dort ging sie zuerst in die Stube und breitete das Linnen auf den Tisch, denn für eine reiche Bauerntochter ziemt sich’s nicht, vom ungedeckten Tisch zu essen. Dann verzehrte sie umständlich ihre Jause, Butterbrot, Honig und Käse. Erst gegen Abend begab sie sich auf die Almböden hinaus, das verlorene Vieh zu suchen.
 
„Küahla, Küahla!“, rief sie, „kommt her da, Küahla, Küahla, Muhla, Muhla! ...“ Aber es zeigte sich nirgends ein Vieh. Verdrießlich stapfte sie weiter, aber weil sie das Haupt stolz erhoben trug, patschte sie – plumps – in einen frischen Kuhfladen. „Pfui!“, rief sie da. „Garstiger Butznigl 2)“, und scheuerte die Schuhe an den Grasbüscheln. Da bemerkte sie Viehtritte im weichen Almboden und ging diesen nach. Sie führten in einen wilden, völlig verwachsenen Graben hinab. Wie sie da so weiter hinab stieg, hörte sie auf einmal ein Gejammer und Gestöhne: „Ach weh, ach weh!“, rief es, „wie bin ich so müde und matt und niemand ist da, der mir hilft.“ Und sogleich zwängte sich keuchend ein Männlein durchs Geäst, bockstarr, zaundürr und kreuzbucklig. „Ei ja“, schnaufte er, „da ist ja ein Dirndle, gelt, du hilfst mir und lässt mich in deinen Arm einhängen.“ Aber die stolze Kathl herrschte ihn an: „Nichts da, gleich gehst du hinweg von mir!“
 
Daheim auf dem Bauernhof wartete der Bauer eine Woche, ob denn die Kathl nicht endlich Käs und Butter heimbringe, er wartete noch eine zweite Woche, aber die Kathl kam nicht. Da schickte der Bauer den Stallbuben mit einer großen Kraxen 3) hinauf auf die Alm, dass er nachsehe, was denn die Kathl oben treibe, und dass er Käs und Butter herab bringe.
 
Der Stallbub kam noch am selben Tag zurück mit leerer Kraxen und sagte: „Kein Käs, keine Butter, keine Milch, keine Kuh, keine Kathl ... da bin ich wieder heruntergegangen.“
 
Da rief der Bauer nach der faulen Gretl, die im Heu lag und gähnte. „Was ist, Vater?“, fragte sie. „Du musst auf die Alm gehen, Brentlerin werden!“, sagte der Bauer. „Ist ja so die Kathl droben und ich liege grad so gut im Heu“, meinte Gretl.
 
„Lass es bleiben“, erwiderte der Vater, „aber wenn du nicht auf die Alm gehst, kriegst du dein Erbteil einmal auch nicht!“ 
 
Da dachte die faule Gretl nach: „Wenn ich einmal mein Erbteil habe, dann kann ich allerweil im Heu liegen und schlafen.“ Damit ging sie in die Speisekammer, machte sich eine ausgiebige Jause zurecht und wanderte auf die Alm. Sie brauchte vier Stunden hinauf, weil sie in kurzen Abständen rasten musste, aber endlich war sie doch droben in der Brentlhütte, legte sich sogleich ins Heu, verzehrte liegend die Jause und schlief beim Essen ein. Erst spät am Abend ging sie auf die Almböden hinaus und rief nach dem Vieh. Weil ihr dabei immer wieder die Augen zufielen, trat auch sie in einen Kuhfladen. Da machte sie die Augen freilich auf, und wenn sie auch zu faul war, die Schuhe abzuputzen, so sah sie doch die Viehtritte im Almboden und zottelte diesen nach in den wilden Graben hinab. Auch ihr begegnete das zaundürre, bockstarre und kreuzbucklige alte Männchen und fragte sie, ob er sich einhängen dürfe. Aber die Gretl sagte: „Nein, das kann nicht sein, ich bin selber viel zu müd, mach nur, dass du allein fortkommst ...“
 
Wieder wartete der Bauer daheim eine Woche und noch eine zweite, aber dann wurde es ihm zu lang und er schickte auch diesmal den Stallbuben hinauf. Der kam am Abend zurück mit leerer Kraxen und sagte: „Kein Käs, keine Butter, keine Milch, keine Kuh, keine Kathl, keine Gretl ... da bin ich wieder heruntergegangen...“
Fuchsteufelswild rief der Vater die arme einfältige Urschl, die beim Reden mit der Zunge anstieß und daher von allen über die Achsel angesehen ward. Sogleich kam die Urschl dahergelaufen und fragte den Vater, was er wolle. „Du musst sogleich auf die Alm hinauf, Schwaigerin werden!“ Da freute sich die gute Urschl herzlich, dass sie doch auch noch zu etwas nütze sei, und sagte: „Wann der Herr Vater will, tu ich dern auffidehn der Tathl und Trethl helfen...“
 
Rasch holte sie sich ein Stücklein Brot und einen kleinen Stück Butter und hopperdi, topperdi eilte sie flugs hinauf auf die Alm, so dass sie schon in einer Stunde bei der Schwaigerhütten war.
 
Aber wie sah es da verwahrlost und schmutzig aus! Auf der Türschwelle wuchs gar schon Moos und Gras. Gleich kniete sich die Urschl hin, schabte mit ihrem Messer die Schwelle rein, holte Wasser und Bodenbürste und rieb den Stubenboden aus, dass ihr der Schweiß herabrann.
 
Derweil nahte der Abend. „Nun ist’s keine Zeit mehr zum Jausnen“, sagte sie und eilte hinaus, das Vieh zu suchen: „Tüahla, Tüahla!“, rief sie, „Muhla, Muhla, Tüahla, da her tommen!“ Aber es kam kein Stück Vieh. Doch bemerkte auch sie eine jammernde Stimme: „Ach weh, ach weh, bin so viel müd und niemand da, der mir hilft...“
 
„Jo, wo bist du denn?“, rief die Urschl hinwieder und eilte der jammernden Stimme zu. Da trat das kreuzbucklige, zaundürre, bockstarre Männlein aus dem Waldgebüsch und sagte: „Ei, das ist ja ein Dirndl, gelt, du hilfst mir!“ Sogleich fasste ihn die gute Urschl umterm Arm: „Tommt, Vaterle“, sagte sie, „tommt nur mit mir, wo soll ich euch hinführen, habt ihr meine Tüahla nicht gesehen?“ „Wohl, Dirndl“, erwiderte der Alte, „führ mich nur tiefer hinunter in den Graben. Wenn du ausharrest, wirst du alles finden, was dir gut ist.“ Damit stützte er sich auf das Mädchen, das mit behutsam in den finsteren Graben niederstieg. Aber das Männlein wurde immer schwerer und schwerer, so dass ihn die Urschl kaum zu halten vermochte, und dazu begann es zu donnern und zu regnen, dass die arme Urschl waschnass wurde von Regen und Schweiß.
„Vaterle“, keuchte sie, „tommen wir denn zu tar teinem Unterstand und wo sind denn meine Tüahla?“ „Wohl, wohl“, sagte der Alte, „sei nur tapfer, tiefer unten im Graben finden wir alles.“ Unverdrossen schleppte ihn Urschl in Regen und Gewitter weiter hinab und endlich standen sie vor einem schlossartigen, aber gänzlich verfallenen Bauwerk am Bergeshang. Der Alte wies in eine verrußte Küche, deren Decke eingebrochen war, so dass der Regen herunterprasselte auf Tisch und Bänke und Fußboden, und durch die verfallenen Gewölbe leuchteten Blitze hernieder. Im Winkel stand ein großer Herd mit einem mächtigen Rauchkogel und daneben führte eine windschiefe Tür in eine verfallene Kammer, in der ein Himmelbett stand.
 
„Dirndle“, sagte das alte Männlein, „am Herd findest du ein paar Eier und eine Pfanne und in der Herdgrube ist noch ein wenig Glut, die fachst du an und kochst mir eine Eierspeise. Ich krieche derweil ins Himmelbett, denn mich friert gar zu sehr.“ Damit legte sich der Alte zu Bett und hüllte sich mit den alten, zerrissenen Decken zu.
 
Richtig fand die Urschl die Eier und die Glut. Da blies sie ein Feuer an, reinigte die Pfanne, schlug die Eier hinein und bereitete dem Alten die Eierspeise. Dazu gab sie ihm auch noch ihr Brot und der Alte verzehrte alles mit großem Hunger.
 
Die arme Urschl aber hatte nichts und dazu tobte das Wetter immer ärger, so dass ein Blitz und Donnerschlag nach dem anderen hernieder krachte. Da begann der Alte zu wimmern: „Dirndle, ich bitt’ dich, setz dich zu mir, ich fürcht mich so sehr...“ Die gute Urschl setzte sich wirklich zu ihm an den Bettrand, legte seinen Kopf in ihren Schoß, tätschelte ihn wie ein Kind und begütigte ihn: „Nit fürchten, Vaterle“, sagte sie, „nit fürchten.“ Und da er sie gar so hilflos ansah, gab sie ihm einen Kuss auf die Stirn.
 
Im selben Augenblick flammte ein zinnlichter Blitz mit gräulichem Donnerschlag hernieder und der armen Urschl schwanden die Sinne. – 
 
Wie lange sie so gelegen ist, weiß niemand zu sagen, aber als sie wieder erwachte, war alles um sie gar herrlich verwandelt. Sie selber lag in einem goldenen Himmelbett mit seidenen Kissen und Decken, die Kammer, in der das Bett stand, war das schönste Zimmer, das sie je gesehen hatte, durch die Fensterscheiben flutete die helle Morgensonne herein und auf einer Truhe neben dem Bett lagen die prächtigsten Kleider.
 
Eine Zofe trat ins Gemach, die hatte eine weiße Haube auf und machte tiefe Knickse vor der erstaunten Urschl, einen immer noch tiefer als den anderen. Urschl sah sich um, ob wohl noch jemand im Zimmer sei, vor dem die Zofe so knickste, aber da merkte sie schließlich, dass die Knickse ihr selber galten, und sagte freundlich „Guten Morgen.“
Die verwunschene Alm
„Befehlen Eure Gnaden, das gnädige Fräulein, gleich das Bad?“, fragte die Zofe. Da wurde die arme Urschl ganz verlegen und sagte: „Ja, ja, dleich dehe ich hinaus in den Bach.“ „Nein, Eure Gnaden“, sagte die Zofe, „nicht in den Bach, hier in der Badestube des Schlosses ist für das gnädige Fräulein ein erquickendes Morgenbad bereitet.“
 
Damit führte sie die Urschl, die sich noch immer nicht zu fassen wusste, aus der glänzenden Kemenate 4) in die anschließende Badestube. Da duftete es von wohlriechenden Kräutern und in einem Marmorbecken war das würzige Bad bereitet. Das Badewasser aber war mit Heilkräutern versetzt, die lösten Urschls Zunge, so dass das Gebrechen sogleich verschwand und die Zunge beim Reden nicht mehr anstieß.
 
Als Urschl gebadet und mit den prächtigen Gewändern bekleidet war, führte die Zofe sie vor einen großen Spiegel und kämmte ihr Haar, und wie sich Urschl selber im Spiegel erblickte, wurde sie über und über rot, weil sie so in Jugend und Schönheit strahlte.
 
Die Zofe führte sie durch eine Flucht von Zimmern in einen Speisesaal, da war ein gedeckter Tisch mit Tellern, Schalen und Schüsseln und weißgoldene Sessel mit himbeerfarbenen Seidenpolstern standen um den Tisch.
 
Die Türen flogen auf und herein trat ein jugendlicher Prinz mit großem Gefolge, der ging auf die Urschl zu und küsste ihr die Hand. Als sie ihm ins Antlitz sah, erkannte sie die Züge und die Augen des alten Männleins, nur dass er jetzt jung und gelenkig und kerzengerade war. Der Prinz sprach: „Seht, diese liebliche Jungfrau, sie hat durch ihre Güte und Geduld alle erlöst. Sie hat mich geküsst, da ich müde war.“ Und er bat sie, seine Frau zu werden.
 
Da sagte die gute Urschl „ja“, und alsbald gab es große Hochzeit.
 
Als Urschl den Prinzen fragte, was denn mit ihren Schwestern und mit ihres Vaters Vieh geschehen sei, sagte er: „Ja, die sitzen nun alle auf der erlösten Alm, die Kathl muss Schweine hüten, bis ihr der Hochmut vergangen ist, und die Gretl muss Geißen hüten, da heißt es am meisten springen, auf dass sie ihre Faulheit los wird.“
 
1) Sennerin, in der Steiermark „Schwaigern“ oder Brentlerin“ genannt.
2) Schimpfwort für geringe Dinge.
3) "Holzgestell [mit Korb] zum Tragen auf dem Rücken, Rückentraggestell, Rückenkorb.
4) beheizbares Gemach, meist wohnten dort die Frauen. 
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